UN-Afghanistan-Denkmal in Niederlauer
Autor: Hanns Friedrich
Niederlauer, Sonntag, 05. Sept. 2021
Der in Berlin lebende Künstler Jimmy Fell aus Niederlauer hat einen weiteren Gedenkort errichtet
Schon vor sieben Jahren hat der Berliner bildende Künstler, Jimmy Fell, in seinem Heimatort Niederlauer den gefallenen Soldaten in Afghanistan ein Denkmal gesetzt. Zu lesen sind dort Namen der Gefallenen aus 30 Ländern und dazu auch jeweils ein Foto. "Ich glaube nicht, dass es solch ein UN-Afghanistan Denkmal sonst noch einmal weltweit gibt", sagt Fell. Würde man hier noch die Gefallene auch aus anderen Konfliktzonen einbeziehen, könnte dieses Denkmal zu einem allgemeinen UN-Memorial erweitert werden, fügt Jimmy Fell an.
Wie kam es zu dem Denkmal, das gerade heute eine neue Bedeutung bekommt? Hintergrund war der 100. Jahrestag des Beginns des 1. Weltkriegs im Jahr 2014. Jimmy Fell verweist dazu auf das Zeitungszitat von 1917 "In Verdun sehnen sich die einfachen Soldaten nach Europa, die wie eine Madonna über den Schlachtfeldern erscheint und dem gegenseitigen Abschlachten der Völker Europas Einhalt gebietet." Das Denkmal am Skulpturenpark Dicker Turm bei Niederlauer zeigt eine Glasfigur "Blaue Frau" mit grüßender Hand. Sie hält ein 100 Jahre altes hölzernes Gedenkkreuz von 1914 in der Hand, womit die Gemeinde Niederlauer damals ihrer ersten Gefallenen gedachte.
Rechts daneben liest man die Namen von 32 Gefallenen aus 30 Ländern. Das Afghanistan-Denkmal steht auf einem tonnenschweren Stein, ausgerichtet nach Osten zur aufgehenden Sonne und hat damit die Wirkung eines Kirchenfensters. Bewusst hat Jimmy Fell die blaue Farbe gewählt. Blau sind die Farben Europas, der UN (Blauhelme) und man spricht von der Erde vom blauen Planeten. Um das Denkmal weiterentwickeln zu können, sind Spenden für den gemeinnützigen Verein "Das blaue Haus" zur Förderung für Kunst im öffentlichen Raum bei der Berliner Sparkasse DE69 1005 0000 0190 7581 39 möglich.