Münnerstadt: Die Enttäuschung ist groß
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Sonntag, 08. März 2020
Das Sparprogramm der Diözese trifft auch die Renovierung der Stadtpfarrkirche. Der 2. Bauabschnitt soll erst mit Verzögerung starten. Die Kirchenverwaltung hat Widerspruch eingelegt.
Nun bekommt wohl auch die Münnerstädter Stadtpfarrkirche das Baumoratorium der Diözese und die damit verbundenen Baustopps zu spüren. Die katholische Kirchenstiftung hat eine Mitteilung der Diözese erhalten, dass der 2. Bauabschnitt der Kirchensanierung nicht unmittelbar im Anschluss an den 1. Bauabschnitt folgen wird. Erst nach Ende des Moratoriums 2022 soll die Sanierung weitergeführt werden; diese ist bereits seit vielen Jahren geplant und sollte eigentlich noch in diesem Jahr, spätestens 2021 nach Ende des laufenden Bauabschnitts beginnen. "Enttäuscht" zeigte sich darüber Stadtpfarrer Pater Markus Reis. Die Kirchenstiftung hat zwischenzeitlich Widerspruch gegen diesen Bescheid eingelegt, informierte Hans Zenk, Mitglied der Kirchenverwaltung, die Pfarrgemeinderäte im Rahmen der jüngsten Sitzung.
"Wir hatten gehofft, verschont zu bleiben", erklärte Hans Zenk in Bezug auf das bereits 2019 angelaufene Baum oratorium in der Diözese; während seiner Laufzeit ist es mit einem Baustopp von Baumaßnahmen verbunden. Da der 1. Bauabschnitt der Kirchensanierung bei Bekanntgabe des Moratoriums schon angelaufen war, war die Hoffnung, nicht betroffen zu sein.
Offene Fragen
Nun sind viele Fragen offen. Eine ist beispielsweise, was mit dem Riemenschneideraltar passiert, wenn der 2. Sanierungsschritt nicht wie geplant zügig beginnen kann. Für die Arbeiten wurden die wertvollen Riemenschneiderfiguren und Altartafeln von Veit Stoß ausgelagert. Derzeit sind sie in einer Ausstellung im Würzburger Museum am Dom zu sehen. Jetzt ist offen, ob der Altar für die Dauer der Wartezeit wieder aufgebaut wird, um dann mit Beginn des 2. Bauabschnittes erneut abgebaut zu werden.
Hoffen auf Gespräch
Die Kirchenverwaltung hat auf jeden Fall einen Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt. Außerdem informierte Stadtpfarrer P. Markus Reis den Pfarrgemeinderat in öffentlicher Sitzung, dass man schriftlich um ein Gespräch mit dem Generalvikar gebeten habe. Die Kirchenverwaltung möchte in diesem Gespräch ihre Vorstellungen unterbreiten, wie sich der 2. Bauabschnitt vielleicht doch zeitnah verwirklichen lässt. "Ich hoffe, dass wir das Ordinariat davon überzeugen können", so P. Markus.
Im Pfarrgemeinderat wurden die Initiativen der Kirchenverwaltung positiv aufgenommen. Der Widerspruch sei wichtig, befand die Vorsitzende Ulrike Jira. Elisabeth Düring äußerte die Furcht, dass aus einer zweijährigen Verschiebung der Baumaßnahme sonst schnell fünf Jahre werden können.
Abendlob mit mehreren Chören
Positives berichteten Stadtpfarrer Reis und Hans Zenk von der Aktion "Fensterpaten" für die Instandhaltung der Kirchenfenster. Sie laufe "super", freute sich P. Markus Reis. Die Restauratorin Steffi Wirsing-Nolte wird in nächster Zeit Kirchenbesuchern anhand einer Schautafel ihre Arbeit an den Fenstern näher bringen.
Informiert wurde auch darüber, dass die Kollekte des Gottesdienstes an Pfingstmontag in der Talkirche (mit Hubertusmesse) ebenfalls der Kirchenrenovierung zugute kommen soll.