Rasen oder siegt die Vernunft über den Bleifuß?
Autor: Hannah Hemel
Bad Kissingen, Donnerstag, 18. Sept. 2014
Die Bilanz der Geschwindigkeitskontrollen am Donnerstag durch die Polizei im Landkreis Bad Kissingen ist erfreulich: Die Raser nehmen sich eine Auszeit.
Die Mürschter sind umsichtige und disziplinierte Autofahrer. Das ist zumindest das Ergebnis des zweistündigen Blitzmarathons an der Münnerstädter Grundschule am Donnerstagmorgen. Kein Autofahrer tappte in die Radarfalle.
Von 6.10 bis 8.20 Uhr stand Ute Hauser-Montag mit dem neuen Poli-Scan-Speed-Messgerät an der Schützenstraße in Münnerstadt. Mit einem digitalen Laserverfahren wurden alle Fahrzeuge - aus Richtung Friedhof kommend - erfasst. Insgesamt 140 Fahrzeuge aus dieser Richtung registrierte der Computer. Das schnellste davon fuhr 35 Stundenkilometer bei erlaubten 30 Stundenkilometern. "Wenn die Verkehrsmoral in Ordnung ist, ist das gut", meinte Olaf Gräf. Der Polizist wartete wenige hundert Meter weiter darauf, erfasste Temposünder abzufangen. Er hatte an diesem Morgen nichts zu tun.
Autofahrer waren sensibilisiert
Eine vernünftige Fahrweise bescheinigte Ute Hauser-Montag auch den Verkehrsteilnehmern, die von Richtung Althausen kommend auf der Schützenstraße fuhren. 84 Fahrzeuge wurden erfasst, alle waren nicht zu schnell unterwegs gewesen, bilanzierte Ute Hauser-Montag. Dass alle diszipliniert fuhren, dafür hatten die beiden Polizeibeamten mehrere Erklärungen: Zum einen seien die Autofahrer auf die bundesweite Aktion aufmerksam gemacht worden, zum anderen gibt es in der Schützenstraße derzeit einen kommunalen Geschwindigkeitsmesser, der den Autofahrern mit einem Dankeschön anzeigt, dass sie nicht zu schnell fahren. Und außerdem seien die Autofahrer zum Schulanfang vielleicht einfach ein bisschen vorsichtiger.
Ruhig war's in Maßbach
Auch in Maßbach kamen die Beamten nach einer zweistündigen Kontrolle zu dem Ergebnis, dass es fast nichts zu beanstanden gab. In der Poppenläurer Straße wurden in 120 Minuten drei Fahrzeuge registriert, die im "unteren Bereich", so Lothar Manger von der Polizeiinspektion Bad Kis singen, zu schnell waren. Will heißen: weniger als 10 km/h schneller als erlaubt. Die Messungen in Bad Kissingen und auf der ST 2445 (siehe Seite 1) bewegten sich auch "im üblichen Rahmen", so Manger, er stellte den Autofahrern ein gutes Zeugnis aus.
An der Staatsstraße 2289 zwischen Wildflecken und Oberweißenbrunn hatten sich gestern Nachmittag Polizeioberkommissar Reinhard Kuklinski und seine Kollegin Polizeihauptmeisterin Carolin Rahn mit einer Laserpistole in Position gestellt. Im kontrollierten Bereich gilt Tempo 100, gerne wird hier auch mal schneller gefahren. Aber nicht gestern. Die Autofahrer waren sehr diszipliniert - es gab nur drei Beanstandungen, stellte man nach der gut zweistündigen Kontrolle fest.
Kein Piep von der Laserpistole
Die Autofahrer hatten sich auf die Blitzaktion großenteils eingestellt. Das merkten die Beamten der Polizeiinspektion Hammelburg besonders auf der Staatsstraße 2291 bei Oberthulba. Polizeihauptkommissar Georg Schilling positionierte sich mit der Laserpistole an der Wittershäuser Kreuzung, einem Unfallschwerpunkt, wie er erklärte. In Richtung Autobahn wird gerne schnell gefahren, obwohl im Kreuzungsbereich Tempo 60 gilt. Doch am Donnerstagvormittag hielten sich die meisten Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Es blieb bei einigen wenigen Überschreitungen im Verwarnungsbereich. Ein weiterer Kontrollschwerpunkt im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion war die Kissinger Straße in Hammelburg. Dort hatten die Beamten den Verkehr am Morgen kontrolliert. "Da die Straße besonders stark als Schulweg genutzt wird, haben wir dort gemessen", sagte Schilling.