Druckartikel: Nach Frostschäden: Asphaltband für Fußgängerzone Bad Kissingen

Nach Frostschäden: Asphaltband für Fußgängerzone Bad Kissingen


Autor: Thomas Mäuser

Bad Kissingen, Dienstag, 29. Januar 2013

Dank einer Dringlichkeitsvergabe des Oberbürgermeisters werden in der Fußgängerzone Teile des frostgeschädigten Plattenbelages durch ein fünf Meter breites Asphaltband ersetzt. Der Bauausschuss hatte gegen diese aus Sicherheitsgründen getroffene Entscheidung keine Einwände.
Das Ende des Plattenbelages in der Unteren Marktstraße. Foto: Mäuser


Der größte Feind des Fußgängerzonen-Belages fehlte am Dienstag, als sich der Bauausschuss ein Bild vor Ort machte: der Frost. Er hatte für Wellen im Belag gesorgt, in einer Größenordnung, wie sie bisher nicht aufgetreten ist. Durch das milde Wetter haben sich zwar viele Platten wieder gesetzt, dennoch befürwortete der Ausschus während der anschließenden Sitzung die Dringlichkeitsvergabe von Oberbürgermeister Kay Blankenburt (SPD): den sofortigen Ersatz der Platten auf einem fünf Meter breiten Streifen, der sich durch Obere und Untere Marktstraße sowie den Marktplatz ziehen wird.

Neugestaltung absehbar

Die Lösung mit dem schnöden Asphaltband sei nur denkbar gewesen, weil die Neugestaltung der Fußgängerzone absehbar ist, begründete Blankenburg diese Entscheidung.

Denn schon aus Gründen der Sicherheit musste etwas getan werden, war die Fußgängerzone doch zur extremen Stolperfalle geworden. Zwar wäre es auch denkbar gewesen, die Platten erneut zu verlegen, doch dann hätte laut OB die Gefahr bestanden, dass sie schon heuer wieder hochkommen.

Hohe Reparaturkosten

Den finanziellen Aspekt beleuchtete der Leiter des Tiefbauamtes, Thomas Hornung. Die Asphaltierung kostet rund 100.000 Euro. Alleine im vergangenen Jahr sei die gleiche Summe in Sofortmaßnahmen zur Reparatur des Plattenbelages gesteckt worden.

Wie Thomas Hornung erläuterte, soll der 1. Bauabschnitt eventuell schon am Freitag, 1. Februar, abgeschlossen sein. Gleich anschließend folge der Rest. Außerdem wies Hornung darauf hin, dass die Platten bei Reparaturen seit gut sieben Jahren nicht mehr einbetoniert sondern auf Splitt gesetzt werden. Denn der Beton benötige gut zwei Wochen zum abbinden, bei Frost gehe gar nichts.

OB Blankenburg ließ aber keinen Zweifel daran, dass es gewisse, ebenfalls lädierte Bereiche gebe, wo selbst vorübergehend nicht mit Asphalt gearbeitet werden könne. Zum Beispiel vor dem Regentenbau.

Notwendig und richtig

Als notwendig und richtig bezeichnete CSU-Fraktionssprecherin Klaudia Schick die Dringlichkeitsvergabe und gab dem Oberbürgermeister noch in einem weiteren Punkt Schützenhilfe. Der Asphalt soll nicht vorzeitig wieder gegen Platten ausgetauscht werden, sondern erst im Rahmen der Gesamtsanierung der Fußgängerzone. Auch aus den anderen Fraktionen kamen angesichts der Sicherheitsaspekte keine Einwände.

Quantensprung

Warum gerade die Bad Kissinger Fußgängerzone derart mit Frostschäden zu kämpfen hat, hatte Hornung zuvor erläutert. In relativ geringer Tiefe befindet sich eine wasserundurchlässige Betonschicht. Diese hatte das Wasserwirtschaftsamt aus Gründen des Heilquellenschutzes gefordert. Wenn die Fußgängerzone generalsaniert wird, soll diese abdichtende Betonschicht wesentlich tiefer, nämlich rund 80 Zentimeter unter den Oberfläche, liegen. Das lasse genug Raum für eine Dränage, die das eindringende Wasser in die Kanalisation ableiten soll. Diese künftige Lösung bezeichnete der Leiter des Tiefbauamtes als "Quantensprung".

Marktstraße und -platz sind nicht die einzigen Flächen, die mit "Frostbeulen" zu kämpfen haben. Auch in der inzwischen seit 27 Jahren mit Platten belegten Kurhausstraße und im geplättelten Bereich der Prinzregentenstraße gibt es jedes Jahr massive Schäden, heben sich Platten, brechen Ecken ab. "In drei bis vier Jahren wird die Lage noch wesentlich schlechter," prognostizierte Hornung. Und irgendwann werde es auch in der Ludwigstraße Handlungsbedarf geben. Besonders im Bereich der Rinnen, denn dort stoßen Natur- und Kunststein aufeinander. Diese beiden Materialien dehnen sich bei Hitze unterschiedlich aus und sorgen für wasserdurchlässige Risse in den Fugen.