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Statt Geschenke Geld für Spende


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Freitag, 27. Mai 2016

Weil Heidi Rehberg oberhalb des Goldgrunds eine Bank vermisste, sammelte sie zu ihrem 75. Geburtstag Geld für eine neue .
Heidi Rehberg und Karl Beudert sitzen auf der neuen Bank oberhalb des Goldgrundes.  Foto: Thomas Malz


Heidi Rehberg ist gerne in der Natur. Sie wohnt auf halber Höhe auf der Zent, ihre Spaziergänge unternimmt sie meist auf offiziellen Wanderwegen hoch zum Jugendzeltplatz und gerne noch ein Stückchen weiter. "Wenn ich mich hier ausgeruht habe, dann schaffe ich es auch noch weiter bis zur Grünbrücke", sagt sie an einer ganz besonderen Bank, die auf ihre Initiative zurückgeht.


Nichts zum Ausruhen

Es ist schon ein paar Jahre her, da war die Rentnerin auf eine Gehhilfe angewiesen. Ihre Spaziergänge unternahm sie trotzdem, aber das fiel ihr nicht leicht. "Hier hat eine Bank zum Ausruhen gefehlt", sagt sie oberhalb des Goldgrunds. Dem Wanderer bietet sich dort ein herrlicher Blick auf das Obere Tor, den Schindberg dahiner, aber auch der Karlsberg ist gut zu erkennen. Also reifte in Heidi Rehberg die Idee, an dieser Stelle ein Bank aufzustellen.
Schon viele Jahre lang ist sie Mitglied im Obst- und Gartenbauverein Münnerstadt, kennt natürlich den Ehrenvorsitzenden Karl Beudert. "Sie hat mir ihren Plan mitgeteilt, zusammen haben wir nach einem geeigneten Stellplatz gesucht", sagt der Ehrenvorsitzende. Und den haben sie in unmittelbarer Nähe zu Schlehe und Weißdorn gefunden.
Um das Problem der Finanzierung zu lösen, hat sich Heidi Rehberg etwas Besonderes einfallen lassen. Zu ihren 75. Geburtstag bat sie um einen Obolus für ihr Vorhaben. Auf die sonst üblichen Geschenke hat sie verzichtet. Das hat sie lieber den Wanderern gemacht.
Und das wohl für eine sehr lange Zeit. Denn Heidi Rehberg und Karl Beudert haben auf eine lange Lebensdauer der Bank gesetzt. Ein Bauunternehmer hat ihnen zwei große Steinblöcke an den Bestimmungsort gebracht und sie so ausgefräst, dass die Sitzfläche eingepasst werden konnte. Diese besteht aus Akazienholz. Ein ortsansässiger Schreiner hat die einzelnen Bretter so miteinander verbunden, dass sich keine Staunässe bilden kann. Karl Beudert spricht von einer "pompösen Sitzbank", aber Heidi Rehberg winkt ab. So groß sei sie ja gar nicht. "Ich wollte doch Karl mit seinem Verlobungstempel keine Konkurrenz machen", scherzt sie.
"Ich habe auch schon auf der Bank gesessen" sagt Bürgermeister Helmut Blank (CSU), der die Geschichte dahinter ebenfalls kennt. Er lobt die Aktion ausdrücklich. "Ich wünsche mir, dass auch andere Münnerstädter auf solche Ideen kommen."