Druckartikel: Soll der Glockenschlag nachts weiter ertönen?

Soll der Glockenschlag nachts weiter ertönen?


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Freitag, 19. Sept. 2014

Noch konnte sich der Pfarrgemeinderat nicht durchringen, ob die Glocken der Stadtpfarrkirche Münnerstadt auch weiterhin nachts die Uhrzeit schlagen sollen. Die Kirchenverwaltung soll nochmals gehört werden. Derzeit schlägt die Glocke zu jeder Viertelstunde.
Foto: Symbolfoto/privat


Uneinigkeit gab es im Gremium, ob auf Wunsch eines Münnerstädter Gastronoms die Glocken in der Nacht verstummen sollen. Wie Stadtpfarrer P. Markus Reis mitteilte, habe auch Rosina Eckert im Namen des Bestatterverbandes um das Abstellen gebeten, da die Lehrgangsteilnehmer des Ausbildungszentrums, die im Bayerischen Hof nächtigen, vom Glockenläuten betroffen sind.
Einige Pfarrgemeinderäte verstanden das Ansinnen, andere können sich nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden, dass auf offiziellen Antrag nur eines einzelnen Münnerstädters diese Tradition aufgegeben wird. Wann eine Entscheidung zum Thema fallen wird, blieb offen.
Ob nachts die Kirchenglocken die Uhrzeit schlagen, ist von Ortschaft zu Ortschaft unterschiedlich. In Poppenlauer beispielsweise schlagen die katholischen Glocken. Probleme gibt es damit nicht. Die evangelische Kirche in Poppenlauer hat dagegen keinen Stundenschlag in der Nacht.
In Bad Kissingen und Winkels ruhen die Glocken zwischen 22 und 6 Uhr, erklärt Dekan Thomas Keßler. Solange er weiß, ist das dort so.
In Hammelburg dagegen schlägt die Glocke auch nachts den Bewohnern die Stunde. Es sei ein altes Recht, erläutert Michael Brendan, der Küster der Gemeinde. Als in Hammelburg im vorigen Jahr die Steuerung der Glocken ausgefallen war und dieser Stundenschlag dann nicht möglich war, hätte den Leuten sogar was gefehlt, erzählt Brendan. Er weiß von Hammelburgern, die sich nachts am Glockenschlag orientieren.

Festerlös wird aufgeteilt

Gefallen ist in der Pfarrgemeinderat die Entscheidung, wofür die Erlöse aus dem Pfarr- und Kindergartenfest verwendet werden. Für die anstehende Kirchenrenovierung sollen 800 Euro verwendet werden, 500 Euro werden wieder für Asylantenkinder zur Verfügung gestellt, 250 Euro gehen an den Kindergarten. Die Jugendfeuerwehr erhält 100 Euro, nachdem die Münnerstädter Feuerwehr seit Jahren der Pfarrei ihre Kuchentheke zur Nutzung beim Pfarr- und Kindergartenfest zur Verfügung stellt.

Diskutiert wurde über mögliche Benefiz-Aktionen zur Kirchenrenovierung. Die Pfarrei geht davon aus, dass sie einen nicht geringen Eigenanteil selbst tragen muss. Pfarrgemeinderätin Christine Neely möchte eine Benefiz-Märchenstunde anbieten. Die Pfarrei will zudem am Weihnachtsmarkt Drucke der Münnerstädter Künstlerin Inge Kirch aus Kirchenbeständen zum Kauf anbieten. Weitere Überlegungen sind derzeit ein Flohmarkt oder ein Kuchenverkauf nach dem Gottesdienst. Mitgeteilt wurde, dass der traditionelle Seniorentag der Pfarrei am Sonntag, 19. Oktober, stattfindet. Die offizielle Verabschiedung der langjährigen Gemeindereferentin Gisela Schäfer ist am Sonntag, 28. September, um 10.30 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst. Danach gibt es auf dem Kirchplatz einen Empfang für die gesamte Gemeinde.