Es gibt Konzerte, die vergehen viel zu schnell. Der Abend mit der Band "Other Roads" im Münnerstädter Schützenhaus fällt unter diese Kategorie.
Pete Abbott, Dave Walmisley und Gregor Borland spielten und sangen sich in die Herzen ihres Publikums. Mucksmäuschenstill war es im Saal, als die drei Musiker ihre poetischen Balladen vortrugen - nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit, wenn es zum Konzert auch eine Bewirtschaftung an den Tischen gibt und im Hintergrund die ersten Hochrechnungen der bayerischen Landtagswahl auf Leinwand erscheinen. Doch die Musiker fesselten ihre Zuhörer, nicht nur mit perfektem Gesang und ausgefeilten Instrumentaleinlagen, sondern auch mit charmanten Erzählungen, die mit feinem schottisch-britischen Humor von der Entstehung vieler Songs berichteten.
Melancholie breitete sich so im Saal aus, als Dave Walmisley seinen Song "Rosemary's Garden" vortrug, eine Erinnerung an seine Mutter und ihren Blumen übersäten Garten. "Other Roads" erzählten in ihren Liedern aber auch von Stürmen, von windigen Häfen und der Landschaft ihrer Heimat.
Doch die Band beherrscht nicht nur die leisen, stillen Töne hervorragend. Stimmung kam auf bei schottischen Weisen und irischem Jig, bei dem Gregor Borland mit seiner Fiddle den Rhythmus vorgab. Sie wollen ein positives Lebensgefühl mit ihrer Musik vermitteln, erzählt Pete Abbott. Das Publikum spürte, dass dies nicht nur eine Floskel ist.
"Das ist Champions-League", meinte ein Gast zum Auftritt der Band an diesem Abend. "Other Roads" spielten in Münnerstadt zum Abschluss ihrer Deutschlandtournee. Nach Münnerstadt kommen sie seit einigen Jahren dank persönlicher Kontakte. Die Münnerstädterin Christine Volpert kennt die Musiker schon seit vielen Jahren. Gerne spielten sie deshalb wieder im Lauertal. Die Zuhörer dankten es Christine Volpert und der Band mit kräftigem Applaus.
