Münnerstadt: Das nächste Stadtfest kommt bestimmt
Autor: Thomas Malz
Münnerstadt, Dienstag, 11. Dezember 2018
25 000 Euro werden in 2019 für das Stadtfest in den Haushalt eingestellt. Durch Sticker oder Bändchen sollen die Einnahmen erhöht werden.
Das Stadtfest "Musik und Märkte" vom 12. bis 14 Juli 2019 steht auf festem Fundament. Einstimmig hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen, dafür erst einmal 25 000 Euro in den Haushalt einzustellen. Dem gegenüber stehen Einnahmen, die im letzten Jahr bei rund 4000 Euro lagen und 2019 durch den Verkauf von Bändchen, Pins, Buttons oder Aufklebern auf freiwilliger Basis so erhöht werden sollen, dass der tatsächliche Zuschuss der Stadt bei der heuer gewährten Summe in Höhe von 17 500 Euro bleibt. Im nächsten Jahr soll die Qualität des Stadtfestes mit zwei Veranstaltungsorten nicht zuletzt im Hinblick auf das große Jubiläum 2020 noch einmal gesteigert werden.
"Es hat immer wieder Diskussionen gegeben", erinnerte Bürgermeister Helmut Blank (CSU) an teils kontroverse Auseinandersetzungen um eine Budgetsenkung von 2500 Euro vor einigen Jahren. Es gehe aber darum, dass sich Münnerstadt mit dem Stadtfest nach außen hin präsentiert. Stadtmanager Kilian Düring, der zusammen mit Kulturmanager Nicolas Zenzen und dem Leiter der Städtischen Musikschule Münnerstadt, Thomas Reuß, das Konzept erarbeitet hat, stellte zunächst die Zahlen vom letzten Jahr vor. Die Einnahmen (Zuschuss der Stadt, Umsatzbeteiligung und Verkauf von Wertgutscheinen) lagen bei rund 21 500 Euro, die Ausgaben bei rund 23 300 Euro. Nach der Aufschlüsselung verschiedener Kosten schlug er vor, für das nächste Stadtfest 25 000 Euro in den Haushalt einzustellen.
Das war Klaus Schebler (Neue Wege) dann aber doch zu viel. "Wir sollten bei 17 500 Euro bleiben", sagte er. Leo Pfennig (fraktionslos ) stellte später klar, dass jetzt die Gesamtausgaben in den Haushalt eingestellt werden müssen, beim Kommunalunternehmen war es früher nur der eigentliche Zuschuss. Und Kilian Düring betonte, dass die Budgeterhöhung um 2500 Euro für den zweiten Veranstaltungsort am Stenayer Platz so gut wie nichts seien, wenn man dort ein vernünftiges Rahmenprogramm anbieten wolle. Leo Pfennig sprach sich für die 25 000 Euro aus. Es kam die Frage auf, wie man die Einnahmen erhöhen könnte.
Axel Knauff (SPD) erinnerte daran, dass sich der Stadtrat im letzen Jahr für eine Umsatzbeteiligung in Höhe von fünf Prozent ausgesprochen hatte. Allerdings seien die Einnahmen nicht so hoch wie erwartet gewesen. Deshalb schlug er vor, die Umsatzbeteiligung auf zehn Prozent zu erhöhen. Rita Schmitt (Forum aktiv) betonte, dass sich das Stadtfest weiter entwickeln werde, weshalb die 25 000 Euro in den Haushalt eingestellt werden sollten. Klaus Schebler, meinte, dass die Einnahmen der Institutionen und Vereine nicht transparent waren. Das sollte man ändern. Bei einer Erhöhung der Einnahmen, könne er bei den 25 000 Euro mitgehen. Dieter Petsch (Forum aktiv) sagte, dass Anbieter in den Randbereichen lediglich die beim Markt übliche Standmiete bezahlt haben. Das sollte überprüft werden. Und der Bürgermeister erinnerte daran, dass die Stadt einmal bei einem Abendkonzert auf dem Anger zehn Euro Eintritt genommen hat, was für einen Riesenärger sorgte.
"Die Stadt sollte nicht an der Stellschraube der Vereine drehen", betonte Thomas Klemm (CSU). Mit der Erhöhung der Umsatzbeteiligung werde man Vereine verlieren. Transparenz sei aber wichtig, die Bücher sollten vorgelegt werden, meinte er. Michael Kastl erinnerte an Weihnachten im Schloss, wo Eintritt genommen wird. Dies sei auch beim Stadtfest möglich. Zwei Euro könne man schon nehmen. Als das Thema Eintritt bei Abendveranstaltungen mit Absperrungen aufkam, warnte Johannes Röß (CSU) eindringlich vor den Kosequenzen. Leo Pfennig sprach sich für einen Beitrag der Besucher in Höhe von zwei Euro auf freiwilliger Basis aus. Man sollte an die Ehre der Gäste appellieren. Kulturmanager Nicolas Zenzen warnte ebenfalls vor einem Eintritt und abgesperrten Bereichen. "Das würde den Charakter des Stadtfestes komplett verändern." Den Verkauf von Bändchen oder Stickern könne er sich aber gut vorstellen.
Sehr eindringlich sprach sich auch Hubert Holzheimer (Forum aktiv) für diese Lösung aus, wenn es auf freiwilliger Basis geschieht. Er schlug einen Euro vor. Klaus Schebler wollte lieber zwei Euro, Georg Heymann (CSU) brachte 1,50 Euro ins Spiel, 50 Cent davon solle der Verein bekommen, der die Bändchen oder Sticker verkauft. Über Details könne man sich doch später unterhalten, meinte Zweiter Bürgermeister Andreas Trägner (Freie Wähler). Er stellte den Antrag, jetzt erst einmal die 25 000 Euro in den Haushalt einzustellen.
Dieter Petsch überlegte, ob man nicht zur Standgebühr zurückkehren sollte, Thomas Klemm riet aber wegen der Gefahr von Umsatzeinbußen bei schlechtem Wetter davon ab. Er favorisierte die Bändchen- beziehungsweise Stickerlösung. Ein Teil der Verkaufserlöses sollte an den Verein oder die Abschlussklasse gehen, die die Sticker verkauft. Andreas Trägner erinnerte schließlich an seinen Antrag, die 25 000 Euro in den Haushalt einzustellen und die Verwaltung zu beauftragen, Vorschläge zu den Einnahmen zu unterbreiten. Doch Helmut Blank meinte: "Ich will das abgeschlossen haben, dann können wir damit arbeiten." Sein Vorschlag: Das Geld wird in den Haushalt eingestellt, es bleibt bei der Umsatzbeteiligung in Höhe von fünf Prozent. Dazu werden Bändchen oder Sticker für zwei Euro verkauft, 50 Cent davon bekommen die Verkäufer. Damit zeigte sich auch Andreas Trägner einverstanden und der komplette Stadtrat stimmte zu.