Messgewand und Brauerei
Autor: Philipp Bauernschubert
Thundorf, Dienstag, 23. November 2021
Die Thundorfer Vereine stellten sich und ihre Geschichte vor. Es gab viel zu entdecken.
Die Dorfgemeinschaft Thundorf hat an zwei Tagen eine "Ausstellung der Vereine" in der Festhalle organisiert. Viele Exponate wurden den Besuchern präsentiert. So stellte die katholische Pfarrgemeinde neben Kerzenleuchter und einem alten Messbuch auch drei Gewänder aus. Neben einem Chormantel war auch das älteste Messgewand der Pfarrkirche "St. Laurentius" aus dem Jahr 1750 zu sehen. Stifter dieses Gewandes war die Adelige Esther von Rosenbach. Früher durfte dieses nur am Patronzinium des "Hl. Sankt Michael" ("Michelstooch") getragen werden.
Das jüngste Messgewand wiederum wurde vom Pfarrer nur zweimal im Jahr getragen. Verbunden wurde die Ausstellung auch mit einem Hinweis auf die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen.
Lückenlose Geschichte
Mit einigen interessanten antiken Requisiten präsentierte sich die Freiwillige Feuerwehr Thundorf. In dem alten Chronikbuch ist die Geschichte der Wehr lückenlos niedergeschrieben. Auch die Trompete, mit der früher zur Übung beziehungsweise zu einem Ernstfall gerufen wurde, ist noch tadellos erhalten. Der frischgewählte Kommandant Benedikt Seufert gab auf Anfragen gerne präzise Antworten.
Breiten Raum nahm im Rückblick die Partnerschaft zur Wehr in Thundorf in Oberbayern ein, von deren Feuerwehr das Vorgängerauto 2004 nach Thundorf in Unterfranken transferiert wurde. Aus der Historie der Feuerwehr gab es noch weitere aufgelistet Meilensteine: 16.6.1879 Gründung der Wehr, Einsatz der Damen-Kriegswehr während des Krieges. 1955 konnte die Feuerwehr mit 68 Mann die stärkste Mannschaft in seiner Geschichte stellen. Im Mai 1969 wurde Thundorf von einem Hochwasser bedroht, bei dem zehn Wehren und 100 Bundeswehrsoldaten im Einsatz waren. 1975, 2004 und 2019 wurden TSF Einsatzfahrzeuge angeschafft und ein Meilenstein war auch die Gründung der Kinderfeuerwehr vor vier Jahren.
Eines der letzten seinr Art
1446 erhielt Thundorf das Schank- und Braurecht und etwa ins Jahr 1680 geht das herrschaftliche Brauhaus zurück. Es ist eines der letzten seiner Art, das sich noch im Betrieb befindet, dank der Hausbrauer von Thundorf. Viele Bilder, Dokumente und Schriften gab es zu sehen. Ausgestellt waren auch einige Werkzeuge, die zum Brauen benötigt werden, sowie Flaschen, Fässer und sonstige Behältnisse.
Hochrangige Politiker
Auf den Tafeln des 1970 gegründeten CSU Ortsverbandes wurde verdeutlicht, wie rührig und aktiv die "Scharen" in Thundorf in ihrer Blütezeit waren. Mehr als ein Dutzend hochrangige Politiker kreuzten hier auf, alle in Wort und Bild festgehalten.
Gleich alt wie der CSU-Ortsverband sind die Eigenheimer. Gegründet von Willi Heilmann sind die Siedlerfreunde ein Verein, der besonders für die Häuslebauer da ist. Viele Feste und Veranstaltungen wurden bei der Ausstellung wieder ins Gedächtnis gerufen.