Druckartikel: Trödelmarkt bleibt ein Publikumsliebling

Trödelmarkt bleibt ein Publikumsliebling


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Sonntag, 10. Juli 2016

Beim Stadtfest feierte der Original Mürschter Trödelmarkt 30-jähriges Jubiläum, die Familienbücherei organisierte zum 70-jährigen einen Bücherflohmarkt.
Marktorganisator Peter Braun verteilte zum Trödelmarkt-Jubiläum Brezeln an alle seine Aussteller. Conny Freiberg (links) und Christel Schmitt freuen sich über diese Aufmerksamkeit. Fotos: Heike Beudert


Thorsten Rathjen hat seit 20 Jahren seinen Stammplatz beim Original Mürschter Trödelmarkt. Er hat seinen Bücherstand in der Finsteren Gasse und kommt zu jedem Original Mürschter Trödelmarkt. Er gehört zu den Veteranen des Marktes, genauso wie Friedhelm Metz, der ihn mit aufgebaut und mehrere Jahre geleitet hat. Metz freut sich, dass sich der Markt so gut etabliert hat. Er findet gut, dass er nur dreimal im Jahr stattfindet. Das mache ihn attraktiv.

"Es ist schön", stellt Thorsten Rathjen fest. Er kommt ausschließlich zum Trödelmarkt und bietet dort Bücher aus seinem privaten Fundus an. Auswahl dazu hat er reichlich. 15 000 Bücher schlummern nach seinen Angaben in seinem Keller. Er kann also zu jedem Flohmarkt auch ein anderes Sortiment mitbringen.
Christel Schmitt und ihr Mann stellen seit einigen Jahren regelmäßig beim Original Mürschter Trödelmarkt aus. Ihnen gefällt das nette Ambiente. Deshalb nehmen sie auch die weite Anreise von Obernburg auf sich, um ihre Waren in Münnerstadt anzubieten. "Es ist reines Hobby", betont Christel Schmitt. Und es seien Freundschaften in diesen Jahren gewachsen. Mit Peter Braun, dem Marktorganisator, verstehen sich die Schmitts so gut, dass sie mittlerweile auch unterm Jahr und ganz ohne Markt einfach mal zu einem Besuch nach Münnerstadt aufbrechen.


Eine große Familie

Der persönliche Kontakt ist auch das, was Peter Braun als Geheimrezept beim Original Mürschter Trödelmarkt ansieht. Der Markt sei in den 30 Jahren seines Bestehens wie eine große Familie geworden. Am Sonntag waren in den Gassen zwischen Stenayer Platz und Hauptstraße sowohl heimische Aussteller als auch weit angereiste vertreten.

Dass aber nicht nur die Aussteller, sondern auch die Besucher das Ambiente des Mürschter Marktes schätzen, zeigen die Besucherzahlen. Schon früh am Tag sind dort die Schnäppchenjäger unterwegs. "Und es gibt noch wirkliche Schnäppchen zu machen", weiß Peter Braun, was ein Besucher auch bestätigt.


Bücherflohmarkt zum Jubiläum

Schnäppchen in Buchform gab es auch beim Flohmarkt der Münnerstädter Familienbücherei zu machen. Zweimal im Jahr öffnet die Bücherei an einem Markttag ihre Pforten und veranstaltet den Flohmarkt. Zwei Tage war das 14-tägige Helferteam im Einsatz, um das 70-jährige Büchereibestehen gebührend mit dem Flohmarkt und am Sonntag auch mit einem Gottesdienst zu feiern, den die Münnerstädter Panflöten-Gruppe musikalisch begleitete. Wie viele Bücher zum Verkauf angeboten wurden, wissen die Frauen nicht. Sie wissen nur, dass es viel Arbeit macht, bis die Bände alle nach Kategorien geordnet aufgebaut sind. "Aber es macht Spaß", betont Marianne Fischer. Besonders freut es die Flohmarkt-Organisatorinnen, wenn Besucher in dem Sortiment das finden, was sie schon lange gesucht haben. Monika Neiber erinnert sich an das Strahlen eines Sammlers, als er eine Reihe Perry-Rhodan-Bücher im Fundus entdeckt hatte.

Marianne Fischer ist um jedes Buch froh, das einen neuen Leser findet. Denn sie kann keine Bücher wegwerfen und hofft, dass Bücher immer wieder gelesen werden, ehe sie dann wirklich nicht mehr ansehnlich sind. Die Bücher, die angeboten werden, sind meist Spenden. Das Büchereiteam freue sich immer über Neuzugänge, damit das Sortiment auch immer aktuelle Bände zu bieten hat.


Weitere Angebote

Neben den zwei Jubiläumsmärkten gab es beim Stadtfest noch weitere Flohmärkte - den des Tierheimlädles oder den des Vereins "Zukunft für das Heimatspielhaus". Aber auch in privaten Scheunen waren Trödelstände aufgebaut.

Klassischer Marktbetrieb herrschte am Wochenende entlang der Hauptstraße. Nach einem ruhigen Samstag nahm der Besuch am Sonntag Fahrt auf. Für den Marktbeschicker Ralf Schumacher ist das nicht ungewöhnlich. Samstags sei es auf allen Märkten ruhiger, erklärt er. Gekommen war er trotzdem an beiden Tagen, und am Samstag war er auch gar nicht so unzufrieden. Er setzt hauptsächlich auf den Sonntag, , obgleich es da schon wieder fast zu warm für einen Bummel war. Schumacher kommt seit Jahren mit Haushaltswaren auf den Markt.