Nur schwache Nachfrage nach Münnerstädter Wohnungsbau-Förderprogramm
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Sonntag, 10. Februar 2019
Ein Förderprogramm für die Schaffung von selbst genutztem Wohnraum soll helfen, die Leerstände zu verringern. Doch es wird kaum in Anspruch genommen.
Bauherren, die in der Münnerstädter Altstadt ein Haus erwerben und selbst dort wohnen möchten, werden von der Stadt unter bestimmten Voraussetzungen unterstützt. "Förderprogramm zur Schaffung von eigen genutztem Wohnraum im Bereich der Münnerstädter Altstadt" nennt sich die Initiative. Doch so recht will das Programm nicht in Fahrt kommen. Deshalb plädiert Bürgermeister Helmut Blank nun für Nachbesserungen.
Stadtrat Leo Pfennig (fraktionslos) war es, der in der Stadtratssitzung Ende Januar genauere Zahlen zum Förderprogramm gefordert hatte. Anlass war eine Verlängerung dieses Zuschussprogrammes bis 2023. Diese sollten folgen. Bürgermeister Helmut Blank (CSU) auf Anfrage dieser Zeitung, dass es seit 2017 gerade einen Antrag für dieses Programm gegeben hat.
Weshalb das Programm mehr als schleppend angelaufen ist, auf diese Frage sucht man im Rathaus Antworten. Vielleicht liegt es daran, dass das Programm an viele Voraussetzungen und Ausschlusskriterien gebunden ist, überlegt der Bürgermeister.
Das erworbene Objekt oder Grundstück muss im Sanierungsgebiet der Altstadt liegen. Der Eigentümer muss selbst für die Dauer von zehn Jahren in dem Objekt wohnen und seinen Hauptwohnsitz in Münnerstadt annehmen und er darf ein bestimmtes Einkommen nicht überschreiten. Er darf keine weiteren angemessenen Wohnimmobilien besitzen. Eigentumswohnanlagen werden nicht gefördert.
Der maximale Fördersatz kann aber immerhin 30 000 Euro oder einmalig zehn Prozent der nachgewiesenen Investitionskosten betragen. Für jedes Kind, das mit einzieht, gibt es zusätzlich 2,5 Prozent.
Um die Attraktivität des Programmes zu erhöhen, erwägt die Stadt nun Nachbesserung bei den Kriterien. Die könnten beispielsweise die Einkommensgrenze betreffen oder den Kinderfreibetrag. Und es stelle sich die Frage, ob auch Hauserwerb in den Siedlungsgebieten der 1960er oder 1970er Jahre in irgendeiner Form unterstützt werden soll, erläutert Helmut Blank.
Vielleicht ist das Programm aber auch gar nicht ausreichend bekannt? Bauamtsleiter Simon Glückert betont, dass Bauherren, die in Münnerstadt investieren möchten und bei der Stadtverwaltung anfragen, auf die Fördermöglichkeiten hingewiesen werden. Außerdem gebe es für Investitionen in der Innenstadt die Beratung durch den Sanierungsbeauftragten. Fünf Beratungsstunden werden von der Stadt finanziert. Auch dort werde über Zuschussmöglichkeiten aufgeklärt. Die Frage ob darüber hinaus Werbung für dieses Programm gemacht wurde, bleibt offen. Gezielte Informationen darüber, dass sie ein solches Programm für Bauherren aufgelegt hat, habe die Stadt seines Wissens nach nicht weitergegeben, erklärt ein Planer auf Anfrage.