Seit 2009 ist die Sanierung des Straßenabschnittes nördlich von Stangenroth geplant. Doch viel ist nicht passiert.
Die Staatsstraße 2290 nördlich von Stangenroth bietet aktuell keinen Fahrkomfort. Sie ist nach wie vor eine Buckelpiste, die Straßenränder sind stellenweise unbefestigt. Die eingeschlagenen Holzpflöcke, die bis ins Frühjahr hinein am Straßenrand sichtbar waren, und die künftige Breite der Verkehrsader anzeigten, sind verschwunden.
Bei Starkregen schießt das Wasser weiter völlig unkontrolliert über die Fahrbahn.
Vor etwa einem Jahr wurden links und rechts der Fahrbahn Bäume gefällt und etliche Sträucher zurückgeschnitten. Jedermann dachte, nun geht es mit dem Ausbau der Verbindungsstraße zwischen Stangenroth und Sandberg los. Doch Fehlanzeige. Seither ist nichts passiert.
Daran wird sich vermutlich auch so schnell nichts ändern, obwohl das Vorhaben bereits seit Jahren geplant ist.
Viele Gelder sind gebunden
Matthias Wacker ist als Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt für den Ausbau zuständig. "Derzeit haben wir einen sehr übersichtlichen Staatsstraßenhaushalt. Viele Gelder sind aufgrund von laufenden Projekten gebunden.
Nach den Sommerferien werden wir hoffentlich Klarheit haben", beantwortet er die Nachfrage dieser Zeitung. Denn der Ausbau ist dringend notwendig. Das 1,27 Kilometer lange Teilstück, das täglich von rund 3700 Fahrzeugen (laut Straßenverkehrszählung 2010) genutzt wird, ist den aktuellen Verkehrsbelastungen nicht mehr gewachsen. Der Fahrbahnaufbau ist nicht mehr frostsicher und viel zu gering.
Er besteht laut Wacker nahezu durchgehend nur aus einer drei bis vier Zentimeter starken Asphaltbeton-Deckschicht, einer genauso dicken Tragschicht und einer vier bis zehn Zentimeter dicken, teerhaltigen Einstreudecke.
Zu schmal geworden
Außerdem ist der Straßenabschnitt mit seinen 5,40 Metern einfach zu schmal für die heutigen Fahrzeuge.
Schließlich verkehren hier laut der Verkehrszählung täglich etwa 400 Lastwagen, davon sind sogar 150 Schwertransporter.
Deshalb sind mittlerweile auf Staats- und Landesstraßen Fahrbahnbreiten bis zu sieben Metern üblich. Probleme bereitet nach Einschätzung der Fachleute im Straßenbauamt jedoch nicht nur der Zustand, sondern auch die Linienführung der Straße.
"Sie ist unstetig und führt in Verbindung mit engen Kurvenradien und unübersichtlichen Kuppen zu erheblichen Verkehrsgefährdungen", so Wacker. Hinzu kommt, dass das Oberflächenwasser der Straße nicht mehr richtig abläuft. Autofahrer haben das mehrfach erleben können, als es viele Starkregen auch zwischen Stangenroth, Gefäll und Premich gab.
Neue Straße wird breiter
Mit der geplanten Sanierung
sollen all diese kritischen Punkte entlang der genau 1,27 Kilometer langen Strecke beseitigt werden: Der Straßenabschnitt wird auf eine Breite von 9,50 Meter erweitert, wovon 6,50 Meter allein für die beiden Fahrbahnen eingeplant sind. Den Rest machen die Bankette aus. Der bestehende Fahrbahnverlauf bleibt weitestgehend erhalten, jedoch wird der Straßenaufbau dann rund 70 Zentimeter betragen.
Diese setzen sich aus 50 Zentimeter Frostschutzschicht, 16 Zentimeter Tragschicht und vier Zentimeter Asphaltbeton zusammen.
Entwässerungsmulde
"Als Asphalttragschicht wird die jetzt vorhandene, teerhaltige Einstreudecke ausgebaut, zerkleinert, mit Bitumenemulsion umhüllt und über der Frostschutzschicht eingebaut", so Wacker.
Um das Regenwasser in den Griff zu bekommen, werden entlang der Fahrbahn eine Entwässerungsmulde sowie ein Regenrückhaltebecken gebaut.
Rund 1,649 Millionen Euro sind für den Ausbau der Staatsstraße nördlich von Stangenroth veranschlagt, 1,5 Millionen Euro kosten die Bauarbeiten, weitere 126 000 Euro sind für den Erwerb von Grundstücken eingeplant. Geld, das wirklich gut angelegt ist.
"Der Ausbau dient einer Verbesserung der Verkehrsqualität und Sicherheit", erklärt der Straßenbaufachmann. Parallel dazu muss auch die Gemeinde einige Arbeiten erledigen, beispielsweise einen Gehweg bauen. "Der Markt hat die Übernahme der Kosten für den Gehweg bereits zugesagt. Es liegen jedoch noch private Versorgungsleitungen im Straßengrund, die später unter der Straße liegen werden. Hier suchen wir gemeinsam noch nach einer zukunftsfähigen und wirtschaftlichen Lösung", sagt Wacker.