Münnerstadt: Lange Liste maroder Straßen
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Dienstag, 21. Januar 2020
Im gesamten Stadtgebiet sind viele Straßen und Gehwege in einem schlechten Zustand. Das begonnene Sanierungsprogramm will der Stadtrat fortsetzen. Noch ist aber nicht entschieden, wo es weiter gehen soll.
22 Straßenbauprojekte im gesamten Stadtgebiet mit einem Gesamt-Bauvolumen von bis zu fünf Millionen Euro umfasste eine Tischvorlage, die die Stadträte in der jüngsten Sitzung vor sich hatten. Frank Braun von der Planungsschmiede Braun hatte im Auftrag der Verwaltung eine grobe Übersicht über stark beschädigte Straßenzüge geschaffen, die 2020 und 2021/2022 saniert werden sollten oder könnten. Eine Entscheidung fiel nicht, denn die Fraktionen werden, so die Intention von Bürgermeister Helmut Blank, selbst die Prioritäten setzen; die Liste der offenen Fragen dazu ist allerdings nochmals genauso lange wie die Tischvorlage selbst.
Erfasst sind in der Aufstellung Sanierungen und Ausbesserungen verschiedenster Größenordnung. Die kleinste liegt bei ca 7000 Euro, die teuerste bei über einer Million. Nicht berücksichtigt wurden in der Aufstellung mögliche Kosten für Kanal- und Wasserleitung. Erst wenn sich der Stadtrat auf eine Prioritätenliste geeinigt hat, soll für die ausgewählten Straßenzüge eine Befahrung der Kanäle vorgenommen werden, um Schäden zu erfassen, so der Bürgermeister.
Zusätzlich muss die Verwaltung fallweise prüfen, ob es sich bei den größeren Projekten um einen Erstausbau handelt oder um eine Sanierung. Daraus ergeben sich Fördermöglichkeiten oder die Abrechnung über Erschließungsbeiträge. Die Stadträte können zudem bei vielen Maßnahmen entscheiden, welche Ausbauqualität eine Sanierung haben soll.
In der Sitzung zeichnete sich nicht ab, welchen Straßen der Stadtrat für 2020 den Vorzug geben wird. Thomas Klemm (CSU) schlug vor, Gehwege entlang der Friedhof- und Schützenstraße vorrangig zu behandeln, weil dort schon Schulkinder gestürzt seien.
Stadtrat Leo Pfennig (Freie Wähler) warnte davor, den Ausbau des Schwimmbadweges "aufzublähen".Die Straße gehört zu den Bereichen, von denen nicht klar ist, ob es sich um eine Ersterschließung handelt. Würde die Stadt dort tatsächlich einen Vollausbau anstreben, kämen auf die Anlieger unter Umständen Erschließungskosten zu - "gewaltige Summen", stellte Leo Pfennig fest. Bürgermeister Helmut Blank ergänzte, dass die Stadt bereits 2013 aus diesem Grund schon einmal Abstand von einer Sanierung genommen hatte.
Stadtrat Dieter Petsch (Freie Wähler) kritisierte, dass bei den Projekten in der Altstadt zuviel Asphalt verwendet würde. Er plädierte für mehr Pflasterlösungen auf Gehwegen, wie es auch in den Stadtteilen üblich sei. "Wir wollen ja mit der Altstadt wuchern", stellte Petsch fest.
Dem schloss sich Stadträtin Rosina Eckert (Forum aktiv) an. Sie bemängelte ein fehlendes Konzept. Die Gehwegsanierung von 2019 in der Altstadt sei bei der Bevölkerung nicht gut angekommen. Hierzu wurde aber darauf verwiesen, dass es sich nur um eine provisorische Maßnahme handelt. Eckert aber beharrte darauf, dass der Stadtrat sich Gedanken machen müsse, wie die Altstadtstraßen und -wege künftig aussehen sollen.