Druckartikel: Strahlungen will den Anschluss: Eine verfahrene Situation von Anfang an

Strahlungen will den Anschluss: Eine verfahrene Situation von Anfang an


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Mittwoch, 26. März 2014

Der Vorstoß der Strahlunger CSU, auf Münnerstädter Gemarkung eine Zufahrtsmöglichkeit auf den Autobahnzubringer zu schaffen, ist eine delikate Angelegenheit.
Über dem Autobahnzubringer verläuft zwischen Münnerstadt und Strahlungen die KG 14. Foto: Heike Beudert


Sollte wirklich ernsthaftes Interesse der Strahlunger Gemeinde an dieser Lösung bestehen, müsste die neue Bürgermeisterin Carola Back die Stadt Münnerstadt auf ihre Seite bringen. Der Auftakt ist da schon mal nicht so gut verlaufen, weil die örtlichen Kommunalpolitiker erst einmal übergangen wurden.

Rein politisch gesehen dürfte das Interesse auf Münnerstädter Seite ohnehin gering sein. Der Münnerstädter Verzicht auf den sogenannten Kreisel an der KG 14 2008 war nicht nur die Entscheidung gegen eine zweite ortsnahe Anbindung an die Autobahn, sondern auch gegen eine gewerbliche Ausrichtung der Stadt im Umfeld der Autobahn. Stattdessen wird seitdem das stadtnahe Gewerbegebiet an der Meininger Straße favorisiert.

Stimmt der Stadtrat jetzt dem Strahlunger Vorhaben zu, wird die Öffentlichkeit sich die Frage stellen, ob die damalige Weichen-Stellung falsch war und statt der endlosen Diskussionen um die Meininger Straße vielleicht längst ein Gewerbe- oder Industriegebiet - eventuell mit Autohof - existieren könnte. Aber eines wird auch so deutlich: In Sachen Wirtschaftspolitik macht die Stadt seit Jahrzehnten keine gute Figur.

Interessant ist die Frage, ob hinter dem Vorstoß der Strahlunger mehr stecken könnte als der Wunsch nach einer schnellen ortsnahen Auffahrt auf die Autobahn - ein eigenes Gewerbegebiet beispielsweise. Staatssekretärin Dorothee Bär schreibt in ihrer Stellungnahme davon, dass Strahlungen durch die Zufahrt einen Standortvorteil hätte. Diese Aussage lässt die Vermutung zu.