Skulpturenausstellung im Park des Maßbacher Theaters
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Dienstag, 08. Juli 2014
Dierk Berthel, Petter Piacciani und Jan Polacek leben und arbeiten in der Region. Rund ums Theater werden Werke von ihnen gezeigt.
Der Park rund um das Maßbacher Theater ist mit seinen alten Bäumen eine Oase der Ruhe und lädt zum Flanieren ein. Jetzt gibt es noch einen Grund, ihn zu besuchen. Theater-Leiterin Anne Maar eröffnete im Park eine Ausstellung mit Skulpturen dreier Künstler, die in der Region leben und arbeiten. Unter den Bäumen und auf den Wiesen stehen und liegen Arbeiten von Dierk Berthel, Petter Piacciani und Jan Polacek. Die Künstler selbst waren dabei, erläuterten bei einem Rundgang den Gästen ihre Kunstwerke und erzählten auch einiges über sich.
Dierk Berthel (51) lebt und arbeitet in Rannungen. 1978 bis 1981 absolvierte er eine Steinmetz- und Steinbildhauerlehre, von 1984 bis 1986 besuchte er die Fachschule für Bildhauer in Aschaffenburg, die er mit Diplom abschloss.
Seitdem ist er als Bildhauer selbstständig.
Vielseitiges Schaffen
Schwerpunkt seiner Arbeit als Bildhauer sind Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum. Von ihm stammt unter anderem das Werk "Transportlinie" aus Holz und Metall, eine angenommene Wettbewerbs-Arbeit, die er für die kleine Gartenschau in Kitzingen geschaffen hat. Auch im Bereich experimenteller Musik ist Berthel seit Jahren tätig. 2009 gründete er mit dem Musiker und Bildhauer Jan Polacek das experimentelle Klangprojekt "Die Autoinduktive und die Freunde der raumgreifenden Melodie".
Jan Polacek (63) begann seine Ausbildung mit einer Lehre als Holzbildhauer, danach absolvierte er von 1978 bis 1982 die Akademie der bildenden Künste in Nürnberg. Seitdem ist er freischaffend tätig und lebt und arbeitet in Ostheim/Oberwaldbehrungen.
Er hat an zahlreichen Ausstellungen teilgenommen und ist Mitglied der Künstlergruppe PWW 9. In Maßbach werden unter anderem seine Werke "Gestürzter" und "Knochenlese" gezeigt.
Gründer der Ginko-Gruppe
Dritter im Bunde ist Peter Picciani (57) aus Ipthausen, einem Stadtteil von Bad Königshofen. Er ist Skulpteur, Bühnenbildner und Drechsler. Seit 1986 zeigt er seine Werke bei Ausstellungen in Deutschland, Holland, Japan und USA. Picciani ist Mitglied und Gründer der deutsch-japanischen Künstlergruppe "Ginko" und hat an einigen internationalen Kunstprojekten mitgearbeitet. Seit 2002 arbeitet er für das Fränkische Theater im Bereich Bühnenbild.
Auch die Bühnenbilder der Stücke "Lippels Traum" und "Oscar" in der laufenden Freilicht-Saison stammen von ihm. Picciani hat unter anderem die übermannshohe Skulptur "Askenod" (nordischer Wächter) aus Eichenholz geschaffen, die den Eingang zur Theater-Werkstatt bewacht.