Neuer Wartungsvertrag für die Kirchturmuhr
Autor: Dieter Britz
Rannungen, Freitag, 15. Juli 2016
Die Kosten belasten die Gemeindekasse mit 260 Euro pro Jahr relativ wenig.
Dafür, dass die Turmuhr am Kirchturm der katholischen Kirche den Bürgern stets die genaue Zeit anzeigt und dass auch die Glocken stets zur richtigen Sekunde läuten, muss nicht die Kirchengemeinde, sondern die politische Gemeinde aufkommen. In Amtsdeutsch heißt das, dass sie eine Baulastverpflichtung für die Glockenanlage, für die elektrische Glockengeläuteanlage und die Turmuhrenanlage hat. Das kostet natürlich Geld.
Die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius hatte einen Wartungsvertrag mit einer Biberacher Fachfirma vorgelegt, dem der Gemeinderat nun zustimmte. Die Kosten belasten die Gemeindekasse mit 260 Euro pro Jahr relativ wenig. "Aber es können höhere Kosten dazu kommen, wenn etwas kaputt geht", ergänzte Gemeinderat Werner Keller (Rannunger Bürgerliste).
Grundwasser-Messstelle
Zur Sicherung ihrer Wasserversorgung richtet die Gemeinde auf Wunsch des
Wasserwirtschaftsamtes südlich der beiden Brunnen eine Grundwasser-Messstelle ein, die dazu dienen soll, das Einzugsgebiet der Brunnen I und II festzustellen und auch andere Messungen durchzuführen, zum Beispiel Schadstoffe zu registrieren. Diese Grundwasser-Messstelle kostet die Gemeinde einmalig 40 000 Euro. Die jetzige wasserrechtliche Genehmigung zur Entnahme von Grundwasser aus den beiden Brunnen läuft Ende nächsten Jahres aus. Damit sie langfristig verlängert werden kann, sind einige Maßnahmen nötig. Die Geologin Gloria Godzik vom Haßfurter Büro Baur Consult, das für die Gemeinde das Verlängerungs-Verfahren betreut, stand in der Sitzung des Gemeinderates Rede und Antwort.Die beiden Brunnen südlich des Ortes werden wechselweise betrieben. Sie stammen aus dem Jahren 1955 (Brunnen I) und 1982 (Brunnen II). Pro Jahr werden insgesamt etwa 66 000 Kubikmeter Wasser entnommen. Untersucht wird auf Wunsch des Wasserwirtschaftsamtes unter anderem, ob das Wasser, das im Schnitt etwa 25 Jahre alt ist, Rückstände des Pflanzenschutzmittels Chloridazon enthält. Es wird seit 1960 beim Rübenanbau verwendet; seit 2007 wird empfohlen, es in Wasserschutzgebieten nicht mehr einzusetzen. Beim Brunnen II werden etwa ein Mikrogramm pro Liter gemessen, mit leicht steigender Tendenz. Einen Grenzwert gebe es nicht, geduldet würden bis zu zehn Mikrogramm, so die Geologin.
Im Gemeindehaushalt ist kein Geld für diese Maßnahme veranschlagt. Für die Sanierung des Schul- und Kirchhofs stehen aber 150 000 Euro (Wasser- und Abwasserentsorgung) im Haushalt, die dieses Jahr nur zum Teil gebraucht werden. Damit soll der Bau der Messstelle bezahlt werden. Der Gemeinderat stimmte schließlich einstimmig zu. Auch Franz Wolf (CSU-Freie Wähler Rannungen) hob die Hand, der in der Diskussion noch kritisierte "die 40 000 Euro sind zum Fenster hinausgeschmissen."
Zuschuss fällt niedriger aus
Einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro hatte die Caritas im letzten Jahr für ihre Sozialstation in Bad Kissingen bekommen, und hoffte nun für 2016 auf einen Zuschuss in derselben Höhe, der auch im Gemeindehaushalt eingeplant ist. "Im Interesse der Erhaltung dieser wichtigen, sozialen Einrichtung wird dem Gemeinderat vorgeschlagen, auch heuer wieder einen freiwilligen Zuschuss in Höhe von 500 E zu gewähren" heißt es dazu in der Beschlussvorlage für den Gemeinderat.
Doch Gemeinderat Werner Keller war damit gar nicht einverstanden: "Ich bin dagegen, wieder etwas zu überweisen." Es gebe zahlreiche andere soziale Einrichtungen, wie zum Beispiel das Rote Kreuz, "es wäre mir lieb, das Geld würde im Ort bleiben, da könnte ja jeder kommen." Was also tun? Bürgermeister Fridolin Zehner (CSU) stellte eine Reduzierung des Zuschusses in den Raum. Für 500 Euro stimmten schließlich nur zwei Gemeinderäte, aber zehn waren dagegen. Die Caritas bekommt nun 250 Euro, denn zehn Gemeinderäte hoben dafür die Hand.Die Entscheidung, wie viel Geld die Musikvereine Rannungen und Poppenlauer für ihr Projekt "WIM - wir musizieren" in der Grundschule in Poppenlauer bekommen, wurde vertagt. Die beiden Vereine hatten die Gemeinden Maßbach und Poppenlauer um einen Zuschuss von jeweils 2000 Euro gebeten. Die Gesamtkosten betragen 7200 Euro.
Da Maßbach mehr Einwohner habe, könne die Gemeinde auch etwas mehr beisteuern, meinte ein Gemeinderat und ein anderer ergänzte "bei jeder Veranstaltung halten Politiker Reden, wie wichtig es ist, dass Jugendliche musizieren. Die Förderung soll aber auf dem Rücken der Kommunen gehen." Nun sollen wegen der Verteilung des Zuschusses zwischen Maßbach und Rannungen verhandelt werden, außerdem will Bürgermeister Zehner mit dem Landkreis reden, ob es von da einen Zuschuss gibt.