Warum Bad Königshofens Kurdirektor glaubt, dass die Talsohle durchschritten ist
Autor: Hanns Friedrich
Bad Königshofen, Dienstag, 25. Januar 2022
Das Ansteigen der Corona-Infektionszahlen und Omikron führten dazu, dass dreiviertel der Gäste ihre Buchungen für die Weihnachtstage stornierten.
"Im Vergleich zum Coronajahr 2020 haben wir die Talsohle durchschritten, allerdings ist es noch ein weiter Weg bis wir wieder im Normalbereich der letzten Jahre sind." Darauf verwies Kurdirektor Werner Angermüller bei seiner Jahresbilanz, die er im Rahmen einer Pressekonferenz in der FrankenTherme vorstellte. Grund sind unter anderem die großen Einschränkungen, die durch die 2G-Plus Regelung nur 25 Prozent der Badegäste zulassen. Erfreulich sei, dass die Gäste dies alles hinnehmen, um die verschiedenen Einrichtungen der FrankenTherme nutzen zu können. Die Sommermonate seien gut gelaufen, bevor die nächste Welle der Pandemie und schließlich noch Omikron kamen.
Dies führte dazu, dass dreiviertel der Gäste ihre Buchungen für die Weihnachtstage stornierten. Die Monate Oktober bis einschließlich Dezember seien ganz von Corona geprägt gewesen. Auch für viele Vermieter war 2021 weniger umsatzstark als erwartet, oftmals wurden Reisen wegen Corona gar nicht geplant. "Ich habe jedoch vollstes Verständnis dafür, wenn sich die Menschen derzeit mit touristischen Aktivitäten zurückhalten oder einen Sauna- oder Thermenbesuch reduzieren oder zurück stellen." Die Besucher in Therme und Saunadorf lagen bei 77.359 (2020: 64.578), Beim Wohnmobilstellplatz sind es 40 Prozent der Gäste, die fehlen.
Pendelte sich die Übernachtungen 2019 noch bei knapp 96.000 ein, waren es 2021 nur knapp 67.000. "Das waren immerhin rund 18.000 mehr als 2020", fügt der Kurdirektor an. Schmerzlich ist die Schließung des Mehrgenerationenhaus St. Michael "und die Entscheidung der Diözese Würzburg nicht nachvollziehbar".
Auf die Besucherkapazität in Bädern und Thermen angesprochen, verweist Werner Angermüller auf den Bayerischen Heilbäder-Verband, dessen Vorstand er angehört. Hier spricht man sich dafür aus, zumindest die Besucherkapazität für Bäder und Thermen von derzeit 25 auf 50 Prozent zu erhöhen, um wieder mehr Umsatz zu generieren. Derzeit gilt beim Besuch einer Therme in Bayern noch die 2G-Plus-Regel, sprich die Badegäste müssen nicht nur geimpft oder genesen, sondern zusätzlich noch geboostert sein. Wer erst zwei Mal geimpft ist, muss zusätzlich einen aktuellen Corona-Schnelltest vorlegen.
Hingewiesen hat der Kurdirektor auf die Nervenstärke der Gastronomie in dieser Zeit der Pandemie. Hier, wie auch in der FrankenTherme, richte man sich auf die Zeit nach Corona ein. Die modernisierte und erweiterte Therapieabteilung der Frankentherme sei optimal geeignet für ambulante Badekuren, die seit kurzem wieder zu den Pflichtleistungen der Krankenkassen gehörten. Die grundlegende Sanierung der Kurmittelabteilung und des Wohnmobilstellplatzes würden zeigen: "Wir haben auf das richtige Pferd gesetzt und bieten damit ideale Voraussetzungen auch in der Coronazeit."
Erfreut zeigte sich der Kurdirektor die Buchungen von Reisemobilclubs. "Es sind soviele wie noch nie."
Vorgenommen wird nach 40 Jahren ein Anerkennungsverfahren als Kurort, um das Prädikat Heilbad weiterhin führen zu können. Bad Königshofen habe aber dazu die idealen Voraussetzungen. Zur Zukunft der einstigen Trink- und Wandelhalle sagte Kurdirektor Werner Angermüller auf Nachfrage, es werde ganz sicher eine neue Trink- und Wandelhalle geben, die dann auch wieder für kleinere Veranstaltungen im Kurpark genutzt werden kann. Außerdem setzt Werner Angermüller auf die Neugestaltung des Klostergartens, die ebenfalls in diesem Jahr weiter gehen wird.