Wieder Leben im "Stern"
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Mittwoch, 11. März 2015
Aus dem 120 Jahre alten Backstein-Bauwerk in der Ortsmitte von Maßbach soll ein Gebäude mit Wohn- und Gewerbenutzung werden. Weitere Photovoltaikanlage und ein Offenstall für Pferde werden abgelehnt.
Seit zwei Jahren wird die ehemalige Gastwirtschaft "Stern", ein Backstein-Gebäude aus dem Jahr 1895 im Ortsmittelpunkt von Maßbach, nicht mehr genutzt. Nun soll daraus ein Wohn- und Gewerbegebäude werden. Dem Marktgemeinderat lag ein Antrag für eine entsprechende Nutzungsänderung und eine Baugenehmigung vor, der ohne lange Diskussion einstimmig genehmigt wurde. "Wir sind ja froh, dass da jemand was macht", hieß es aus der Mitte des Gremiums.
Erdgeschoss wird umgebaut
Die Bauherren Daniel und Matthias Schüller wollen das leerstehende Einzeldenkmal wieder einer Nutzung zuführen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Das gesamte Gebäude soll saniert, modernisiert und teilweise umgebaut werden. Das Kellergeschoss bleibt demnach weitestgehend im Bestand bestehen. Das Erdgeschoss, wo zuletzt ein griechisches Lokal war , wird umgebaut.
Hier ist eine Elektrowerkstatt mit Lager vorgesehen. Dazu soll in der Hügelgasse ein neuer Eingang geschaffen werden. Das Ober- und Dachgeschoss sollen modernisiert werden, um die Räume modernen Wohnansprüchen anzupassen. Die positive Stellungnahme des Sanierungsbeauftragten liegt vor, das Landesamt für Denkmalpflege, der Kreisbaumeister und der Kreisheimatpfleger waren vor Ort und begrüßen die Pläne für das 120 Jahre alte Gebäude. Bei so viel Lob fiel es auch dem Marktgemeinderat nicht schwer, dem geplanten Umbau zuzustimmen.
Einstimmig abgelehnt wurde dagegen ein Antrag für einen Vorbescheid zur Errichtung eines Offenstalls für Pferde auf einem Außenbereichsgrundstück im Katzerlesweg im Ortsteil Poppenlauer. Der Antragsteller wollte eine sieben Meter lange und 3,50 Meter breite Halle errichten. Das gesamte Areal soll als Koppelfläche dienen.
Die Verwaltung wies darauf hin, dass das Grundstück im Außenbereich liegt, wo nach den Vorschriften des Bundesbaugesetzes nur sogenannte "privilegierte Vorhaben" (unter anderem Land- und Forstwirtschaft oder Gartenbau) erlaubt sind. Der Bauherr sei nicht als Landwirt privilegiert, deshalb müsse man schon aus Gründen der Gleichbehandlung ablehnen, sagte Bürgermeister Matthias Klement.
Ebenfalls abgelehnt wurde die Errichtung einer weiteren Photovoltaikanlage entlang der Autobahn A 71 auf Gemarkung Poppenlauer südlich des Autobahnzubringers. Der Marktgemeinderat hatte kürzlich die Bauleitplanung für eine Photovoltaikfläche mit insgesamt 20 Megawatt in die Wege geleitet. Danach meldete sich noch die Firma Schramm GmbH und Co KG aus Nüdlingen, die aber nicht zum Zug kam.
Damit das Erhard-Klement-Haus erweitert werden kann, muss das ehemalige landwirtschaftliche Gehöft in der Schloßstraße 1 abgerissen werden.
Die Arbeiten waren beschränkt ausgeschrieben worden, vier Angebote gingen ein. Die Arbeiten werden nun für 43 000 Euro an eine Firma aus Hildburghausen vergeben. 50 000 Euro stehen dafür im Haushalt.
Keine Diskussion über Kosten
Die Schlussrechnung für die Elektroinstallation zum Umbau und Erweiterung der Kindertagesstätte Poppenlauer genehmigte der Marktgemeinderat - ausnahmsweise ohne Diskussion über anfallende Mehrkosten. Die Gesamtkosten belaufen sich nun auf 110 000 Euro, nur 5600 Euro mehr als vorgesehen und dazu noch gut begründet. Die Mehrkosten entstanden wegen zusätzlicher Blitzschutzarbeiten, die durch die Photo-Voltaikanlage auf dem Dach nötig geworden waren und auf den zusätzlich vom Landratsamt geforderten Anschluss der Brandabschlusstüre zwischen dem bestehenden Kindergarten und dem Bistro.