Neue Ära mit Altbewährtem beim Münnerstädter Heimatspiel
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Donnerstag, 23. August 2018
Am Sonntag wird das fränkische Heimatspiel "Die Schutzfrau von Münnerstadt" erstmals unter dem Vorsitz von Claudia Kind aufgeführt.
91 Jahre sind vergangen, seit das Heimatspiel, das Pfarrer Ludwig Nüdling den Münnerstädtern auf den Leib geschrieben hat, uraufgeführt wurde. Die letzten 45 Jahre war es Bruno Eckert, der als Vorsitzender, als Darsteller, Organisator, kurz als "Mädchen für alles", die Geschicke der Heimatspieler lenkte und leitete. Diesen Part hat nun Claudia Kind übernommen, die auch schon seit vielen Jahren dem Heimatspiel verbunden ist. "Es ist Wahnsinn, es sind so viele kleine Dinge, die auf einen einströmen. Es ist unheimlich komplex", sagt sie. "Ich merke aber auch, was den Mitgliedern abverlangt wird. Es ist unglaublich, wie stark der Rückhalt bei den Leuten ist, die sich engagieren." Unter solchen Voraussetzungen steht den Aufführungen nichts mehr im Weg. Am 26. August sowie am 2. und 9. September wird die "Schutzfrau von Münnerstadt" die Stadt wieder vor den Schweden retten. Daran hat sich nichts geändert. Aber: "Unser Ziel ist es, das Rahmenprogramm zu erweitern", betont Claudia Kind. Und das wird schon in diesem Jahr spürbar sein.
Auch wenn die Heimatspieler meist über viele Jahre ihren Rollen treu bleiben, so werden doch immer wieder Neubesetzungen nötig. Froh sind die Verantwortlichen darüber, dass Christian Zerzer und Ortwin Guhling jetzt den Baltzer Dietmar spielen können. Angelernt wurden sie von Bruno Eckert. Diese Rolle war über Jahre ausschließlich durch den früheren Vorsitzenden besetzt, ein Ausfall wäre verheerend gewesen. Erstmals wird heuer Siegfried Schmitt neben Dominik Lieb um die Gunst der Ottilia buhlen, die von Steffi Wohlfromm und Sophia Braun gespielt wird. Claudia Kind und Gabriele Knoch spielen die Appolone. Gesucht wird noch ein Kaspar von der Rhön, den heuer Rainer Kirch allein spielen muss. Franz Wüst bleibt vorerst einziger Darsteller des Oberbürgermeisters Hans Vait, aber da zeichne sich eine Lösung ab, sagt Claudia Kind. "Wir wollen transparent sein und offen über die Besetzung der Rollen reden."
Was das Heimatspiel selbst betrifft, ist das Programm an allen drei Spieltagen gleich und genau so, wie es sich in vielen Jahren bewährt hat. Das Einholen der Feldkasse auf dem Marktplatz startet um 13 Uhr. Heuer wird wieder die erweiterte Variante gewählt, also mit einer erklärenden Handlung dazu. Um 13.45 Uhr startet der große Umzug sämtlicher Heimatspieler am Oberen Tor, um 14.30 beginnt dann die eigentliche Aufführung auf dem Anger.
Neu ist, dass an der Kasse des Heimatspiels auf dem Anger Wasser, Apfelschorle und Secco verkauft werden. Der Secco trägt den Namen "Michel und Ottilia". Die Getränke können mit zur Aufführung genommen werden, Pfand gibt es dann im Schloss zurück, wo ab 10 bis etwa 19 Uhr die Heimatspieler beim "Gelage im Schloss" die Gäste bewirten werden. Ab 11.30 Uhr gibt es Mittagessen. Nicht fehlen darf die berühmte Kaffeebar der Heimatspielgemeinde.