Druckartikel: Nach 40 Jahren verstummen die Instrumente

Nach 40 Jahren verstummen die Instrumente


Autor: Gabriele Sell

Oehrberg, Freitag, 29. Juni 2018

Seit vier Jahrzehnten macht die Oehrberger Gruppe Koannome Musik. Doch jetzt ist Schluss damit. Für die Fans gibt es noch drei Abschiedskonzerte.
Vor 40 Jahren haben Wolfgang Markart, Wilhelm Kirchner und Johann Kaiser die Gruppe Koannome gegründet. Später kam noch  Drummer Frank Wehner dazu. Jetzt, "wenn's am schönsten ist", hören sie auf. Foto: Archiv Willi Kirchner


Es war im Sommer 1978: Wolfgang Markart, Wilhelm Kirchner und Johann Kaiser treffen sich bei schönem Wetter hin und wieder auf der Röudlichwiese in Oehrberg. Mit dabei haben die drei ihre Instrumente, Kaiser und Markart Akustikgitarren, Kirchner seine Querflöte. Die ersten musikalischen Versuche sind das Nachspielen von Liedern aus der Kindheit. Und "schon nach kurzer Zeit merkten wir, dass Instrumente und Gesang ganz gut harmonierten", sagt Kirchner. So trafen sich die Jungs immer öfter und entschlossen sich schließlich eine Band zu gründen. Die große Frage nach dem Namen beantwortete Wolfgang Markart spontan im Oehrberger Dialekt: Koannome - übersetzt ins Hochdeutsche "kein Name". Bereits ein Jahr später gab die Band das erste Konzert in der alten Schule. Von der Musikrichtung - viele Lieder von Zupfgeigenhansel, Irish Folk Songs und natürlich Oldies waren die Oehrberger schnell begeistert. Die nach kurzer Zeit schon große Fangemeinde wuchs stetig. Vielseitiger wurden das musikalische Programm, als Wilhelm Kirchners Klavier zum Einsatz kam. Sehr gut kamen bei den Fans auch die von Koannome selbst getexteten Songs, teils in Dialekt, teils in Hochdeutsch an. Noch heute singt das Publikum begeistert mit, wenn Lieder wie Sunn schein, Kicker Song, 20 Johr und Jedes Jahr angestimmt werden.


Die "totale Bereicherung" kam im Jahr 1998 mit Drummer Frank Wehner. Dank seines "flexiblen perfekten Schlagrhythmus" konnten jetzt auch rockigere Songs einstudiert werden. Auch alte Lieder, zuvor sehr akustisch gespielt, wurden durch die Drums wesentlich interessanter.
"Den Wiedererkennungswert der nachgespielten Lieder" konnte Koannome noch steigern, als Markart die Mundharmonika zum Einsatz brachte und Kirchner die Rocksongs mit dem E-Bass begleitete. Es kamen jetzt auch viele Auftrittsangebote von außerhalb der Region.
Ein Highlight der Laufbahn war der bayerische Mundartwettbewerb in Bad Brückenau, den die Band mit den eigenen Songs Sunn schein und In der Rhüä sän mir gebuan gewann. Ein weiterer Höhepunkt war die jährliche Röudlichparty auf der Röudlichwiese, die einzigartig war. In manchen Jahren kamen an die 800 Leute aus nah und fern.
Auch als Vorgruppe des bekannten Bluesmusiker Kevin Coyne, der mit Bob Dylan und andere Musikgrößen schon zusammengespielt hat, trat die Band 1992 in Bad Bocklet auf.
Sechs CDs veröffentlichte Koannome im Lauf der Karriere. 15 Jahre hatten die Jungs ihren Platz in der Fußgängerzone beim Rakoczy-Fest in Bad Kissingen.
"Wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören", sind sich die Bandmitglieder einig. "Das tun wir jetzt und sagen Servus!"
Koannome verabschiedet sich mit den Konzerten am Freitag, 6. Juli, ab 20 Uhr auf dem Sportgelände in Oehrberg, am Samstag, 21. Juli bei der Schlumpfparty (ab 20 Uhr) in Schlimpfhof. Das letzte Konzert ist am Samstag, 28. Juli, ein Open Air, veranstaltet vom Club 74 in Schmalwasser.
Nähere Infos unter: www.koannome.de