Reichenbach bei Münnerstadt
Fasching
Von Fahrraddieb bis Hühnerklau
Von jungen Damen bis hin zu Rentnern - die Gäste in Reichenbach erlebten ein buntes Faschingsprogramm. Das Dorfgeschehen spielte eine große Rolle.

Nico Rossmann (links) brachte die "Opfer” aus dem Publikum ganz schön ins Schwitzen. Fotos: Matthias Nöth
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Unter dem Titel "Candyland" stand in diesem Jahr der vom FC Teutonia Reichenbach abgehaltene Teutonenfasching. Schon beim gemeinsamen Einzug der Akteure zeigte sich, dass das Publikum ein wahrlich buntes Programm erwarten durfte.
So war es dann auch: im nahezu fünfstündigen Programm wurde von flotten Gardetänzen über Sketche bis hin zur Aufarbeitung des Dorfgeschehens alles geboten, was eine Faschingssitzung ausmacht - und auch diesmal ohne die Politik bemühen zu müssen. Moderiert wurde der Narrenabend von Heiko Heinisch und Andreas Trägner.
Los ging es mit einem flotten Tanz der Reichenbacher Garde. Es folgte ein Sketch, in dem sich drei Stammtischbrüder mit Bürgermeister und neuem Pfarrer im Wirtshaus treffen und in teilweise etwas derber Art sich über die Länge der Predigt unterhalten. Diese müsse deutlich kürzer werden, da die Stammtischler einerseits Ärger mit der Wirtin bekommen, wenn sie zu spät zum Stammtisch erscheinen, und anschließend Ärger mit ihren Frauen, weil sie zu spät vom Wirt kämen.
Schwungvoll ging es danach mit dem Marschtanz der Münnerstädter Elferratsgarde weiter. Es folgte der Gastauftritt von Hanna Kleinhenz aus Schlimpfhof, die, für ihr Alter von 13 Jahren, gekonnt den Garitzer Kabarettisten Michel Müller nachahmte, sei es in der Betonung oder in den Gesten. Gut improvisieren konnte sie, als vom Publikum eine Zugabe gefordert wurde, und sie spontan das Lied von der Mörtelmischmaschin' zum Besten gab. Im feinsten Zwirn hatten sich anschließend vier Jungen und Mädchen als Chefetage eines Kaugummi-Imperiums auf der Bühne eingefunden. Sie diskutierten in unterhaltsamer Weise darüber, wie ihr neuestes Produkt, der "Kieferkracher", am besten zu bewerben sei, nachdem einige Werbeaktionen schon fehlgeschlagen waren, so etwa das Kaugummi-Spray ("es klebte in den Haaren") oder die Kaugummi-App ("die Handy-Hülle schmeckte immer nach Silikon").
Mit der Frauen-Garde Reichenbach ging es dann in die Disco, die in stilechten Glitzer-Outfits grazil zu einem ABBA-Medley tanzte. Etwas ruhiger ging es dann bei der inzwischen fest im Programm etablierten Rentnertruppe zu, die wieder bestens über die Vorkommnisse in Reichenbach informiert war. Sei es der Hühnerklau durch einen Fuchs, Flutlichtreitplatz, schwimmende Äpfel auf der Straße, feurige Bratwürste, rasante Radfahrer oder ertappte Fahrraddiebe - nichts war ihren Augen und Ohren entgangen.
Auch in diesem Jahr wieder dabei war der Routinier Nico Rossmann aus Burglauer. Er brachte mit gekonntem Mienenspiel ein stummes Puppenspiel, wozu ihm ein paar Topflappen mit Auge genügten, sowie einen Paartanz dar. Dann suchte er sich für den "Besuch im Fitness-Studio" ein paar Opfer aus dem Publikum, die schnell merkten, dass es ein schwieriges und anstrengendes Unterfangen ist, die Geräte Crosstrainer, Hula-Hoop-Reifen, Luftpumpe und Kopfball zu kombinieren. Gesanglich verbesserungswürdig, aber selbstbewusst sang er dann mehrere Loblieder auf seine Leibspeisen, fränkische Haxn und Klos mit Soß'.
