Münnerstadt: Große Hoffnungen auf große Studie
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Mittwoch, 21. Oktober 2020
Die Machbarkeitsstudie zum BBZ ist jetzt per Beschluss um das Hallenbad erweitert worden. Der Förderantrag soll möglichst noch in diesem Jahr gestellt werden.
Einstimmig beschlossen die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses, eine Machbarkeitsstudie für das Areal BBZ, Landwirtschaftsschule und für das Hallenbadareal auszuschreiben, zu dem auch die Parkplätze gegenüber der Freiherr-von-Lutz-Schule gehören. Das entspricht exakt dem Sanierungsgebiet Karlsberg, das der Stadtrat schon vor Jahren ausgewiesen hat. Auch wenn es sehr sportlich ist, so soll der Förderantrag noch in diesem Jahr eingereicht werden, damit heuer wenigstens ein kleiner Teil von dem Geld abgerufen wird, das die Regierung von Unterfranken für die Stadt Münnerstadt bereit hält.
Schon bei der Besichtigung der Landwirtschaftsschule vor der Sitzung (wir berichteten) gab Bürgermeister Michael Kastl (CSU) einen kleinen Vorgeschmack: Bei einem Gespräch mit Stefan Schlicht vom Büro des Sanierungsbeauftragten Schlicht Lamprecht Architekten habe der Planer gesagt, dass dies aber eine sehr große Machbarkeitsstudie sei, so das Stadtoberhaupt. Seine Antwort; "Ja, das ist aber auch eine große Gelegenheit." Genauso sahen es die Ausschussmitglieder bei der Abstimmung im Rathaus auch. Was aus dem gesamten Areal wird, ist damit wieder offen.
Wie schnell sich derzeit die Dinge ändern, zeigte sich bereits an den Sitzungsunterlagen. Die waren nämlich wie üblich eine gute Woche zuvor verschickt worden und damit auch vor der letzten Stadtratssitzung. Bei der hatte Michael Kastl über die schwierige rechtliche Situation beim geplanten Hallenbadabriss informiert und dass die Parkplätze gegenüber der Schule dann komplett wegfallen würden. Weil kein Antrag auf Abriss kam, nahm er das als Zustimmung, das Hallenbad mit in die Studie aufzunehmen.In den Unterlagen für die Studie war das Hallenbad also noch nicht enthalten, was aber kein Problem darstellte.
Michael Kastl erinnerte noch einmal kurz an das Treffen zuvor in der früheren Landwirtschaftsschule. Diese wird nach den Ferien von der Städtischen Musikschule genutzt. Das eigentliche alte BBZ, das weitaus größer ist und in dem ebenfalls das ganze Mobiliar bleibt, wird erst einmal leer stehen. Es müsse deshalb entsprechend gesichert werden. Auch das alte BBZ soll vom Stadtrat nach den Ferien besichtigt werden.
"Das Sanierungsgebiet Karlsberg ist ein riesiges Feld, auf dem wir uns betätigen können", sagte Michael Kastl. Für die Machbarkeitsstudie brauche die Stadt Mittel aus der Städtebauförderung. Zum Areal gehört auch das Haus mit der früheren Hausmeisterwohnung, das derzeit als Unterkunft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge genutzt wird.
Thorsten Harnus (CSU) machte darauf aufmerksam, dass der Parkplatz des BBZ momentan nicht in dem Plan enthalten ist. Er sollte in die Studie mit rein, da sollte nachgebessert werden. Michael Kastl zeigte sich zuversichtlich, dass dieses Grundstück auch noch an die Stadt geht. Es werde ja bei einer möglichen Wohnbebauung auch dringend gebraucht.
Alles, was an Studien über die drei Gebäude vorhanden sei, komme in die Planung hinein und müsse nicht noch einmal ausgeschrieben werden, sagte der Bürgermeister. "Prüft die Machbarkeitsstudie auch, ob das Hallenbad für andere Zwecke genutzt werden kann?", wollte Rosina Eckert (Forum Aktiv) wissen. Alles sei offen, ob als Blockheizkraftwerk oder anderes, sagte Michael Kastl dazu. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für die Studie. "Wir verbauen uns ja nichts." Das Ergebnis der Studie sei "nach oben hin offen". "Das muss es uns jetzt wert sein", betonte er. Erst am Ende lege der Stadtrat fest, welche Lösung er favorisiert. Deshalb betone er ja auch immer, dass die Unterbringung der Musikschule in der früheren Landwirtschaftsschule zunächst vorläufig ist.
Norbert Schreiner (Forum Aktiv) stellte die Frage, ob die Machbarkeitsstudie wirklich notwendig ist und bekam ein klares "Ja" zur Antwort. Allein schon wegen der Förderung, aber nicht nur. "Es ist ein ernst gemeinter Versuch, eine vernünftige Lösung zu finden", betonte Michael Kastl. Arno Schlembach (CSU) erinnerte daran, dass viele Studien ja schon vorhanden seien und nicht noch einmal bezahlt werden müssen. Am Ende gab es einhellige Zustimmung.