Druckartikel: Mit der Feuerwehr hoch hinaus

Mit der Feuerwehr hoch hinaus


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Montag, 22. Juni 2015

Floriansjünger präsentieren am Tag der offenen Tür ihre Ausstattung und wirbt um Mitglieder.
Menschenrettung mittels einer 30-Meter-Drehleiter wurde beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt demonstriert. Kommandant Robert Müller (im Vordergrund) gab den Zuschauern Erläuterungen. Foto: Dieter Britz


Nicht ein einziges Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt stand am Sonntag wie gewohnt in den Hallen im Erdgeschoss der Zehntscheune. Doch die Floriansjünger waren nicht etwa wegen eines Großalarms ausgerückt. Sie hatten zum Tag der offenen Tür eingeladen, und ihre Autos und Gerätschaften präsentierten sie den zahlreichen Gästen auf dem Platz vor dem Gebäude, während innen Tische und Bierbänke auf Besucher warteten.

In zwei Jahren Jubiläum

"Wir wollen der Bevölkerung mit dieser Veranstaltung zeigen, dass wir präsent sind, und wir wollen den Menschen unsere Arbeit nahebringen", sagt Kommandant Robert Müller. Seine Wehr, die in zwei Jahren 150-jähriges Bestehen feiern kann, hat zurzeit 117 aktive und passive Mitglieder. "Und es dürfen gerne mehr werden", sagt Müller, "neue Mitglieder sind uns immer willkommen." Auch zur Mitgliederwerbung, egal ob Frauen oder Männer, sollte der Tag der offenen Tür deshalb dienen.
Die Besucher nutzten die Gelegenheit, sich das Innenleben der Feuerwehrautos einmal aus der Nähe anzuschauen und stellten natürlich auch viele technische Fragen. "Was ist denn in diesen gelb angemalten Stahlflaschen?", wollte ein älterer Herr wissen. Die Antwort: Die Pressluft für Atemschutz-Einsätze. Vor allem die vielen Kinder, die mit ihren Eltern gekommen waren, kletterten auch mal auf die Fahrersitze und schauten sich das Ganze aus erhöhter Position an. Noch viel höher hinaus ging's für einen Feuerwehrmann in einem Korb an der Spitze der 30-Meter-Drehleiter aus dem Jahr 1984. Er musste einen "verletzten" Kollegen im obersten Stockwerk der Zehntscheune bergen. Keine einfache Angelegenheit, denn die Trage musste am Korb befestigt werden. Schon diese kurze Demonstration zeigte den Besuchern, dass die Arbeit der Feuerwehrleute nicht einfach ist.

Mit Martinshorn und Blaulicht

Für viele Buben und Mädchen ging ein Kindertraum in Erfüllung, denn sie durften einmal in einem Feuerwehrauto mitfahren. Damit es so richtig Spaß machte, schaltete der Fahrer auch mal kurz Martinshorn und Blaulicht ein. Das Gedränge beim Einsteigen war groß, doch schließlich kam jeder mal dran.
Die Freiwillige Feuerwehr verfügt über eine aktive Jugendabteilung, der 15 Buben und Mädchen angehören. Sie treffen sich zweimal im Monat zur Probe. Jugendwartin Andrea Winkler wird in ihrer Arbeit von einem halben Dutzend Ausbildern unterstützt.

Ab 16 bei Einsätzen dabei

Mitglied können Kinder ab zwölf Jahren werden, ab 16 Jahren können sie dann auch bei Einsätzen mitfahren. "Es ist nicht immer einfach, neue junge Mitglieder zu gewinnen", sagt der Kommandant. Viele Kinder seien mit zwölf Jahren schon lange in anderen Vereinen aktiv und wollten dann nicht auch noch zur Feuerwehr kommen. Vielleicht wird es jetzt etwas besser, denn die Jugendwehr verfügt ab sofort über einen schönen Tischkicker. Die Hypovereinsbank Bad Neustadt hat ihn spendiert. "Wir wollten uns damit wieder einmal in Münnerstadt, wo wir ja eine Filiale hatten, in Erinnerung bringen", sagt Filialdirektor Rainer Beck. Den Kontakt habe eine Bankmitarbeiterin, die Mitglied der Feuerwehr ist, hergestellt.