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Narren mit Sinn für Geschichte


Autor: Stefan Geiger

Ebenhausen, Donnerstag, 01. Oktober 2015

Der Faschingsclub Selbsthilfe Ebenhausen hat an diesem Wochenende genügend Grund zum Feiern: 50 Jahre FCSH und 25 Jahre Heimatmuseum.
Das Lernen hört nie auf: Besucher in der alten Schulstube. Foto: Stefan Geiger/Archiv


Ein Doppeljubiläum feiert der Faschingsclub "Selbsthilfe" Ebenhausen (FCSH) an diesem Wochenende, 3. und 4. Oktober: 50 Jahre Gründung des Vereins und 25 Jahre Heimatmuseum. Auf ein vielfältiges Programm mit Ausstellungen und Vorführungen dürfen sich die Gäste freuen.

1965 hoben neun Männer den FCSH aus der Taufe. Neben der Uraufgabe Fasching widmete sich der Verein heimatlichen und traditionellen Aufgaben. Die Mitgliederzahl stieg rasch an.

Bei der 1200-Jahr-Feier des Dorfes 1988 zählte der Verein bereits 253 Mitglieder. Rathaussturm, Elferratssitzungen, Faschingsumzug, Geldbeutelwäsche, Hammel- und Backhausfest, Sternennacht und Weihnachtsfeier füllen das Jahr.

Aushängeschild des FCSH sind Spielmannszug in historischen Uniformen fränkischer Landsknechte, Garden von Purzel- bis Prinzengruppe, Kanoniere und Elferrat. Außerdem arbeitet der FCSH in der örtlichen Vereinsgemeinschaft mit und pflegt sein Vereinsheim, die Übungshalle.


Bernhard Wahler hat gesammelt

Heimat und Tradition: Vor allem Bernhard Wahler ist es zu verdanken, dass alte Gegenstände nicht auf dem Müll landeten. Die vielen Zeugnisse aus der "alten Zeit" fanden 1990 ihren Platz im Heimatmuseum am Kirchplatz. Das Gebäude wurde im Zuge der Städtebausanierung 1998 grundlegend renoviert und das Obergeschoss in den Museumsbereich integriert. Im Erdgeschoss konnten funktionstüchtige Schmiede aus dem 19. Jahrhundert, Schreinerei, Schusterei und viele Werkzeuge aus vergangenen Zeiten untergebracht werden. Darüber befinden sich ein Schulzimmer, eine Wohnung mit Küche, Schlaf- und Wohnstube, Ebenhausen als wichtige Bahnstation, Hausrat aus vergangenen Zeiten, Volksfrömmigkeit zum Anfassen, Gebrauchsgegenstände des Alltags und Ebenhäuser Geschichten in Wort und Bild.


Museum mit Filialen

Vor ein paar Jahren erwarb die Gemeinde das "Peterhanshaus" und richtete dort das John-Bauer-Museum ein. In ihm können die Besucher die Märchenwelt des schwedischen Malers, dessen Vater in Ebenhausen geboren wurde, erleben.

Zum Museum zählt am Schlossplatz die "Stürmerscheune", die der FCSH in den 90er Jahren vor dem Verfall rettete und als landwirtschaftlichen Bereich ausbaute. Hier sind bäuerliche Exponate wie eine alte Kutsche, ein Lanz-Bulldog Baujahr 1952, Großgeräte wie Selbstbinder, Flügelmaschine und Wagen zu entdecken. Außerdem betreut Bernhard Wahler eine Dreschmaschine, für die er mit Helfern eine Halle errichtete. Weiterhin kümmert sich der FCSH um das Backhäuschen in der Hennebergstraße.

Das Programm
Samstag, 3. Oktober:

15 Uhr Festbetrieb, 17 Uhr Live-Musik mit Fred Mantel, Spezialitäten aus dem Backhaus mit Bier und Federweißem, 21-24 Uhr Barbetrieb Bauwagen Ebenhausen.

Sonntag, 4. Oktober:
12 - 16 Uhr Museumsfest mit Führungen, Vorführungen an Spinnrad und Webstuhl, historische Ausstellung von Oldtimerfahrzeugen aller Art (Anfahrt um 11 Uhr), ab 11.30 Uhr Mittagessen, ab 14.30 Uhr Kaffee und Kuchen, ab 15 Uhr musikalische Unterhaltung mit "Urbi", Leckerbissen aus Küche und Keller sowie Backofen. khw