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Neue Extratour mit sonnigen Blicken auf die Rhön


Autor: Heike Beudert

Bad Kissingen, Donnerstag, 09. August 2018

Die Rhöner Wanderwelt bekommt in diesem Jahr wieder zweifachen Zuwachs bei den Extratouren des Hochrhöners.
Besonders eindrucksvoll sind die Sonnenuntergänge, die die Wanderer auf der künftigen Extratour Strahlungen über der Rhön erleben können.  Heike Beudert


Immer mehr Gemeinden in der Region entdecken die touristischen Chancen, die eine Extratour des Hochrhöners mit sich bringt. In diesem Jahr werden deshalb zwei neue Extratouren eröffnet, für das kommende Jahr sind schon die nächsten beiden in Planung. Ab September tangiert der "Strahlunger" den östlichen Landkreis Bad Kissingen.Im kommenden Jahr wird mit einer Extratour von Waldfenster zur Platzer Kuppe ein weiterer Premiumwanderweg für Naturfreunde zur Verfügung stehen. Die beiden anderen neuen Rundwege liegen im Hessischen.
Fast abgeschlossen ist die Einrichtung der Extratour Strahlungen. "Es wird ein super Weg", stellt Thomas Städtler vom Naturpark Bayerische Rhön anerkennend fest. Als Vorarbeiter ist er seit April schon mit einem Team immer wieder im Raum Strahlungen unterwegs, um das Wegenetz herzurichten. Momentan stellen die Männer zusammen mit dem örtlichen Bauhof Sitzgelegenheiten und Sitzgruppen auf.


Gemeinden werden aktiv

Extratouren können ausgewiesen werden, wenn die Initiative von Kommunen ausgeht und die Umgebung in das Profil eines Premiumwanderweges passt. Der Naturpark selbst werde nicht aktiv, sagt Thomas Lemke, der Koordinator in der Arbeitsgemeinschaft Wanderwelt Rhön innerhalb des Naturparks/Biosphärenreservates. In Strahlungen war es die Dorfgemeinschaft, von der der Wunsch nach einem solchen Wanderweg kam, erläutert Bürgermeisterin Karola Back auf Anfrage. Sie sieht die Initiative nur positiv. "Die Wanderer sollen ihre eigene Gegend besser kennen lernen", meint Karola Back.


Weinberg auf der Strecke

Thomas Lemke betont, dass die Extratour Strahlungen einiges bietet, was klassischer Weise zu einer Hochrhöner Extratour gehört, selbst wenn der Weg eigentlich im Vorland der Rhön liegt. Lemke spricht von "ungewöhnlichen Blicken" auf die Rhön und von wechselnden Landschaftsbildern. Völlig neu ist aber, dass auf einer Extratour auch ein Weinberg tangiert wird. Den haben die Strahlunger vor einiger Zeit an einem Sonnenhang angelegt. Eigens für die Extratour wurde der Hang wandertechnisch erschlossen. Neue Holz-Treppen führen zu den Reben. "Der Weinberg ist eine Idylle", meint Karola Back. Diese sollen möglichst viele Wanderer erleben. Imposant soll der Blick in den nahen Steinbruch werden. Deshalb gibt es dort wie am Weinberg eine Aussichtsplattform.


Aussichtsturm am Weg

Rhönklub-Regionalwanderwart Ludwig Euring war in den letzten Wochen stark eingebunden bei der Markierung der Wege; er spricht von einem "echten Naturerlebnis", das die Wandersleute auf der Tour erwartet.
An der Münnerstädter Schlegelwarte trifft der neue Wanderweg auf den Landkreis Bad Kissingen. Dort wartet auf die Wanderer ein historischer Wartturm, der auch bestiegen werden kann. Egbert Haut, Vorsitzender des Münnerstädter Rhönklubs, hat ein Stück des neuen Weges mit markiert. Die Schlegelwarte ist für ihn ein schöner Aussichtspunkt, wenn dort nicht gerade wieder der Unrat nächtlicher Feiern liegen bleibt, meint Egbert Haut. Durchaus anspruchsvoll findet der Rhönklub-Mann das Profil des neuen Weges, was Thomas Lemke bestätigt. Anspruchsvoll deshalb, weil die Rundtour mit einer Länge von gut 13 Kilometern und einigem Auf und Ab schon einige Kondition erfordert.
Neben dem Strahlunger Premiumwanderweg wird in diesem Jahr noch eine zweite Extratour eröffnet. Sie liegt im hessischen bei der Gemeinde Rasdorf.


Pläne für Waldfenster

Für 2019 gibt es ebenfalls neue Extratouren-Projekte. Auf Initiative von Heinrich Schlereth wird ein Vorzeigeweg von Waldfenster zur Platzer Kuppe entwickelt. Hier sei man gerade dabei, den genauen Verlauf zu erarbeiten, erklärt Thomas Lemke. Die Platzer Kuppe wird damit zu einem kleinen Knotenpunkt von Extratouren, denn dort führt bereits der Kuppenweg vorbei. Und nicht weit entfernt davon gelangt der Wanderer zum Premiumwanderweg "Hüttentour".
Auch die Extratour Waldfenster soll wieder typische Rhöner Landschaftsbilder zeigen. Es werde ein Wechsel zwischen waldigen Wegen und Fernsichten geben, erklärt Thomas Lemke.Eine weitere Extratour wird 2019 noch in der Gemeinde Hünfeld ausgewiesen, ergänzt der Rhöner-Wanderwelt-Experte.


Nicht Quantität, sondern Qualität

Neue Wanderrouten rechts und links des Hochrhöners bedeuten aber nicht gleich eine Ausdehnung des Wegenetzes, erklärt Thomas Lemke, der auch Haupt-Wegewart des Rhönklubs ist. "Wir wollen eine qualitative Aufwertung", betont er. So wird bei Ausweisungen von Extratouren immer hinterfragt, ob andere, weniger attraktive Strecken dafür aufgelassen werden. In diesem Jahr werde im Landkreis Rhön-Grabfeld zwischen Mellrichstadt und Strahlungen das Wegenetz überarbeitet, erklärt Lemke.Das sei ein Kraftakt, weil es Überzeugungsarbeit kostet, wenn gewohnte Wanderwege nicht mehr beschildert werden. Der Naturpark und der Rhönklub sowie die Kommunen müssten immer im Blick haben, dass der Wege-Unterhalt noch leistbar ist, erklärt Lemke.