Aquarelle an den Wänden des Altstadtcafés stehen ab sofort zum Verkauf. Hobby-Künstler Thomas Geyer spendet den Erlös komplett für das Heimatspielhaus.
Jetzt also doch: "Ganz am Anfang kamen ganz viele Anfragen, ob man die Bilder kaufen kann und wer sie gemacht hat", sagt Susanne Hanshans. "Es waren wirklich viele jeden Tag", erinnert sich die Betreiberinn des Altstadtcafés. Das habe wohl auch daran gelegen, dass es Münnerstädter Motive sind. Irgendwann wussten alle, dass die Bilder unverkäuflich sind und es kehrte Ruhe ein. Das wird sich jetzt aber ändern: Denn nun stehen die 23 Aquarelle tatsächlich zum Verkauf. Ihr Schöpfer, Thomas Geyer, hat sich entschlossen, den gesamten Verkaufserlös dem Verein "Zukunft für das Heimatspielhaus" zu spenden.
Thomas Geyer ist eigentlich Betriebswirt und in Münnerstadt vor allem als einer der drei gleichberechtigten Vorsitzenden des TSV Münnerstadt bekannt. Dass er im zarten Alter von sechs oder sieben Jahren mit der Malerei begonnen hat, wissen die wenigsten. "Ich habe Jahre lang dazwischen wegen Zeitmangels ausgesetzt", sagt er. Irgendwann hat er doch wieder zum Pinsel gegriffen. "Ich habe aber nur für den Privatgebrauch gemalt."
An dieser Stelle kommt das Altstadtcafé ins Spiel. Das hatte im letzten Jahr seine Türen geschlossen, was von vielen Münnerstädtern und Besuchern bedauert wurde. Susanne Hanshans öffnete es im Februar neu. Kurz zuvor war ihre Mutter Resi Hanshans auf Thomas Geyer zugekommen, hatte ihn gebeten, ein paar Bilder für die Räume des Cafés zu malen. Die Maßgabe: Die Wände müssen voll werden. "Fünf Bilder hatte ich", sagt der Hobby-Künstler. "Wir brauchen aber 23", erhielt er zur Antwort.
Das war eine ganze Menge, und so setzte sich Thomas Geyer hin und malte in kürzester Zeit eins nach dem anderen. "So sehen sie auch teilweise aus", sagt er selbstkritisch. Das finden andere Betrachter ganz und gar nicht. Trotzdem hat Thomas Geyer das eine oder andere inzwischen nachbearbeitet. Als Vorlage haben ihm Fotos von Münnerstädter Ansichten gedient, natürlich auch vom Heimatspielhaus. Und so zeigen 21 der 23 Aquarelle Münnerstädter Motive, eins zeigt die alte Mainbrücke in Würzburg, eins einen Hafen am Gardasee.
"Sie passen nach wie vor hervorragend rein", sagt Susanne Hanshans. Trotzdem haben alle 23 Bilder nun etwas gemeinsam: Sie sollen raus. Denn das Konzept sieht wechselnde Ausstellungen vor. Mitte September ist die nächste geplant. Thomas Geyer hat ihr grünes Licht gegeben. Die Bilder können verkauft werden.
Er ist auch Mitglied des Vereins "Zukunft für das Heimatspielhaus", hilft beispielsweise bei den regelmäßig stattfindenden Flohmärkten des Vereins in der Marienanstalt. Ursprünglich war nur geplant, das Bild vom Heimatspielhaus für den Verein zu spenden. Weil aber unter anderem der finanziell sehr aufwändige Ausbau der alten Scheune zur "Kleinen Kulturscheune" ansteht, hat sich Thomas Geyer entschieden, den Erlös aller Bilder zu spenden. 50 Euro müssen Interessenten pro Bild zahlen. "Nach oben offen, weil es eine Spende ist", sagt Thomas Geyer. Er stellt sogar in Aussicht, noch ein paar Auftragsarbeiten gegen Spenden zu erledigen. "Wenn es nicht zu viele werden."
"Wir sind begeistert", sagt die stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Zukunft für das Heimatspielhaus", Susanne Stäblein, dazu. Und: "Wir sind für weitere Ideen offen." Denn der Eigenanteil für den Umbau der Scheune muss wieder einmal der Verein stemmen und ist dabei erneut auf auf Hilfe angewiesen.