Bunt ging es zu, als die Reichenbacher Garde, verstärkt um ein paar Jungs, zu flotter Musik ins Candyland entführte. Auf unterhaltsame Weise klagte anschließend ein Pechvogel (Stefan Raab) dem Publikum sein Leid. Er könne machen was er will, egal ob bei seiner Mandeloperation, beim Autokauf oder beim Versuch eine Diät durchzuhalten, letztendlich musste er feststellen "Was ich auch anpack', alles geht schief!"
Wo die Liebe manchmal hinfällt, zeigte sich beim Wiederauflebenlassen des Fernsehklassikers "Herzblatt". Hier bemühten sich drei männliche Kandidaten, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können, mal selbstverliebt, aufbrausend oder zurückhaltend um die Gunst der Kandidatin.
Die Elferrats-Garde eroberte anschließend nochmals in farbenprächtigen Pfauen-Kostümen die Bühne, bevor sich die Eheleute Ottmar und Brunhilde (Lothar und Susanne Hillenbrand) auf unterhaltsame auf ihre Urlaubsreise vorbereiteten. Dabei kamen sie thematisch vom Hundertsten ins Tausendste; da wurde geplaudert über mögliche Krankheiten, absolvierte VHS-Sprechkurse mit gesanglicher Einlage bis hin zu Ereignissen aus dem letzten Urlaub (Zehennägelschneiden am Pool).
Schwer zu kämpfen hatte im folgenden Sketch ein Mann (Andreas Trägner), der für seine Mithilfe bei diversen Sachen von einem Ehepaar (Gerda und Gundram Hillenbrand) zu einer Brotzeit eingeladen worden war und aus der schier unerschöpflichen Bierauswahl das zum Essen passendste aussuchen sollte, was natürlich nicht ohne Probieren ging.
Ein letztes Mal wurden die Lachmuskel des Publikums bei der Darbietung des Männerballetts strapaziert, das zeigte, wie erstaunlich agil sich Seniorinnen bei passender Musik noch bewegen können. Mit einem finalen Aufmarsch aller Akteure endete der kurzweilige Abend, dessen Vorträge auch im zweiten Teil die Aufmerksamkeit des leider teilweise recht laut sich unterhaltenden Publikums verdient hätten.
So war es dann auch: im nahezu fünfstündigen Programm wurde von flotten Gardetänzen über Sketche bis hin zur Aufarbeitung des Dorfgeschehens alles geboten, was eine Faschingssitzung ausmacht - und auch diesmal ohne die Politik bemühen zu müssen. Moderiert wurde der Narrenabend von Heiko Heinisch und Andreas Trägner.
Los ging es mit einem flotten Tanz der Reichenbacher Garde. Es folgte ein Sketch, in dem sich drei Stammtischbrüder mit Bürgermeister und neuem Pfarrer im Wirtshaus treffen und in teilweise etwas derber Art sich über die Länge der Predigt unterhalten. Diese müsse deutlich kürzer werden, da die Stammtischler einerseits Ärger mit der Wirtin bekommen, wenn sie zu spät zum Stammtisch erscheinen, und anschließend Ärger mit ihren Frauen, weil sie zu spät vom Wirt kämen.
