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Wo ist Platz für Tante Enso?


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Donnerstag, 18. August 2022

Der Investor für die Errichtung eines Lebensmittelgeschäfts in der Münnerstädter Innenstadt würde lieber heute als morgen den Betrieb aufnehmen. Doch die Suche nach einem geeigneten Leerstand gestaltet sich schwierig.
Der Anger gehört neben dem Münnerstädter Marktplatz zu den favorisierten Plätzen für die Ansiedelung eines Tante-Enso-Lebensmittelmarktes.  Foto: Heike Beudert


Seit 20. April ist klar, dass der Lebensmittelnahversorger myenso mit einem Tante-Enso-Laden in die Münnerstädter Innenstadt ziehen will. 300 Menschen hatten im Vorfeld einen Genossenschaftsanteil für diese Geschäftsidee gezeichnet, so dass für die Rückkehr eines kleinen Supermarktes in die Innenstadt eigentlich nur noch die Raumfrage geklärt werden musste. Trotz hoher Leerstände in der Innenstadt ist es aber bislang nicht gelungen, einen Laden zu finden. Doch Bürgermeister Michael Kastl und myenso-Geschäftsführer Thorsten Bausch sind jetzt optimistisch, dass sich zeitnah eine Lösung findet.

Kontakte mit einem möglichen Vermieter hatte es sehr schnell noch im Frühjahr gegeben, bestätigt Thorsten Bausch. Zwischenzeitlich habe sich aber herausgestellt, dass an dem Gebäude Sanierungsarbeiten nötig sind, ehe dort ein Tante-Enso-Laden einziehen kann, erklärt Thorsten Bausch. Diese Investitionsentscheidung liege nun beim Eigentümer.

Nach Angaben von Thorsten Bausch besteht der feste Wille, zügig einen solchen 24-Stunden-Lebensmittelmarkt in der Innenstadt anzusiedeln. Deshalb hat sich Bürgermeister Michael Kastl auf die Suche nach weiteren Optionen gemacht, die sich zügig umsetzen lassen. Zusammen mit dem bereits anvisierten Objekt stehen nun weitere vier Immobilien zur Disposition; es sind zumeist Privatobjekte, aber auch städtischer Raum, bestätigt Michael Kastl. Informationen, um welche Immobilien es sich handelt, gibt es nicht. Weiterhin favorisiert das Unternehmen eine zentrale Lage am Anger oder am Marktplatz.

Zentrale Lage wichtig

"Wir brauchen Parkplätze, Sichtbarkeit, Lagerräume und Toiletten", sagt Thorsten Bausch. Nach den Vorstellungen des Betreibers soll der Supermarkt rund 250 bis 300 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten.

Nach einem Vor-Ort-Termin mit Besichtigungen in Münnerstadt in dieser Woche ist Thorsten Bausch sehr zuversichtlich, dass sich eine Räumlichkeit finden lässt. Thorsten Bausch will jetzt alle Unterlagen prüfen, welche Objekte die gesuchten Kriterien erfüllen."Dann werden wir uns sehr schnell entscheiden." Drei der fünf vorliegenden Objekte bezeichnet Bausch als "wirklich interessant". Ausdrücklich lobt Bausch das Engagement Bürgermeister Kastls und seines Teams. "Wir haben extrem engagierte Leute in der Stadt."

"Die Stadt tut ihr Möglichstes", sagt Michael Kastl zur Unterstützung des Investors, einen geeigneten Laden im Stadtzentrum zu finden. Der Lebensmittelmarkt sei wichtig für die Entwicklung der Altstadt, stellt Kastl fest. Die Stadt sieht sich dabei in der Vermittlerrolle zwischen den Immobilieneigentümern und dem Ladenbetreiber. Kastl wünscht sich deshalb auch, dass Tante Enso in eine Privatimmobilie zieht. Auf die Frage, ob er sich die Suche nach einer geeigneten Räumlichkeit ob der hohen Leerstände in Münnerstadt so schwierig vorgestellt hätte, antwortet Michael Kastl zurückhaltend. Vor zwei Jahren, zu seinem Amtsantritt, noch nicht, ist seine Antwort darauf.

In drei oder vier Wochen hofft Thorsten Bausch, mehr zu wissen. Noch kann er sich vorstellen, dass Tante Enso im 1. Quartal 2023 in Münnerstadt eröffnen wird.

Zwischenzeitlich sind für die Errichtung eines Tante-Enso-Marktes 450 genossenschaftliche Anteile gezeichnet worden. Für weitere 42 Anteile gibt es Anfragen. In Tante-Enso-Märkten kann an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr eingekauft werden. Während in den Abend- und Nachtstunden der Verkauf automatisiert ist, steht dem Kunden tagsüber auch Personal zur Seite.