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Münnerstadt: Parkplatzbau hat höchste Priorität


Autor: Thomas Malz

Münnerstadt, Dienstag, 19. März 2019

Die Abrisskosten für die Lagerhallen am Bahnhof werden sich auf mehr als eine halbe Million Euro belaufen, aber voraussichtlich zu 80 Prozent gefördert.
So nah: Nur ein paar Meter ist das so genannte Jäger-Grundstück vom Gymnasium entfernt. Auf dem Areal am Bahnhof sollen Parkplätze für das neuen BBZ und das Gymnasium entstehen. Thomas Malz


Gute Nachrichten hat Bürgermeister Helmut Blank (CSU) von der Regierung in Würzburg mitgebracht. "Ich gehe davon aus, dass der Abriss gefördert wird", sagt er. Das sei der Stadt in Aussicht gestellt worden. Helmut Blank hat sich vom Büro des Sanierungsbeauftragten Schlicht Lamprecht Architekten die ermittelten Kosten für den Abriss der alten Lagerhallen am Bahnhof geben lassen und kommt zu dem Schluss: "Eine Privatperson könnte es sich überhaupt nicht leisten, diesen städtebaulichen Missstand abzubrechen."

Nachdem feststand, dass die geplanten Parkplätze in der äußeren Lache mit der Eröffnung des neuen BBZ nicht fertig sein werden, hat der Stadtrat entschieden, die Lagerhallen auf dem ehemaligen Jäger-Grundstück am Bahnhof abzureißen und dort Parkplätze zu bauen. Evi Mohr vom Büro Schlicht Lamprecht Architekten hat den Stadträten bereits Pläne vorgelegt. Das Grundstück befindet sich im Eigentum der Stadt und soll über eine Treppe zur Reichenbacher Straße fußläufig erschlossen werden.

In der letzten Stadtratssitzung hatte Dieter Petsch (Freie Wähler) nach dem aktuellen Stand beim Jägergrundstück gefragt, weil die Bauarbeiten am neuen BBZ sichtbar im Zeitplan laufen. In der Zwischenzeit sind sogar die Kräne abgebaut worden, der Rohbau ist praktisch fertig, demnächst soll Richtfest gefeiert werden. Die Eröffnung des neuen BBZ soll mit Schuljahresbeginn 2020/21 erfolgen, also in anderthalb Jahren.

Was an Bäumen und Büschen gefällt werden musste, ist bis Ende Februar entnommen worden. "Den Mietern der Hallen ist fristgerecht gekündigt worden", sagt Bürgermeister Helmut Blank. Er hat sich jetzt die Zahlen für den Abriss geben lassen. Danach handelt es sich um 995 Quadratmeter überbaute Fläche. Die Hallen haben eine Traufhöhe von 4,70 Meter, beim Turm sind es sogar über elf Meter. Alles in allem kommt das Büro Schlicht Lamprecht Architekten auf 5300 Kubikmeter umbauten Raum (Rauminhalt aller Gebäude) . Falls es sich um ein nicht durch Asbest oder Schwermetalle konterminierte Gebäude handeln würde, wären etwa 50 bis 60 Euro pro Kubikmeter zu berechnen, liegen Belastungen vor, kommen noch einmal zehn bis 20 Euro hinzu, rechnet der Bürgermeister. Einschließlich Honorare etc, wird der Abriss wohl um die 500  000 Euro kosten. Helmut Blank geht davon aus, dass Fördermittel in Höhe von 80 Prozent fließen. "Die verbleibenden 100 000 Euro für die Stadt sind durchaus akzeptabel", sagt er.

Demnächst werde der Stadtrat entscheiden, welcher der drei vorgestellten Parkplatz-Varianten umgesetzt werden soll. Helmut Blank verweist auf einen Absatz, der sich auf dem Hang zwischen Reichenbacher Straße und dem Jäger-Grundstück befindet. Er hat vorgeschlagen, diesen Absatz in die Planung mit aufzunehmen und als Grünfläche zu gestalten.

Notwendige Bodengutachten, Absprachen mit anderen Beteiligten, beispielsweise mit der Bahn - das alles wird noch Zeit benötigen. "Wir hoffen, dass Mitte nächsten Jahres alles fertig ist", sagt er. Eigentlich ist er sich ganz sicher, dass der Parkplatz mit Einweihung des neuen BBZ fertig sein wird, aber inzwischen ist Helmut Blank ein wenig vorsichtiger mit solchen Prognosen geworden. "Auf jeden Fall hat der Bau des Parkplatzes höchste Priorität", sagt er.

"Man muss nur zum Bahnhof gehen", sagt Arno Reuscher, Vorsitzender des Gewerbevereins "Kaufhaus" Mürscht. Von dort könne man sehen, wie schnell es beim neuen BBZ vorwärts geht. "Es ist ganz wichtig, dass der Parkplatz mit Einweihung des BBZ fertig ist", betont er. "Aber das ist auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, wir brauchen viel mehr Parkplätze." Denn: "Wenn erst einmal die 250 bis 300 Autos kommen, dann ist das Chaos vorprogrammiert."

Arno Reuscher hat sich auch schon Gedenken gemacht wie man das Problem lösen könnte und schlägt ein zweistöckiges Parkhaus auf dem Jägergrundstück vor. Das werde ja nur von Autos genutzt und nicht von Lastkraftwagen. Es gebe einfachste Stahlkonstruktionen, die auch nicht teuer seien. Weil das Areal ja sowieso überbaut werde, könne doch durchaus auch einmal diese Variante geprüft werden.

Die Tage der alten Hallen am Bahnhof sind also gezählt. Dabei sind sie gar nicht so alt. Vor genau 50 Jahren sind sie errichtet worden.