Wie die Rannunger Faschingsnarren dem Corona-Virus trotzen
Autor: Dieter Britz
Rannungen, Montag, 21. Februar 2022
Etwa 1000 Tickets wurden dieses Jahr für den Online-Gückerfasching verkauft, nicht nur an Faschingsfreunde in Rannungen und der nächsten Umgebung, sondern in die ganze Bundesrepublik und auch ins Ausland bis in die USA und nach Australien.
Die Gücker des TSV Rannungen haben den Spaß am Fasching-Machen nicht verloren und beherrschen es immer noch aus dem FF. Das bewiesen sie am Samstagabend beim Online-Gückerfasching, der von Rannungen aus in die ganze Welt übertragen wurde.
Wegen der Corona-Pandemie müssen auch dieses Jahr die weit über die Gemeindegrenzen hinaus bekannten und beliebten Faschingsabende in der Mehrzweckhalle ausfallen. Schon letztes Jahr waren die Macher des TSV deshalb auf das Internet ausgewichen. Etwa 1000 Tickets wurden dieses Jahr für den Online-Gückerfasching verkauft, nicht nur an Faschingsfreunde in Rannungen und der nächsten Umgebung, sondern in die ganze Bundesrepublik und auch ins Ausland bis in die USA und nach Australien.
Sitzungspräsident Frank Kilian, der schon voriges Jahr durch das Programm geführt hatte, meisterte diese Aufgabe auch 2022 perfekt und mit viel Humor. Zahlreiche Mitwirkende, die in früheren Jahren auf der Bühne standen, waren auch diesmal mit dabei. Das Programm, die bewährte bunte Mischung aus Sketchen, Büttenreden und Gardetänzen, war in den letzten Wochen in einer eigens dazu umfunktionierten Scheune zu 90 Prozent neu produziert worden, die restlichen zehn Prozent waren Aufzeichnungen aus den letzten Jahren.
"Helau, ihr Leut‘, es ist soweit, der Gücker wieder online schreit" - so begrüßte Frank Kilian die Gäste, die alle zu Hause vor dem Fernseher oder dem Computer-Bildschirm saßen und "Ihr bleibt daheim und geht nit raus, wir kommen zu euch nach Haus ... Es wird ne super-tolle Schau, auch mit dem Digital-Helau".
Zunächst gab er den Startschuss für einen Auftritt der Juniorengarde in der Gücker-Scheune. Die zehn jungen Damen, trainiert von Katharina Stahl, Manuela Erhard und Lena Berninger, hätten den Beifall der Zuschauer in einer großen Halle verdient. Dann gab der Sitzungspräsident die Bühne frei "für ein Mädchen, das es wirklich nicht leicht hat".
Nachwuchs-Büttenrednerin Marie Gessner, gerade einmal zehn Jahre alt, schüttete den Zuschauern ihr Herz aus: "Heuer stehe ich zum dritten Mal in der Bütt. Da macht man das mit. Im letzten Jahr stand ich ganz allein bei meiner Büttenrede im Sportheim. Und die Sitzung heuer, es ist zum Graus, fällt schon wieder in der Mehrzweckhalle aus". Sie klagte über die Vorschriften daheim: "Mach dies, mach das, aber lass das sein. Die Großen sind ja so gemein". Ihr Fazit: "Als junges Mädchen hat man‘s schwer, ach wenn ich doch nur älter wär".
Die Kindergruppe unter der Leitung von Tina Gessner und Michelle Hess präsentierte sich "frech, wild und wunderbar". Die zwölf Mädchen und Buben wirbelten über die Bühne unter anderem nach Titeln wie "Hurra, hurra die Schule brennt".