So duftet Weihnachten

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Der Kinderchor der Liedertafel unter der Leitung von Annemarie Kreuzer eröffnete auch dieses Jahr im Schloss den Kunsthandwerkermarkt.
Der Kinderchor der Liedertafel unter der Leitung von Annemarie Kreuzer eröffnete auch dieses Jahr im Schloss den Kunsthandwerkermarkt.
Schüler der Q12 des Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasiums verkauften Lebkuchen, um die Klassenkasse aufzubessern - für ihre nächste Klassenfahrt.
Schüler der Q12 des Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasiums verkauften Lebkuchen, um die Klassenkasse  aufzubessern - für ihre nächste Klassenfahrt.
 
Werner Schneider an seiner Drechselmaschine
Werner Schneider an seiner Drechselmaschine
 
Für das Frauenhaus Schweinfurt verkauften diese beiden Schülerinnen des BBZ Plätzchen, Marmelade und mehr. Foto: Dieter Britz
Für das Frauenhaus Schweinfurt verkauften diese beiden Schülerinnen des BBZ  Plätzchen, Marmelade und mehr. Foto: Dieter Britz
 
Alles aus Wolle, egal ob warme Socken, Handschuhe oder Schals und Mützen ging gut beim Kunsthandwerkermarkt. Foto: Dieter Britz
Alles aus Wolle, egal ob warme Socken, Handschuhe oder Schals und Mützen  ging gut beim Kunsthandwerkermarkt. Foto: Dieter Britz
 
Zur Eröffnung des Kunsthandwerkermarktes waren unter den Gästen auch viele Omas, Opas, Väter und Mütter. Sie wollten die kleinen Sänger im Kinderchor der Liedertafel bewundern und fotografieren. Foto: Dieter Britz
Zur Eröffnung des Kunsthandwerkermarktes waren unter den Gästen auch viele  Omas, Opas, Väter und Mütter. Sie wollten die kleinen Sänger im Kinderchor  der Liedertafel bewundern und fotografieren. Foto: Dieter Britz
 
Produktion vor Ort: Heidi Ragati aus Hohenroth häkelt, wenn sie nicht gerade verkauft oder Kunden berät. Foto: Dieter Britz
Produktion vor Ort: Heidi Ragati aus Hohenroth häkelt, wenn sie nicht  gerade verkauft oder Kunden berät. Foto: Dieter Britz
 
Für Kinder immer interessant ist im Trauzimmer der Stand mit Christbaumschmuck von Gerhard Witzmann aus Steinach. Foto: Dieter Britz
Für Kinder immer interessant ist im Trauzimmer der Stand mit  Christbaumschmuck von Gerhard Witzmann aus Steinach. Foto: Dieter Britz
 
Ein neues Mannschaftszelt wollen die Pfadfinder kaufen. Der Gewinn aus dem Crêpes-Verkauf dient dazu. Foto: Dieter Britz
Ein neues Mannschaftszelt wollen die Pfadfinder kaufen. Der Gewinn aus dem  Crêpes-Verkauf dient dazu.  Foto: Dieter Britz
 
Die neunjährige Marie-Kristin Kunz eröffnete als Weihnachtsengelchen den Markt.
Die neunjährige Marie-Kristin Kunz eröffnete als Weihnachtsengelchen den Markt.
 
Bunte Filzschuhe verkaufte auch dieses Jahr Marion Töpel aus Bad Kissingen. Foto: Dieter Britz
Bunte Filzschuhe verkaufte auch dieses Jahr Marion Töpel aus Bad Kissingen.  Foto: Dieter Britz
 
Wie Laubsägearbeiten wirken diese Miniaturen von Heinz Römhild, die mit Hilfe moderner Lasertechnik entstanden. Foto: Dieter Britz
Wie Laubsägearbeiten wirken diese Miniaturen von Heinz Römhild, die mit  Hilfe moderner Lasertechnik entstanden. Foto: Dieter Britz
 
Pia Betzer verkaufte selbstgestrickte Sachen und Seife, die sie aus alten Resten hergestellt hatte. Foto: Dieter Britz
Pia Betzer verkaufte selbstgestrickte Sachen und Seife, die sie aus alten  Resten hergestellt hatte. Foto: Dieter Britz
 
Originelle Puppen verkauft Krystina Tomczak aus Oberweißenbrunn und freut sich über gute Geschäfte in Münnerstadt. Foto: Dieter Britz
Originelle Puppen verkauft Krystina Tomczak aus Oberweißenbrunn und freut  sich über gute Geschäfte in Münnerstadt. Foto: Dieter Britz
 
Aus Langspielplatten werden Handtaschen. Irina Triser aus Bad Neustadt stellt sie her und verkaufte wie beim Kunsthandwerkermarkt. Foto: Dieter Britz
Aus Langspielplatten werden Handtaschen. Irina Triser aus Bad Neustadt  stellt sie her und verkaufte wie beim Kunsthandwerkermarkt. Foto: Dieter  Britz
 

Wer beim Markt in Münnerstadt seinen Wunschzettel mitsamt Adresse beim Engelchen abgegeben hat, bekommt Antwort vom Christkind. Aber Obacht!

An über 40 Ständen gab es selbstgestrickte Socken, selbstgekochte Marmelade, selbstgebackene Lebkuchen und Plätzchen, sehr viel Weihnachtsschmuck oder Kunsthandwerk und gratis dazu jede Menge vorweihnachtliche Stimmung und Duft nach Glühwein.

Der Kunsthandwerkermarkt des Altstadtvereins im Deutschordensschloss und im Heimatspielhaushaus zog heuer Jahr viele Besucher aus der näheren und weiteren Umgebung bis hin nach Schweinfurt, Mellrichstadt und Hassfurt nach Münnerstadt. "Hier bei euch ist es fast wie in Nürnberg beim Christkindlesmarkt, nur gemütlicher und heimeliger", freute sich Vera Braun aus Schweinfurt, "deshalb komme ich fast jedes Jahr."