Gekonnt nachgeahmt
Schwungvoll ging es danach mit dem Marschtanz der Münnerstädter Elferratsgarde weiter. Es folgte der Gastauftritt von Hanna Kleinhenz aus Schlimpfhof, die, für ihr Alter von 13 Jahren, gekonnt den Garitzer Kabarettisten Michel Müller nachahmte, sei es in der Betonung oder in den Gesten. Gut improvisieren konnte sie, als vom Publikum eine Zugabe gefordert wurde, und sie spontan das Lied von der Mörtelmischmaschin' zum Besten gab. Im feinsten Zwirn hatten sich anschließend vier Jungen und Mädchen als Chefetage eines Kaugummi-Imperiums auf der Bühne eingefunden. Sie diskutierten in unterhaltsamer Weise darüber, wie ihr neuestes Produkt, der "Kieferkracher", am besten zu bewerben sei, nachdem einige Werbeaktionen schon fehlgeschlagen waren, so etwa das Kaugummi-Spray ("es klebte in den Haaren") oder die Kaugummi-App ("die Handy-Hülle schmeckte immer nach Silikon").
Von Hühnerklau bis Fahrrraddieb
Mit der Frauen-Garde Reichenbach ging es dann in die Disco, die in stilechten Glitzer-Outfits grazil zu einem ABBA-Medley tanzte. Etwas ruhiger ging es dann bei der inzwischen fest im Programm etablierten Rentnertruppe zu, die wieder bestens über die Vorkommnisse in Reichenbach informiert war. Sei es der Hühnerklau durch einen Fuchs, Flutlichtreitplatz, schwimmende Äpfel auf der Straße, feurige Bratwürste, rasante Radfahrer oder ertappte Fahrraddiebe - nichts war ihren Augen und Ohren entgangen. Auch in diesem Jahr wieder dabei war der Routinier Nico Rossmann aus Burglauer. Er brachte mit gekonntem Mienenspiel ein stummes Puppenspiel, wozu ihm ein paar Topflappen mit Auge genügten, sowie einen Paartanz dar. Dann suchte er sich für den "Besuch im Fitness-Studio" ein paar Opfer aus dem Publikum, die schnell merkten, dass es ein schwieriges und anstrengendes Unterfangen ist, die Geräte Crosstrainer, Hula-Hoop-Reifen, Luftpumpe und Kopfball zu kombinieren. Gesanglich verbesserungswürdig, aber selbstbewusst sang er dann mehrere Loblieder auf seine Leibspeisen, fränkische Haxn und Klos mit Soß'.
Ein Pechvogel
Bunt ging es zu, als die Reichenbacher Garde, verstärkt um ein paar Jungs, zu flotter Musik ins Candyland entführte. Auf unterhaltsame Weise klagte anschließend ein Pechvogel (Stefan Raab) dem Publikum sein Leid. Er könne machen was er will, egal ob bei seiner Mandeloperation, beim Autokauf oder beim Versuch eine Diät durchzuhalten, letztendlich musste er feststellen "Was ich auch anpack', alles geht schief!" Wo die Liebe manchmal hinfällt, zeigte sich beim Wiederauflebenlassen des Fernsehklassikers "Herzblatt". Hier bemühten sich drei männliche Kandidaten, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können, mal selbstverliebt, aufbrausend oder zurückhaltend um die Gunst der Kandidatin.
Die Elferrats-Garde eroberte anschließend nochmals in farbenprächtigen Pfauen-Kostümen die Bühne, bevor sich die Eheleute Ottmar und Brunhilde (Lothar und Susanne Hillenbrand) auf unterhaltsame auf ihre Urlaubsreise vorbereiteten. Dabei kamen sie thematisch vom Hundertsten ins Tausendste; da wurde geplaudert über mögliche Krankheiten, absolvierte VHS-Sprechkurse mit gesanglicher Einlage bis hin zu Ereignissen aus dem letzten Urlaub (Zehennägelschneiden am Pool).
Schwer zu kämpfen hatte im folgenden Sketch ein Mann (Andreas Trägner), der für seine Mithilfe bei diversen Sachen von einem Ehepaar (Gerda und Gundram Hillenbrand) zu einer Brotzeit eingeladen worden war und aus der schier unerschöpflichen Bierauswahl das zum Essen passendste aussuchen sollte, was natürlich nicht ohne Probieren ging.