Neuer Chor trommelte sich warm
Autor: Dieter Britz
Maßbach, Sonntag, 08. Januar 2017
Zahlreiche neue Stücke und ein neuer Chor bereicherten das Programm des Neujahrskonzertes in Maßbach.
Draußen war es eiskalt und dunkel, ein paar Schneeflocken rieselten. Als wärmendes Kontrastprogramm spielte drinnen, in der Lauertalhalle, die Kapelle des Musikvereins Maßbach zum Auftakt ihres Neujahrskonzertes das Stück "die Sonne geht auf." Für diesen Abend hatten die Musiker unter der Leitung ihres Dirigenten Karl-Heinz Helmerich zahlreiche neue Stücke einstudiert, um nach dem Motto "von der Blasmusik zum Big-Band-Sound" ein abwechslungsreiches Programm bieten zu können.
Damit nicht genug, denn als Gäste konnten der Chor Mirjam aus Thundorf und der Männergesangverein Seubrigshausen gewonnen werden. Volker Röder, der Vorsitzende des Musikvereins, versprach bei der Begrüßung den zahlreichen Gästen einen "musikalisch unterhaltsamen und kurzweiligen Abend". Er hatte damit keinesfalls zu viel versprochen. Schon beim allerersten Stück zeigte sich das hohe Niveau der Kapelle. Sie spielte exzellent, die Einsätze waren sehr exakt, jeder Ton dieses nicht ganz einfach zu spielenden Konzertmarsches, komponiert von Rudi Fischer, saß.
Big-Band-Sound und Rock
Der Marsch "Alte Kameraden", den um 1889 der Militärmusiker Carl Theike in Ulm komponiert hatte, ist einer der populärsten und meist gespielten deutschen Militärmärsche und auch international bekannt. Hier konnten vor allem die Saxophon-Spieler Viktoria Klement, Maria Meyer, Gabi Lösch und Cedrik Gleichmann brillieren. "Flinke Züge", ein Solostück für Zugposaunen von Franz Ihm, gab Daniel Keller und Oliver Gleichmann Gelegenheit, sich in die Herzen der Zuhörer zu spielen. Diese waren beim Stück "auf der Vogelwiese" von Franz Bummerl gefordert, selbst mit zu singen. War die Programmauswahl vor der Pause in erster Linie von klassischen Blasmusik-Stücken geprägt, wurde es danach modern bis zum Big-Band-Sound und Rock. "A Hard Day's Night" der Beatles ist fast schon zum Klassiker geworden, der inzwischen auch für Blaskapellen arrangiert ist. Karl-Heinz Helmerich und seine Musiker meisterten auch dieses Stück hervorragend, ebenso wie "I Get Around", einen der bekanntesten Titel der amerikanischen Rockband The Beach Boys, "Soul Bossa Nova", "Les Humphries in Concert" oder "Creedence Clearwater Revival." Nicht zu vergessen: Stefan Erhard am Klavier sowie Lea Frank und Maria Meyer mit den Stücken "Good Morning Vienna" und "Fuel Injected Blues."
Afrikanisches Temperament
Nicht nur mit Musik wurden die Zuhörer unterhalten. Die Sängergruppe der DJK Seubrigshausen ist schon Stammgast beim Neujahrskonzert des Musikvereins Maßbach. Unter der Leitung von Thomas Schmitt trug der Chor die bekannte Lieder vor. Erstmals konnte Volker Röder den Chor "Mirjam" aus der Nachbargemeinde Thundorf unter der Leitung von Richard Mützel begrüßen. Mit Titeln wie "Singen macht Spaß", "Joy to the World" oder "One Candle" konnten die Sänger begeistern. Afrikanisch temperamentvoll wurde es bei "Bonga" und "Siayhamba". Das letzte Lied wurde in englisch, deutsch und suaheli gesungen. Die beiden letzten Lieder begleitete der elfjährige Elias Bretscher mit der Bongo-Trommel und bekam dafür einen Extrabeifall.
Auszeichnungen
Das Konzert war auch der festliche Rahmen für einige Ehrungen. Birgit Döhler, die Kreisvorsitzende des Nordbayrischen Blasmusikbundes, überreichte die silberne Dirigentennadel an Karl-Heinz Helmerich, der seit nunmehr zehn Jahren den Musikverein Maßbach dirigiert. "Der Dirigent ist einer der wichtigsten Leute im Verein. Er sorgt dafür, dass das Zusammenspiel auch schön klingt. Von ihm hängt es ab, welchen Charakter das gespielte Stück bekommt" betonte sie. Sie beantwortete damit die selbstgestellte Frage, ob gute Musiker überhaupt einen Dirigenten benötigen. Fünf Jahre aktiv in der Kapelle sind Maria Meyer und Cedrik Gleichmann. Seit einem Jahr sind Lätitia Fischer und Viktoria Klement dabei. Alle wurden dafür mit Ehrennadeln belohnt.
Der Musikverein Maßbach zählt zurzeit 153 Mitglieder. Die 24 Aktiven der Kapelle kommen nicht nur aus Maßbach selbst, sondern auch aus der näheren und weiteren Umgebung bis nach Hammelburg. Viele Musiker kommen aus dem Ortsteil Volkershausen. Eine der Musikerinnen war aus Halle in Westfalen (bei Bielefeld) angereist.