Münnerstadt: Weg für die Entscheidung frei
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Donnerstag, 19. Sept. 2019
In einer Anhörung hat der Stadtrat dem Stimmzettel über die Bürgerentscheide zum Hallenbad zugestimmt. Die offizielle Information der Münnerstädter erfolgt über Aushänge, ein Infozettel folgt.
Der Weg ist frei. Am 20. Oktober können die Münnerstädter darüber entscheiden, ob das Hallenbad abgerissen oder saniert werden soll. Bei der Stadtratssitzung am Mittwochabend hat sich der Stadtrat im Rahmen einer Anhörung mit großer Mehrheit für den vorgestellten Stimmzettel ausgesprochen. Der war eine Woche zuvor bei Stimmengleichheit abgelehnt worden.
Bürgermeister Helmut Blank (CSU) verlas zunächst das Schreiben der Rechtsaufsichtsbehörde im Landratsamt Bad Kissingen, die den Beschluss, das Muster für den Stimmzettel abzulehnen, für rechtswidrig erklärt hat. Die Behörde gab dem Stadtrat Gelegenheit, diesen Beschluss zu revidieren. Für den Fall, dass er das nicht tut, hatte die Aufsichtsbehörde angedroht, selbst den rechtmäßigen Zustand herzustellen.
Vom Zeitablauf her sei es nun sinnvoll, die notwendige Bürgerinformation über eine Informationsveranstaltung zu organisieren, sagte der Bürgermeister.
Zwei Gegenstimmen
Zunächst ließ er über den Stimmzettel abstimmen. Er ging davon aus, dass diese Position nach der Stellungnahme des Landratsamtes unstrittig sein dürfte. Aber da irrte das Stadtoberhaupt. Trotz "aller Überheblichkeit der Saale-Zeitung" sei der Zettel unklar, vor allem weil drei Fragen darauf stehen und jeweils: "Sie haben eine Stimme", sagte Dieter Petsch (Freie Wähler) Er habe seine eigene Meinung und könne als Stadtrat frei entscheiden. Dieter Petsch kündigte an, den Stimmzettel abzulehnen. Das tat dann auch Rita Schmitt (Forum aktiv), alle anderen 14 anwesenden Stadträte stimmten zu.
Sachliche Diskussion
Bei der äußerst sachlich und konstruktiven Diskussion danach ging es darum, eine geeignete Form der Bürgerinformation zu finden. Die muss spätestens 21 Tage vor den Entscheiden am 20. Oktober erfolgen.
Eine Infoveranstaltung hielt Dieter Petsch für wenig sinnvoll, weil man damit nur die Leute erreichen würde, die sich für das Thema interessieren, nicht aber die anderen. Auch Rosine Eckert (Forum aktiv) hielt eine solche Veranstaltung für ungeeignet, weil man so nur "noch mehr Öl ins Feuer gießen würde".
Die Zeit ist zu knapp
Der geschäftsleitende Beamte der Stadt, Stefan Bierdimpfl, machte unmissverständlich klar, dass eine fristgemäße Information über ein Faltblatt nicht mehr möglich sei. "Vor einer Woche wäre es noch gegangen." Nachdem auch ein Aushang der Informationen als ausreichend bezeichnet wurde, unterbreitete Jürgen Eckert den Vorschlag, der schließlich eine breite Mehrheit fand: Die offizielle Information erfolgt fristgemäß über einen Aushang in den Info-Kästen und die Homepage der Stadt. Davon unabhängig verteilt die Stadt später das ursprünglich geplante Faltblatt, das dann nicht mehr an eine Frist gebunden ist. Rosina Eckert wollte über die beiden Parts getrennt abstimmen. Außer dem Bürgermeister stimmten alle für die offizielle Information über Aushang und Internet. Bei der zusätzlichen Verteilung von Faltblättern gab es drei Gegenstimmen.