Retten, befreien und verarzten
Autor: Matthias Nöth
Münnerstadt, Dienstag, 02. Oktober 2018
Ein dreitägiges Fachdienstlager des Bayerischen Roten Kreuzes in Münnerstadt diente den Einsatzkräften zur Fortbildung und dem gegenseitigen Austausch.
Auf dem Zeltplatz in Münnerstadt war ein Großaufgebot an Rot-Kreuz-Fahrzeugen. Die Einsatzkräfte hatten viel zu tun: Vermisstensuche, Personen vom Gerüst retten oder eine eingeklemmte Person befreien. Den BRK-Einheiten kam dabei die Versorgung unterschiedlichster Verletzungen zu, die von Frakturen, über Schock bis zu Pfählungen reichten. Aber, es waren nur Übungen. Es fand ein dreitätiges Fachdienstlager des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) statt.
Daran nahmen nicht nur verschiedene BRK-Fachdiensteinheiten wie für Betreuung, Verpflegung und Sanitätsdienst des Kreisverbandes (KV) Bad Kissingen teil, sondern auch 16 Einheiten des BRK-Landesfachdienstes für Information und Kommunikation (IUK), die ihren Field-Day abhielten.
Unter den etwa 70 Einsatzkräften war auch eine IUK-Einheit aus Mainz. IUK-Einheiten sind etwa zuständig für die Kommunikation und Dokumentation bei Einsätzen ab einer bestimmten Größe; dazu zählen aber auch das Kreisauskunftsbüro und der Suchdienst. Das Fachdienstlager mit Field-Day diente einerseits der Fortbildung, unter anderem durch Fachvorträge, Workshops und Übungen, aber auch des gegenseitigen Austausches zwischen den BRK-Einheiten aber auch mit anderen, etwa Feuerwehren, wie Mike Mast vom Stellplatz Münnerstadt mitteilte. Dies sei insbesondere für die IUK-Einheiten wichtig, so der stellvertretende Landesbereitschaftsleiter Dieter Hauenstein und Landesfachdienstleiter Stefan Funck, damit sie die von den jeweils anderen Einheiten verwendete Technik kennenlernen und sich gegebenenfalls Anregungen holen können oder im direkten Kontakt mit am Ort vertretenen Anbietern über eventuelle Probleme mit der Technik zu sprechen. In einem REBEL-Workshop (REBEL = RettungsdienstEinsätze bei Besonderen Einsatzlagen), so Michael Zeier von der Rettungswache Massbach, sollten die Einheiten für den Einsatz etwa nach Terroranschlägen vorbereiten. Dies sei wichtig, da die freiwilligen Helfer dort auf besondere Verletzungen treffen würden, zu deren Behandlung es spezielle Materialien gibt, etwa zur schnellen Blutstillung oder Verbandsstoffe aus dem Militärbereich. Auf dem Fachdienstlager wurde auch ein Pilotprojekt des BRK vorgestellt, eine UAS- Einheit (UAS = Unmanned Aerial System / Unbemannte Lufteinheit oder Drohne). Sie unterstützt wetterunabhängig bei der Vermisstensuche oder der Lageaufklärung bei Großeinsätzen. Am Samstagnachmittag fanden acht Einsatzübungen in Zusammenarbeit mit den Feuerwehren aus Münnerstadt, Seubrigshausen, Großwenkheim, Massbach und Nüdlingen im Stadtgebiet statt.