Thundorf: Steuern werden geprüft
Autor: Philipp Bauernschubert
Thundorf, Sonntag, 02. Dezember 2018
Gemeinderat Thundorf beschäftigte sich mit schwierigen Themen wie der Körperschaftssteuer und der Neuregelung des Umsatzsteuergesetzes.
Der Gemeinderat Thundorf beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit schwierigen Themen wie der Körperschaftssteuer und der Neuregelung des Umsatzsteuergesetzes.
Der Bayerische Kommunale Prüfungsverband (BKPV) hat die Körperschaftssteuer und die Umsatzsteuererklärung 2017 für die gemeindliche Wasserversorgung erstellt. Aufgrund des Jahresverlustes und festgestellter Verlustvorträge ist keine Körperschaftssteuer zu bezahlen. Vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband (BKPV) wird hierzu folgende Beschlussempfehlung gegeben, die auch so vom Thundorfer Gemeinderat abgesegnet wird: Der Jahresverlust (2017 waren dies 12 Prozent) wird auf neue Rechnung vorgetragen (steuerlich wird er aus dem Haushalt der Gemeinde ausgeglichen). Ferner wird beschlossen, dass Verbindlichkeiten bei der Gemeinde künftig mit 2,5 Prozent über dem Basiszinssatz der Europäischen Zentralbank (derzeit Minus) zu verzinsen sind.
Anfang 2016 ist mit § 2b Umsatzsteuergesetz eine neue Regelung in Kraft getreten, die die Umsatzbesteuerung auf ein neues Fundament stellt und für alle Gemeinden enorme Auswirkungen haben wird. Waren Körperschaften des öffentlichen Rechts bisher nur in Ausnahmefällen der Umsatzsteuer unterworfen, wird in Zukunft die Steuerbarkeit die Regel sein, wenn nicht die in § 2 Umsatzsteuergesetz vorgesehene Ausnahme vorliegt. Diese Neuregelung gilt grundsätzlich ab 1.1.2017 für alle Umsätze. Körperschaften des öffentlichen Rechts sind Einrichtungen wie zum Beispiel Ortskrankenkassen, Handwerkskammern, Hochschulen oder auch Sparkassen.
Die Gemeinde Thundorf hat jedoch von der Optionsmöglichkeit, die derzeitige Rechtslage bis Ende des Jahres 2020 beizubehalten, Gebrauch gemacht. Der BKPV hat mit einem Schreiben angeboten, im Rahmen der Haushaltsdurchsicht die Sachlage zu überprüfen. Die Beratung kostet etwa 5400 Euro und beinhaltet den Abwasserzweckverband Obere Lauer, die Verwaltungsgemeinschaft Maßbach, sowie die Mitgliedsgemeinden Markt Maßbach, Gemeinde Rannungen und Gemeinde Thundorf , inklusive der Allianz Schweinfurter Oberland. Der Gemeinderat beauftragt per Beschluss den BKPV mit der Überprüfung sowie der Beurteilung nach aktueller und künftiger Rechtslage.
Nachdem der Gemeinderat in seiner Oktobersitzung beschlossen hat, der Planung und Errichtung einer Freiflächenphotovoltaikanlage in der Gemarkung Theinfeld näher zu treten, waren nun weitere Schritte wie Änderung des Flächennutzungs- und Bebauungsplanes "Solarpark Theinfeld" notwendig. Zum Sachverhalt verwies Bürgermeister Egon Klöffel nochmals auf den Antrag und die Projektbeschreibung . Ziel ist eine 10 MWP installierte Leistung, die eine Stromversorgung für ca. 2000 Drei- oder Vier-Personen-Haushalte gewährleistet. Die Fläche für das Sondergebiet Photovoltaikanlage beträgt ca. 11,6 Hektar. Der städtebauliche Vertrag wurde bereits unterzeichnet. Bevor die Firma nun in die weitere Planung einsteigt, möchte der Investor jedoch, dass die Änderungs- und Aufstellungsbeschlüsse gefasst werden, um Planungssicherheit zu haben. Gemeinderat Heribert Klöffel wirft ein, dass er prinzipiell gegen Anlagen auf Ackerland ist, demgegenüber führt Bürgermeister Klöffel an, dass von Theinfelder Seite keine Einwände erhoben wurden.
Der Gemeinderat beschließt mehrheitlich die Änderung des gemeindlichen Flächennutzungsplanes, sowie die Aufstellung des Bebauungsplanes "Solarpark Theinfeld"
Bereits 2013 und 2016 wurden von der Firma Luley aus Wernberg-Köblitz Risse in den Gemeindestraßen und Wegen saniert. Diese Sanierung ist laut Bürgermeister Klöffel aktuell wieder notwendig. Dabei soll verhindert werden, dass größere Schäden an den Straßenkörpern entstehen. Um diese abzuwenden beschließt der Gemeinderat, der Firma auf der Grundlage ihres aktuellen Angebotes in Höhe von 3.265,36 Euro für ca. 2.800 Meter Straßenrisse den erneuten Auftrag zu erteilen. Zu den finanziellen Auswirkungen erläutert Bürgermeister Klöffel, dass noch ca. 40.000 Euro an Ausgabemitteln im Gemeindehaushalt zur Verfügung stehen. Passend zu diesem Punkt war die Mitteilung, dass aktuell die Teerarbeiten an der Dr.-Bruno-Uhl-Straße in Theinfeld von der Firma Stolz in Angriff genommen werden. Warten muss laut Bürgermeister Klöffel jedoch Rothhausen auf die Straßensanierung "Am Berg" bis Frühjahr 2019.