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Neue Pflegestation des Kurstifts wird 2013 gebaut


Autor: Benedikt Borst

Bad Brückenau, Dienstag, 06. November 2012

Drei Millionen Euro lässt sich das Kurstift den Anbau kosten. Damit werden die 40 Pflegeplätze der Einrichtung ausgelagert. Doch nicht jeder kann dort einen Pflegeplatz bekommen.
Das Kurstift lagert seine Pflegestation in einen Anbau aus.


42 Jahre ist es jetzt her, dass zum ersten Mal Senioren Appartements in dem damals neuerrichteten Kurstift belegten. Über vier Jahrzehnte, in denen sich die Gesellschaft stetig verändert hat. "Auf unserer Pflegestation leben heute überwiegend Demenzkranke", sagt Geschäftsführer Karl Jünemann. Tendenz steigend. 30 Jahre lang waren auf der Pflegestation im dritten Stock etwa 15 Patienten untergebracht. Seit der Jahrtausendwende aber nahmen die Belegungszahlen stetig zu.

Wie Jünemann erläutert, erweist sich die Betreuung nicht aus diesem Grund als Problem. "Wir sind personell gut besetzt und es herrscht ein gutes Klima", begründet er. Jedoch entsprächen die Räumlichkeiten, die in den 1970er Jahren gebaut wurden, heute nicht mehr dem Standard. Bauliche Verschleißerscheinungen und eine zu geringe Anzahl an Einzelzimmern sind entscheidende Gründe, weshalb der Trägerverein des Kurstifts Anfang des Jahres einen Neubau der Pflegestation beschlossen hatte.

"Der Neubau ist aber keine Erweiterung der Pflegestation", betont der Geschäftsführer. Derzeit werden dort bis zu 40 Patienten versorgt und auch in Zukunft sollen es nicht wesentlich mehr werden. "Die Leute sind dort bisher gut untergebracht. Unser Ziel ist es, sie später noch besser unterzubringen", legt er dar, welche Gedanken hinter dem Projekt stehen.

Außerdem werde die alte Pflegestation im Hauptgebäude saniert und anderweitig genutzt.

Mehr Räumlichkeiten

Die neue Pflegestation schließt an der östlichen Seite des Hauptgebäudes und an der nördlichen Seite des Küchentraktes an und ist eingeschossig mit begrüntem Dach geplant. Nach dem bisherigen Stand der Dinge entstehen über 40 Einzelzimmer jeweils mit Dusche und WC, ein Schwesternstützpunkt sowie mehrere Therapie,- Funktions- und Begegnungsräume. Jünemann zeigt sich zufrieden: "Es wird mehr Platz geben. Dadurch stehen uns in den neuen Räumen mehr Möglichkeiten zur Verfügung." Das bejahen sowohl Therapeutin Heidi Schelle und Doris Müller von der Pflegedienstleitung. Beide erwarten sich eine Verbesserung durch den Neubau.

Baubeginn des schätzungsweise 2,5 bis 3 Millionen Euro teuren Projekts werde frühestens im Frühjahr 2013 sein. "Im Moment befinden wir uns in der Feinplanungsphase, dann kommt noch das Genehmigungsverfahren und die Ausschreibung", weiß Jünemann, der mit dem zuständigen Architekt Bernd Heinrich in regelmäßigen Kontakt steht. Ursprünglich sollte der Startschuss noch in diesem Jahr fallen, allerdings rechnet Heinrich erst in den nächsten Monaten damit, die Planung abzuschließen. Immer wieder werden kleinere Veränderungen und Nachbesserungen vorgenommen. "Wir stehen nicht unter Zeitdruck. Die Leute müssen ja nicht in Zelten schlafen", gibt sich der Geschäftsführer gelassen.

Erneuerbare Energien nutzen

Das Kurstift wird das Projekt vor allem aus Rücklagen finanzieren. Für die Bewohner werden keine Mieterhöhungen anfallen, versichert Jünemann. Die Appartements im betreuten Wohnen sollen weiterhin im bundesweiten Vergleich mit günstigen Mieten Interessenten locken. Auf die Wartezeit - die laut Jünemann bei sechs bis 12 Monaten liegt - wirke sich der Neubau nicht aus, weil nur Mieter aus dem betreuten Wohnen und keine externen Bewerber einen Pflegeplatz erhalten.

Nach Jünemanns Aussagen spielen erneuerbare Energien und Maßnahmen zur Energieeinsparung eine besondere Rolle bei der Reduzierung laufender Kosten. Weil keine Bewohner hinzukommen, gleichzeitig aber zusätzlicher Raum unterhalten werden müsse, seien solche Einsparungen wichtig. Eine starke Wärmedämmung und die Installation von Photovoltaikzellen sind deshalb fest eingeplant.

"Außerdem wird gerade ein Geothermie-Gutachten erstellt, um zu sehen, ob das für uns überhaupt in Frage kommt", führt Jünemann weiter aus. Mit regenerativer Energienutzung habe man bisher gute Erfahrungen gemacht. So gewinne das Kurstift eigenen Strom aus einer über 400 Quadratmeter großen Photovoltaik-Anlage, die an der Rückseite des Hauptgebäudes angebracht ist. Zudem versorge sich die Einrichtung mit Warmwasser aus der hauseigenen So larthermieanlage.