Münnerstadt: Eine Zwischennutzung für das alte BBZ?
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Mittwoch, 30. Dezember 2020
Einen Verfall des riesigen Schulgebäudes will Bürgermeister Michael Kastl vermeiden. Er strebt eine vorübergehende Nutzung des Hauses an. Auch bei der Kinderbetreuung tut sich was.
Einen absoluten Kernpunkt der Politik sieht Bürgermeister Michael Kastl (CSU) in der künftigen Nutzung des alten BBZ-Areals am Karlsberg einschließlich der früheren Landwirtschaftsschule und des Hallenbades mit Umfeld. Während das Hallenbad weiter verfällt, ist in die Landwirtschaftsschule die Städtische Musikschule eingezogen, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem vorherigen Standort in der Zehntscheune darstellt.
"Wir müssen uns Gedanken über den vorübergehenden Umgang mit dem Hauptgebäude altes BBZ machen, das ja momentan leer steht", sagt Michael Kastl. "Wenn es nach mir geht, soll es kein zweites Hallenbad werden." Nach dem Umzug des BBZ ins neue Gebäude nahe dem Gymnasium während der Herbstferien ist das alte Gebäude verwaist. "Ich möchte das nicht dem Verfall preisgeben, wir arbeiten an einer besseren Lösung."
Dann lässt er die Katze aus dem Sack: "Derzeit laufen Gespräche über eine mögliche Zwischennutzung des alten BBZ bis zur endgültigen Entscheidung, weil Leerstand halt immer Verfall bedeutet." Er verweist auf das Hallenbad, das mehrfach von Vandalen heimgesucht wurde. "Die Entscheidungsfindung wird aufgrund der Umfänglichkeit des Projekts eine ganze Zeit in Anspruch nehmen", so der Bürgermeister. Der Stadtrat hat eine Machbarkeitsstudie für das gesamte Areal am Karlsberg beschlossen, also das Hallenbad mit Parkplätzen, die Landwirtschaftsschule mit Garten, das alte BBZ mit früherem Wohnhaus und Nebengelände. Was immer bei der Machbarkeitsstudie herauskommt, bis diese vorliegt, wird einige Zeit vergehen.
Und in dieser Zeit will Michael Kastl das alte BBZ nicht leer stehen lassen, völlig unabhängig davon, ob das Haus am Ende komplett abgerissen oder teilweise genutzt wird. Mit wem genau da Gespräche geführt werden, will er noch nicht verraten, weil die Verhandlungen ja noch nicht abgeschlossen seien. Soviel gibt er dann aber doch schon einmal preis: "Am Nutzungszweck Schule wollen wir nichts verändern, da dies mit hohen Auflagen und Kosten verbunden wäre." Und: "Als Schule ist das Haus genehmigt." Welche Bildungseinrichtung er da ins Auge gefasst hat, sagt er noch nicht.
Es gibt noch mehr Neuigkeiten zum Thema Kinderbetreuung. Von einzelnen Kindergärten im Stadtgebiet gibt es Meldungen, dass die Zahl der Anmeldungen steigt. "Es zeichnet sich ab, dass die Betreuungsplätze knapp werden", sagt der Bürgermeister. Er spricht von einer positiven Entwicklung von Kinderzahlen in den meisten Stadtteilen. Das komme einerseits durch den Zuzug junger Familien, andererseits seien die vielen Anmeldungen auch auf das frühere Aufnahmealter zurückzuführen. Für den Kindergarten Großwenkheim sei eine Lösung gefunden worden. Dort soll neben der bestehenden Gruppe eine Kleinkindergruppe eingerichtet werden. Das Raumangebot reiche im Bestandsgebäude aus.
Bei den dafür notwendigen Umbauarbeiten sollen andere Dinge gleich miterledigt werden, sie ohnehin nötig sind. Dazu gehören die Dachsanierung das Herrichten der Toiletten und der Einbau einer neuen Heizung. Noch vor einigen Jahren hatte der Kindergarten in Großwenkheim wegen der geringen Zahl der Anmeldungen kurz vor dem Aus gestanden, nun wird eine zweite Gruppe eingerichtet.