Rannungen: Zum 150. kamen viele Gratulanten
Autor: Dieter Britz
Rannungen, Montag, 27. Mai 2019
Die Freiwillige Feuerwehr Rannungen feierte das 150. Gründungsfest ausgiebig mit Festkommers und Umzug.
Die Feuerwehr Rannungen hat mit Fridolin Zehner einen neuen Ehrenvorsitzenden und mit Siegfried Popp und Wolfgang Wartha gleich zwei neue Ehrenkommandanten. Beim Festkommers anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Wehr wurden sie, wie zahlreiche andere Feuerwehrmitglieder auch, geehrt. Rannungen stand drei Tage lang ganz im Zeichen des Jubiläumsfestes. Unbestreitbar ein Höhepunkt war der bunte Festumzug mit Feuerwehr-Abordnungen, Musikkapellen, Vereinen und Gruppen von der Dorfmitte bis zum Festzelt am Wasserturm. Den Festgottesdienst am Sonntagmorgen zelebrierten Pfarrer Peter Rüb und Pfarrer Edwin Erhard.
Zum anschließenden Festkommers konnte Andreas Wartha, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, die Bundestagsabgeordnete und Schirmherrin über das Fest, Sabine Dittmar, Landrat Thomas Bold, Bezirksrätin Karin Renner, Bürgermeister Fridolin Zehner sowie Kreisbrandrat Benno Metz und Kreisbrandmeister Holger Ulrich begrüßen. Er erinnerte an das berühmte Wort "fragt nicht, was euer Land für euch tun kann - fragt, was ihr für euer Land tun könnt" von John F. Kennedy. Es beschreibe zutreffend das Wesen bürgerlich-ehrenamtlichen Handelns. Die Tugenden Verantwortungsbewusstsein, Kameradschaft und Gemeinsinn hätten vor 150 Jahren 23 junge Männer veranlasst, eine freiwillige Feuerwehr im Ort zu gründen. Er betonte, dass diese Tugenden heute noch gelten. Wartha dankte der Gemeinde, dass sie in den letzten Jahren mit der Renovierung des Feuerwehranwesens und der Beschaffung des neuen LF 10 (Löschfahrzeugs) optimale Voraussetzungen geschaffen habe, um den örtlichen Brandschutz sicherzustellen. Er hob auch den wichtigen gesellschaftlichen Beitrag hervor, den die Feuerwehr leistet.
Bürgermeister Fridolin Zehner betonte, die Gründer der Feuerwehr hätten seinerzeit erkannt, dass wirksame Hilfe nur gemeinsam möglich ist. Dies haben sich bis heute erhalten. Er dankte der Feuerwehr auch für die sehr gute Jugendarbeit. Hier würden den jungen Leuten Werte vermittelt. Die Feuerwehr genieße in der Gemeinde ein sehr hohes Ansehen. Ohne solche Ehrenämter könne ein Gemeinwohl nicht funktionieren. Er versprach "die politische Gemeinde versucht, Sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen".
Landrat Thomas Bold gratulierte auch im Namen des Kreistages und hob die Bedeutung der ehrenamtlichen Zusammenarbeit und Gemeinsamkeit hervor, "ein Feuerwehrfahrzeug, kann man nicht allein bedienen, das funktioniert nur in der Gemeinschaft". Kreisbrandrat Benno Metz betonte "die Feuerwehr Rannungen steht top da, personell, in der Ausstattung und mit dem Feuerwehrhaus". Städte und Gemeinden seien ohne Feuerwehren um einiges ärmer. Er erinnerte an einen Satz von Theodor Heuss "Demokratie lebt vom Ehrenamt. Der Staat kann nicht alles leisten, was gut und wünschenswert ist". Metz überreichte eine Ehrenurkunde. Andreas Wartha ernannte Fridolin Zehner zum Ehrenvorsitzenden des Feuerwehrvereins. Von 1986 bis 1998 war er stellvertretender Kommandant und danach bis 2014 erster Vorsitzender. Kommandant Andreas Klopf ernannte zwei Mitglieder der Feuerwehr zu Ehrenkommandanten. Siegfried Popp war ab 1968 für acht Jahre Oberlöschmeister und dann bis 1986 Kommandant. Wolfgang Wartha, der Vater des heutigen Vorsitzenden, war von 1976 bis 1998 stellvertretender Kommandant und Kommandant. Er ist der "Vater der Jugendfeuerwehr", die er 1997 gründete.
Schirmherrin Sabine Dittmar betonte in ihrem Grußwort: "Sie sind im Notfall zur Stelle, um Hab und Gut ihrer Mitmenschen, vor allem aber Leben zu schützen und zu retten ". Beim Einsatz gebe es immer wieder Situationen, die riskant, gefährlich oder gar lebensbedrohend für die Retter seien. Sie wünschte sich, "dass Sie stets gesund von Ihren Einsätzen zurückkehren und von der Bevölkerung, der Sie in oftmals extremen Notsituationen helfen, die Anerkennung bekommen, die Sie verdienen". Die Feuerwehr sei auch gesellschaftlich ein wichtiger Teil der Dorfgemeinschaft. Sie bringe Menschen zusammen und beschere ihnen schöne und unterhaltsame Stunden. "Sie sind Vorbilder! Und sie leben durch ihren Dienst in der Feuerwehr, der für Sie Leidenschaft und Hobby ist, ein ehrenamtliches Engagement vor, ohne das unsere Gesellschaft nicht bestehen könnte, das aber leider immer seltener wird", betonte sie. Beim Umzug bekam Schirmherrin Sabine Dittmar einen Ehrenplatz und durfte auf einer Traktor-gezogenen historischen Feuerspritze durchs Dorf fahren. Zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen, als nicht nur Feuerwehren, sondern auch Abordnungen von Vereinen, Musikkapellen und der örtliche Kindergarten zum Festzelt zogen.
Ehrungen:
40 Jahre bei der Feuerwehr: Klaus Erhard, Wolfgang Schindelmann, Günter Mauder, Walter Gehrig, Günther Kiesel, Richard Goldmann, Fridolin Zehner, Ludwig Berninger, Kurt Stefan, Thomas Schodorf, Franz Wolf, Karl-Heinz Hartung, Rainer Nöth, Meinrad Zehner, Lothar Döll, Michael Brust, Walter Ankenbauer, Bernhard Barthelmes, Bernhard Herbig, Richard Fritz, Siegfried Röder.