"Neue Wege" stellt Abrissantrag fürs Hallenbad
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Mittwoch, 24. Sept. 2014
Die Gruppierung "Neue Wege" hat nun offiziell einen Antrag an den Bürgermeister gestellt, den Abriss des Hallenbades auf die Tagesordnung einer der nächsten Stadtratssitzungen zu nehmen.
Die Stadträte Fabian Nöth und Klaus Schebler sowie Burghausens Ortssprecher Klaus Görlinger sind der Überzeugung, dass es keine anderen Alternativen mehr für das Hallenbad gibt als den Abriss.
Klaus Schebler betont auf Anfrage, dass die Gruppierung der Überzeugung sei, dass anhand der vorliegenden Gutachten eine Renovierung des Bades für die Stadt finanziell nicht mehr zu stemmen ist. Für die Fraktion "Neue Wege" kommt eine Übergabe oder der Verkauf an einen Verein ebenfalls nicht in Frage, weil das Risiko, Fördermittel zurückzahlen oder den Betrieb irgendwann übernehmen zu müssen, zu groß sei, meint Schebler. Im Schreiben fügt man zudem an, "dass die Mehrheit der Bevölkerung dieses Schwimmbad nicht mehr will".
Rückendeckung
Was den Zustand des Hallenbades angeht, bekommt die Fraktion "Neue Wege" indirekt Rückendeckung vom
Sanierungsbeauftragten der Stadt, Dag Schröder. Dieser erarbeitet für die Stadt Münnerstadt gerade einen Maßnahmenplan für das Gebiet rund um das Berufsbildungszentrum.
Das Gutachten Schröders soll der Stadt Anhaltspunkte geben, wie die Baulücke, die durch den Abriss des Berufsbildungszentrums entstehen wird, sinnvoll genutzt wird. Teil dieser Betrachtung ist aber auch die Frage, was aus dem Hallenbad werden kann. Dag Schröder spricht davon, dass die "Schwimmhalle in einem unglaublichen Zustand ist". Seiner Schätzung nach würde eine Sanierung des Bades "astronomische Summen" verschlingen.
Seine Aufgabe sei es deshalb auch, Wege zu finden, was man anstelle des Gebäudes auf diesem Gelände machen könnte. Das sei problematisch, weil die topographische Lage des Hallenbades sehr schwierig sei.
Nicht unproblematisch seien auch die Geländeverhältnisse am BBZ, betont Schröder.
Dag Schröder hat den Auftrag, nach Möglichkeit schon im Laufe des Oktober seine Bestandsaufnahme der Stadt vorzustellen. Ob er diesen Zeitpunkt einhalten kann, weiß er nicht, da es sich um eine komplexe Aufgabe handelt. Klaus Schebler hofft, dass der Abrissantrag seiner Fraktion bereits in der Oktober - spätestens aber in der Novembersitzung auf der Tagesordnung des Stadtrates steht.
Mit dem Antrag wolle die Fraktion auch nicht den 3. Bürgermeister Axel Knauff unter Druck setzen. Knauff prüft derzeit die zum Hallenbad vorliegenden Gutachten und will nochmals genau abklopfen, ob es nicht doch Möglichkeiten zum Weiterbetrieb des Hallenbades gibt. Man habe Knauff bereits informiert, dass dieser Abrissantrag eingereicht wird, betont Schebler.
Er zeigt sich überzeugt, dass Axel Knauff ohnehin zu keiner anderen Erkenntnis kommen wird wie "Neue Wege": Abriss.
Das sieht 3. Bürgermeister Axel Knauff durchaus anders. Er sei dabei, die Unterlagen gewissenhaft zu überprüfen und werde sich von diesem Antrag keinesfalls unter Druck setzen lassen. "Für mich ist wichtig, dass die Prüfung sachlich fundiert passiert". Knauff erhofft sich von den Münnerstädter Bürgern, dass sie ihm vertrauen.
Informiert gewesen sei er vorab, das der Antrag der Neuen Wege kommt, bestätigt Knauff. Merkwürdig findet er den Zeitpunkt des Antrags dennoch, nachdem vor einer Woche der Stadtrat informiert worden war, dass diese Prüfung jetzt erfolge.