Die neunjährige Marie-Kristin Kunz aus Münnerstadt, angetan mit einem bodenlangen blütenweißen Kleid, Engelsflügeln und Heiligenschein, war als Weihnachtsengelchen perfekt. Man merkte der jungen Dame keine Aufregung an, als sie auf der Bühne im Schloss mit Theodor Storms Weihnachtsgedicht "von draus vom Walde komm ich her" den 16. Kunsthandwerkermarkt des Altstadtvereins eröffnete.

Stolze Großeltern

Die Kameras vieler stolzer Omas und Opas, Mütter und Väter klickten, als der Kinderchor der Liedertafel unter der Leitung von Annemarie Kreuzer drei Weihnachtslieder sang. Die Chorleiterin vergaß dabei nicht, etwas Werbung für das Kindermusical zu machen, das am zweiten Adventssonntag in der Alten Aula aufgeführt wird.

Bei der Eröffnung des Kunsthandwerkermarktes am Samstagnachmittag war die Besucherzahl früher meist überschaubar gewesen. Nicht so dieses Jahr. "So viele Besucher hatten wir noch nie", stellte Oliver Schikora erfreut fest. Sein Dank galt dem Weihnachtsmarkt-Team des Altstadtvereins und den zahlreichen Vereinen und den Ausstellern aus der näheren und weiteren Umgebung. "Wir machen das seit 16 Jahren und haben nicht vor, so schnell damit aufzuhören", betonte er. Bürgermeister Helmut Blank stellte "deutlich mehr Besucher als letztes Jahr bei der Eröffnung" fest. Es gebe beim Kunsthandwerkermarkt immer wieder neue Ideen, freute er sich.

Heinz Römhild aus Hildburghausen hatte Miniaturen mit weihnachtlichen Motiven mitgebracht, die stark an die gute alte Zeit der Laubsägearbeiten erinnerten. Doch hier kam hochmoderne Lasertechnik zum Einsatz, verriet er, "aber handwerkliche Nacharbeit ist dann immer noch nötig." Manche seiner Miniaturen kann man nur mit einer starken Lupe betrachten. Besonders stolz ist er auf eine, die in einen Traubenkern passt.

Krystina Tomczak aus Oberweißenbrunn präsentierte ihre hohen schlanken Puppen und hofft natürlich auf Käufer, die sie als Zierde zum Beispiel ins Wohnzimmer stellen. Sie ist zum zweiten Mal in Münnerstadt und freut sich über "gute Geschäfte und nette Kunden hier". Eher praktische Verwendung haben die bunten Filzschuhe, die Marion Topel aus Bad Kissingen fertigt. Sie kommt gerne nach Münnerstadt ins Heimatspielhaus, zumal sie hier viele Käufer findet. In einer Ecke saß Pia Betzer, die Schwiegertochter des früheren Bürgermeisters Ferdl Betzer und strickte. Sie verkaufte auch Seifen, die sie aus alten Resten recycelt.

Klassenkasse aufbessern

Der Kunsthandwerkermarkt ist für viele Vereine und Gruppen eine gute Gelegenheit, ihre Kasse aufzubessern oder etwas Gutes zu tun. Zwei Schülerinnen der Klassen 11 und 12 der Fachschule für Ernährung und Versorgung am BBZ verkauften Plätzchen, Marmelade, Likör und Essig. Die Einnahmen kommen dem Frauenhaus in Schweinfurt zugute. Im Hof des Heimatspielhauses gab es am Stand der St.-Georgs-Pfadfinder Crêpes. Sie wollen mit dem Gewinn ein neues Mannschaftszelt finanzieren. Gegenüber verkauften Schüler der Klasse Q12 des Gymnasiums Lebkuchen, um damit die Kasse für Ihre Klassenfahrt aufzubessern. Im Schloss nahm derweil das Mürschter Engelchen die Weihnachts-Wunschzettel der Kinder entgegen. "Manche Wunschzettel sind recht professionell ausgefüllt, viele malen ihre Wünsche und erzählen, wie brav sie sind. Das zeigt, dass die Kleinen das ernst nehmen", verrät Oliver Schikora. Etwa 60 bis 100 Briefe kommen jedes Jahr zusammen. Jedes Kind, das seine Adresse angegeben hat, bekommt eine Antwort vom Christkind. Der Altstadtverein muss dabei auch die neuesten EU-Datenschutzrichtlinien, die schon für viele Schlagzeilen gesorgt haben, im Auge haben. Auf einem Aushang wird eigens versichert, dass die Adressen weder gespeichert noch an Dritte weitergegeben werden.

Nicht zu vergessen: eine Akkordeongruppe der Musikschule, eine Sänger-Gruppe der Liedertafel, die Stadtkapelle, das Jugendblasorchester sowie die Bands Bruderherz, Lucky's Good Stuff und Whistling to the Bird sorgten für Stimmung und zusätzliche Unterhaltung.

Unabhängig vom Kunsthandwerkermarkt fand am Sonntag der Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz, in der Riemenschneider- und der Veit-Stoß-Straße statt. "Wir sind an nicht ganz so gutes Wetter durchaus gewöhnt, Hauptsache die Besucher kommen und kaufen was, damit sich der Weg lohnt", sagte ein Händler. In den Geschäften der Stadt bestand am Sonntag die Gelegenheit, sich mit Weihnachtsgeschenken einzudecken, denn sie hatten nachmittags geöffnet. In der Kelterhalle fand samstags und sonntags ein Trödelmarkt mit weihnachtlichen Antiquitäten statt.