Neues Reichenbacher Feuerwehrauto hat Konsequenzen
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Donnerstag, 14. Februar 2019
Ehemaliger Kommandant Heppt spricht von einer "Hochrüstung" der Reichenbacher Wehr und fürchtet Nachteile für Münnerstadts Feuerwehr. Bürgermeister Blank sieht allerdings momentan kein Problem.
Die Reichenbacher Feuerwehr soll ein neues Mehrzweckfahrzeug bekommen. Diese Mehrheitsentscheidung des Stadtrates hat den ehemaligen Kommandanten der Münnerstädter Feuerwehr, Reinhold Heppt, auf den Plan gebracht. Er hält diese Entscheidung für falsch, hat das auch bereits in der Jahreshauptversammlung seiner Wehr kund getan und hat nun Briefe an verschiedene Stadträte geschrieben, die für dieses Projekt gestimmt haben.
Er spricht von einer "Hochrüstung" der Reichenbacher Wehr und fürchtet Nachteile für die Münnerstädter Feuerwehr bzw. für die Einsatzsicherheit in der gesamten Umgebung.
Das Mehrzweckfahrzeug alleine würde Reinhold Heppt vielleicht noch gar nicht auf den Plan bringen. Doch der Kauf zieht Konsequenzen nach sich, will die Stadt dafür staatliche Fördergelder in Anspruch nehmen. Im Reichenbacher Fall hieße dies, dass für die Feuerwehr im Zeitraum der nächsten acht Jahre ein Großfahrzeug (Tanklöschfahrzeug) angeschafft werden müsste.
Nicht zweimal gleiche Investition
Heppt bezweifelt die Notwendigkeit. "Ich habe nichts gegen die Wehr", betont er. Aber er hält dies für überzogen und ist auch nicht überzeugt, dass die Wehr dauerhaft die Personaldecke stemmen kann, die für den Einsatz eines solchen Großfahrzeuges erforderlich ist. An den Wochenenden sicherlich, aber unter der Woche sieht er die Situation kritisch. Doch danach frage im Ernstfall niemand.
Heppt verschweigt nicht, dass der Kauf eines Großfahrzeuges irgendwann in der Zukunft dann in Münnerstadt fehlen würde. Denn für zwei Wehren im Abstand von vier Kilometern werden wohl nicht zweimal die gleiche Investition getätigt. Fraglich sei dann aber, ob die Rettungsfrist, beispielsweise für die Autobahn noch eingehalten werden könnte. Und den Raum Reichenbach sieht Reinhold Heppt weder als Unfall-, noch als Brandschwerpunkt. Das sei belegbar. Und für die umliegenden Nachbargemeinden wie Burglauer oder Bad Bocklet müsse die Stadt nicht Sorge tragen.
Thema zu komplex
Den Stadtrat macht Heppt trotz dessen Entscheidung nicht in jeder Hinsicht verantwortlich. Das Thema sei zu komplex, um es als Laie wirklich zu erfassen. Allerdings versteht Heppt nicht, dass sich der Stadtrat genau aus diesem Grund nicht an sein Feuerwehrbedarfskonzept hält, das 2016 vom Kreisbrandrat erstellt worden ist. In diesem Konzept ist für Reichenbach aktuell nur der Kauf eines Mannschaftstransportwagens vorgesehen. Und dieser hätte nicht den späteren Kauf eines Großfahrzeugs zur Folge.
Doch auch Benno Metz hatte in seiner aktuellen Stellungnahme zum Reichenbacher Autokauf festgestellt, dass sowohl ein Mannschaftstransportwagen, als auch ein Mehrzweckfahrzeug angeschafft werden könne. Er verweist darauf, dass Reichenbach nicht die erste Abweichung vom Konzept sei. Auch die Münnerstädter Feuerwehr habe bereits ihre eigene Bedarfsplanung erarbeitet, der der Stadtrat im vergangenen Jahr bei der Stellplatz- und damit bei der Fahrzeugfrage zugestimmt hätte.