Reformationsbier gebraut
Autor: Philipp Bauernschubert
Thundorf in Unterfranken, Montag, 17. April 2017
Zum Fest am 7. Mai wird auch ein eigens dafür gebrautes Bier ausgeschenkt.
In diesem Jahr feiert die evangelisch-lutherische Pfarrei "Lauertal" das Jubiläum "500 Jahre Reformation" mit einem Fest am 7. Mai in der Festhalle in Thundorf und erinnert damit an den 31. Oktober 1517, als der Augustinermönch seine 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche in Wittenberg nagelte. Für dieses Fest wurde nun ein eigenes "Reformationsbier" im Thundorfer Brauhaus gebraut.
Da wieder einmal Siggi Schüngel aus Mendig in der Vulkan-Eifel in Thundorf weilte, um für seine eigene Hausbrauerei Neues dazuzulernen, ließ man den Gast das Reformationsbier nach alter Sitte umrühren, wie es auch zu Luthers Zeiten geschehen ist. In Mendig befindet sich übrigens der Welt tiefste Bierkeller mit 30 Metern Tiefe, erzählt der Gastbrauer.
Neben seinen historischen Leistungen war Martin Luther auch ein geselliger Mensch, der mit seinen Zitaten zum Essen und Trinken den deutschen Sprachschatz reichhaltig beschenkt hat. So wusste er eine ganze Menge vom Bier zu berichten, das im Klosterleben eine nahezu existenzielle Funktion ausübte und wesentlich zur Stimmungslage der Mönche beitrug. Aus der Überlieferung geht hervor, dass Luther sehr wohl Bier mochte. Starkes Bockbier schätzte er ebenso wie das Selbstgebraute seiner Ehefrau Katharina von Bora. Wie sagte er doch: "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken."
Das Reformationsfest beginnt am 7. Mai ab 10 Uhr mit einem Gottesdienst und einem Konzert der Posaunenchöre. Es folgen ein Mittagessen und Kaffee sowie ein Markt der Möglichkeiten (Puppentheater, Denkwerkstatt, Schreibwerkstatt, Rätsel, Texte und Musik zur Reformation). Um 17 Uhr wird das Fest mit einer Schlussandacht abgerundet.