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Mit gut gefülltem Lkw nach Rumänien


Autor: Björn Hein

Münnerstadt, Freitag, 07. Oktober 2016

Die Hilfstransporte der Kolpingsfamilien nach Rumänien haben Tradition. Derzeit wird der nächste vorbereitet - mit vielen Süßigkeiten.
Burkard Schodorf und sein Team fahren ab 19. Oktober wieder "süße Päckchen" nach Rumänien. Unser Archivbild zeigt eine Aufnahme der Fahrt 2013.  Foto: Michaela Bieber


Rumänien ist von Deutschland aus gesehen weit weg. Am Schwarzen Meer gelegen erstreckt es sich in westlicher Richtung über den Karpatenbogen bis zur Pannonischen Tiefebene. Hier prallen die sozialen Gegensätze aufeinander, die Schere zwischen Arm und Reich wird immer größer.
Für Burkard Schodorf (Seubrigshausen) und sein Team der Kolpinsfamilie ist in diesen Tagen Rumänien ganz nah. Großtrabende Worte über die Probleme des Landes sind ihre Sache nicht. Sie helfen lieber mit ihren "Süßen Päckchen". Zur Zeit ist Organisator Schodorf damit beschäftigt, die nächste Tour zu planen. Er ist bei diesem Mammutprojekt nicht alleine. So sammeln die Kolpingfamilien Garitz und Münnerstadt die "Süßen Päckchen" ein, die von Helfern aus dem ganzen Landkreis gepackt werden. "Bei der Aktion kann jeder mitmachen und so seinen Teil dazu beitragen, dass die Kinder in Rumänien an Weihnachten etwas haben, über das sie sich freuen können", sagt er. Die Strickstube der Kolpingfssamilie Münnerstadt hat im Übrigen über das Jahr hinweg wie schon seit Jahren Holzspielsachen gebastelt und Kleidung gestrickt, die für die bedürftigen Menschen in Rumänien sind.


3600 Kiolometer hin und zurück

Seit 2009 ist Burkard Schodorf mit großem persönlichen Einsatz bei der Rumänienfahrt dabei. "Damals wurde ich von Otto Kiesel angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, beim Transport mitzufahren, was ich sehr gerne gemacht habe", erinnert er sich. Von da an fuhr er jedes Jahr mit. Wie Jürgen Eckert (Fridritt), Michaela Bieber (Poppenlauer) und Heike Henning (Kützberg bei Schweinfurt) nimmt er für diese Fahrt eine Woche Urlaub. Die Fahrt braucht ihre Zeit, etwa 3600 Kilometer sind zurückzulegen. Das ist nicht immer einfach, weil die Straßen in Rumänien oft in keinem guten Zustand sind. "Allerdings muss man sagen, dass sich die Situation hier gebessert hat", ergänzt Schodorf.


Viele Räder greifen ineinander

Viele Menschen wirken mit, damit der Transport der "Süßen Päckchen" stattfinden kann. Auch in diesem Jahr kommen rund 15 000 zusammen, die an die Schulkinder und das Waisenhaus vor Ort verteilt werden. Jedes "Süße Päckchen" besteht aus 300-Gramm-Einheiten, neben Schokolade befinden sich darin auch Schokoriegel und andere Süßigkeiten. Dazu kommen auch andere Hilfsgüter in den Lkw: Schränke, Sofas und vor allem Bekleidung. Ziel ist Cristuru Secuiesc (Szeklerkreuz), eine Kleinstadt im Kreis Harghita in Siebenbürgen. Mit Lkw, Kleinbus und Anhänger ist die Gruppe unterwegs. Beim Beladen der Fahrzeuge packen auch die Familienmitglieder mit an. Die Fahrzeuge werden zum Teil von regionalen Unternehmen gestellt. Schodorf benutzt für die Fahrt auch immer seinen eigenen 7,5-Tonner: Am 19. Oktober geht es um 4 Uhr los.
"Natürlich sind über all die Jahre viele Freundschaften entstanden, auch unter dem Jahr bleiben wir in Briefkontakt, und besonders lustig ist der bunte Abend vor der Abreise aus Rumänien", erzählt Burkard Schodorf. Die Menschen in Rumänien seien sehr offen und herzlich, so dass man auch ohne tiefergehende Sprachkenntnisse einander verstehen kann.
"Süße Päckchen" können bei Albert Laudensack - Leo-Weismantel-Straße 6 in Münnerstadt - abgegeben werden, bei Jürgen Eckert in Fridritt und Michaela Bieber in Poppenlauer. Weitere Infos gibt es bei Albert Laudensack, Tel.: 09733/9090.