Druckartikel: Museumsstücke statt Feuerwehrautos?

Museumsstücke statt Feuerwehrautos?


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Sonntag, 28. Februar 2016

Wenn die Feuerwehr die Zehntscheune nicht mehr benötigt, hat der Münnerstädter Altstadtverein eine Idee für eine künftige Nutzung.
Ein Heimatmuseum in der Zehntscheune könnte sich der Altstadtverein vorstellen, wenn die Feuerwehr ausgezogen ist. Bürgermeister Helmut Blank zeigte sich bei der Hauptversammlung des Vereins nicht abgeneigt.  Foto: Dieter Britz


Der Altstadtverein mit seinen 55 Mitgliedern kann für das letzte Jahr eine sehr gute Bilanz vorweisen und er hat 2016 wieder viel vor. Bei der Hauptversammlung im Hotel "Tilman" betonte der Vorsitzende Oliver Schikora: "Wir kümmern uns um die Altstadt und wollen sie beleben." Das will der Verein mit seinem bewährten Programm ebenso wie mit neuen Initiativen tun. Er schlug vor, aus der Zehntscheune oder einem Teil davon ein Heimatmuseum zu machen, nachdem die Feuerwehr dort ausgezogen ist.
"In einer städtischen Scheune in der Grube lagern wir jetzt unser Zeug", erklärte er. Zusammen mit den Museumsfreunden könne man dort, wo jetzt noch die Feuerwehrfahrzeuge stehen, ein Heimatmuseum oder einen Ableger des Museums im Schloss einrichten, um das Handwerk in früherer Zeit begreifbar zu machen. "Ob Spenglerwerkstatt oder alte Waschmaschinen, da kann man was Tolles machen." Es gebe nun einmal Maschinen, die man nicht ins Museum im Schloss stellen könne, weil sie zu groß sind, ergänzte Hans Petsch.


Entscheidung kommt

Der Altstadtverein will zusammen mit dem Museumsverein einen Antrag bei der Stadt stellen, in der Zehntscheune Platz für ein Heimatmuseum zu bekommen, betonte Sabine Scheuble auf eine Bemerkung von Bürgermeister und Vereinsmitglied Helmut Blank.
Die Entscheidung, wo das neue Feuerwehr-Areal entsteht, werde noch in diesem Jahr im Stadtrat fallen. Wenn die Feuerwehr ausgezogen sei, könne man darüber entscheiden. Blank will erreichen, dass die Zehntscheune in das Förderprogramm Stadtumbau West mit aufgenommen wird.


Projekte erläutert

"Der Altstadtverein ist einer der aktivsten kleinen Vereine in der Stadt, die wir haben", lobte der Bürgermeister. Durch die Netzwerke, die er geknüpft habe, arbeite er intensiv zum Wohl der Stadt. Er ging auf einige Vorhaben in der Stadt ein. Dieses Jahr solle abgeklärt werden, wie "die Schweiz", das historische Ensemble am Marktplatz, saniert werden könne, um dann möglichst im nächsten Jahr damit anzufangen. Die alte Kloster-Brauerei solle eventuell abgerissen werden; die Carl von Heß'sche Sozialstiftung wolle dort seniorengerechte Wohnungen bauen.


Stärken herausstellen

Blank berichtete in der Hauptversammlung auch über das ILEK, das integrierte ländliche Entwicklungskonzept, das Münnerstadt im Rahmen der NES-Allianz nach vorn bringen soll. Es solle dazu dienen, gemeinsam mit anderen Gemeinden den Fremdenverkehr zu stärken, die medizinische Versorgung zu sichern oder ein Radwegenetz zu unterhalten.


Konzept vorgestellt

Das Internet-Lexikon Wikipedia gibt eine genaue Erklärung, was ILEK bedeutet: "Als integriertes ländliches Entwicklungskonzept (kurz ILEK) wird ein besonderes Konzept zur ländlichen Entwicklung bezeichnet, das darauf abzielt, den ländlichen Raum gleichzeitig als Lebens-, Arbeits-, Erholungs- und Naturraum weiterzuentwickeln. Dieses Konzept zielt auf eine möglichst umfassende Berücksichtigung verschiedener Handlungsfelder ab.
Dabei sollen regionaltypische Eigenheiten besonders berücksichtigt werden, und es sollen regionalinterne Kräfte aktiviert und regionale Netzwerke aufgebaut werden. Die Erstellung eines integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes wird unter bestimmten Voraussetzungen von der Europäischen Union bzw. den regional zuständigen Behörden bezuschusst.
Die im ILEK ausgearbeiteten Projekte können gegebenenfalls gefördert werden." Dieses Konzept müsse innerhalb eines Jahres aufgestellt werden, so Helmut Blank.


Pflege geht weiter

Der Novizengarten wird auch dieses Jahr zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein und unterstützt von anderen intensiv gepflegt. Hans Petsch hob hervor, dass neue Helfer für die Pflege des Novizengartens benötigt werden. Auch dieses Jahr soll der "Mürschter Nagel" für die besonders gelungene Renovierung eines Hauses in der Altstadt vergeben werden. In der Hauptversammlung wurde auch Bilanz über das letzte Jahr gezogen. Alle Veranstaltungen liefen gut, der Weihnachtsmarkt schloss allerdings mit einem sehr geringen Defizit von 50 Euro ab, da das Wetter nicht mitmachte.


Finanzierung fast gesichert

Nach einem Benefizkonzert in der Alten Aula ist das Geld für die Renovierung der Grabplatte des Erzbischofs Friedrich Philipp von Abert, die sich in der Stadtscheune befindet, zum größten Teil zusammen. Nach Abschluss der Arbeiten soll die Platte im Gang oder im Vorraum der Klosterkirche stehen.

Veranstaltungen
2016 Ausflug an Christi Himmelfahrt, Teilnahme am Ferienprogramm der Stadt, Kinderfest zusammen mit Kaufhaus Mürscht, Mürschter Abend, Tag des offenen Denkmals unter dem Motto "Gemeinsam Denkmale erhalten" am 11. September, Weihnachtsmarkt im Schloss am 26. und 27. November sowie Jahresabschluss im Novizengarten am 15. Dezember.