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Neue Anlaufstelle für alle Bürger


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Montag, 02. Mai 2022

Klimamanager Stefan Richter wird ab 1. Juli Ansprechpartner im früheren Spielzeuggeschäft Behrschmidt sein. " M17 Zukunft/Werk/Stadt" heißt das neue Projekt.
Klimamanager Stefan Richter (links) und Bürgermeister Michael Kastl besprechen Details vor dem neuen Büro "M17 Zukunft/Werk/Stadt" am Marktplatz. Voraussichtlich am 1. Juli wird es öffnen


"Ich will sichtbar werden." Mit diesen Worten umschreibt Klimamanager Stefan Richter, dass für ihn eine neue Phase seiner Tätigkeit in Münnerstadt begonnen hat. Die ganzen Projekte, die er angestoßen hat, werden jetzt umgesetzt. "Alle sind eingeladen, sich an der Zukunft der Stadt zu beteiligen." Dafür wird es voraussichtlich ab 1. Juli ein Büro am Marktplatz geben, wo die Bürger mit Fachleuten zusammenkommen, um die Zukunft der Stadt mit zu planen, wie Stefan Richter sagt. Mit ihm sollen sich Vertreter einer Energiegenossenschaft, der Betreibergesellschaft, des Klimanetzwerkes, der Regionalwerke und Energieberater das Büro teilen. Und das ist noch nicht alles.

Förrderprgramm unterstützt

Durch den Sonderfond "Innenstädte beleben" bekommt die Stadt Fördermittel für die Anmietung von drei leer stehenden Liegenschaften in der Innenstadt, erläutert Bürgermeister Michael Kastl. Zwei werden zu günstigen Konditionen weitervermietet. Da jetzt der Mini-Supermarkt Tante Enso nach Münnerstadt kommt, wird das höchstwahrscheinlich eins davon sein. "Wir haben schon eine Idee", sagt er zu der zweiten Liegenschaft. "Ein Geschäft ist für uns reserviert." Der Stadtrat hat inzwischen beschlossen, das ehemalige Spielzeuggeschäft Behrschmidt (Marktplatz 17) anzumieten, wo die Bürger direkt und persönlich Ansprechpartner finden. "Wir sehen das als nächsten Schritt zur Wiederbelebung der Altstadt", betont der Bürgermeister. "Das Thema wird uns erhalten bleiben."

Die Idee eines Klimanachhaltigkeitszentrums sei von Anfang an vorhanden gewesen, sagt Stefan Richter mit Blick auf den Bürgermeister. Bei seiner Arbeit im Büro im Amtsgebäude am Stenayer Platz habe er dann gemerkt, wie wichtig es ist, sich auf den öffentlichen Raum auszubreiten. Jetzt sei ein Büro mit vier Schaufenstern in zentraler Lage unmittelbar gegenüber dem Rathaus gefunden worden. "Projekte können nur funktionieren, wenn die Bürgerschaft dahinter steht", ist Stefan Richter überzeugt. Das Büro M17 am Marktplatz soll der Raum für die Bürger werden, die die anstehenden Aufgaben der Stadtentwicklung mitgestalten und übernehmen wollen. Eine Art bürgerschaftlich-kommunales Gemeinschaftsbüro (Coworking-Space), in dem Genossenschaften, Initiativen und Vereine zukünftig Schreibtische und sämtliche Büro-Infrastruktur zur Verfügung stehen werden.

Auch Raum für Veranstaltungen

Und so sollen im M17 am Tag vor allem Büroarbeiten und Sprechstunden mit Fachberatern, aber am Feierabend dann auch Veranstaltungen wie beispielsweise Vorträge oder auch Workshops stattfinden. Von den Bürgern für die Bürger. Und koordiniert wird das Ganze von Stefan Richter.

"Wichtig ist mir bei all den Plänen und Projekten für eine erfolgreiche Entwicklung und nachhaltige Zukunft unserer Stadt vor allem die drei großen Themen immer zu kommunizieren und gleich stark zu berücksichtigen: nämlich der soziale, wirtschaftliche und ökologische Aspekt von Klima."

Einen festen Arbeitsplatz wird auch die zu gründende Bürgerenergiegesellschaft erhalten, deren Aufgabe in den nächsten Jahren vor allem sein wird all die Projekte, die die Stadt zur Umsetzung ihres Ziels einer Vollversorgung zu 100 Prozent erneuerbarer Energien benötigt, zu identifizieren und zu realisieren. Hier können dann beispielsweise auch die Bürger Anteile zeichnen.

Klimamanager, kein Energieberater

Klimaschutz spiele bei ganz vielen Prozessen eine Rolle, sei es die Innenentwicklung, die Energiewende, die Mobilität, das Grünflächenkonzept, der Kriterienkatalog für Photovoltaik-Freiflächenanlagen, die Mobilität, oder das Grünflächenkonzept. "Mir ist nicht langweilig geworden", sagt Stefan Richter. Wichtig sei dabei gewesen, dass der Klimamanager in Münnerstadt auf eine Stabsstelle gesetzt wurde. Er stoße die Dinge an, die dann teilweise auch von anderen umgesetzt werden. "Ich bin Klimamanager und kein Energieberater", betont er. Wer etwas machen wolle, bekomme auch die Möglichkeit dazu, sagt Stefan Richter und nennt als Beispiel das Grünanlagenkonzept. Er bringe dann die Fachleute dazu. "Ich sorge für die Infrastruktur, bringe die Themen und die Leute zusammen. Das ist die Aufgabe eines Managers."

Seit beinahe einem Jahr laufen nun schon die Vorbereitungen. "Jetzt geht es los, jetzt wollen wir mit der Bürgerschaft etwas auf die Beine stellen." Und dafür will er für alle sichtbar werden in seinem neuen Büro am Marktplatz 17.