Mehr Einsätze denn je
Autor: Dieter Britz
Münnerstadt, Sonntag, 19. Januar 2020
Die Mitglieder stimmten dem Zusammenschluss mit Althausen zu. Geduld brauchen die Floriansjünger weiterhin beim Gerätehaus.
115 Einsätze aller Art, so viele wie nie zuvor, mussten die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Münnerstadt im letzten Jahr absolvieren, gab Kommandant Robert Müller bei der Hauptversammlung im "Bären" bekannt.
"Stadtrat und Verwaltung arbeiten aktiv in Sachen neues Feuerwehrhaus, aber gut Ding will Weile haben", versicherte Bürgermeister Helmut Blank (CSU). Nochmals wurde gemeinsam über den Zusammenschluss mit der Feuerwehr Althausen, die bereits in zwei getrennten Dienstversammlungen beschlossen worden war, abgestimmt. Es gab keinerlei Einwände.
Benjamin Schulz, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, nannte die Aktivitäten des 134 Mitglieder zählenden Vereins, die reichten vom Heringsessen an Fasching über die Teilnahme am Vereinsschießen der Schützengesellschaft bis zum Besuch in der Patenstadt Stenay oder diversen Feuerwehrfesten. Bei beiden GTI-Treffen übernahm die Wehr die Verkehrsregelung und Sicherung der Rettungswege. Der Jahresausflug führte nach Bamberg.
Gerätewart, ein Vollzeitjob
Kommandant Robert Müller begrüßte die Feuerwehrkameraden aus Althausen mit den Worten "ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit bei den gemeinsam bevorstehenden Einsätzen und Übungen". Ein besonders wichtiges Anliegen war ihm die Arbeit der amtierenden Gerätewarte, die im letzten Jahr 1779 Arbeitsstunden geleistet hätten. "Dies kann in ehrenamtlicher Freizeit nicht mehr geleistet werden und ist mit Lob und Geld auch nicht mehr zu vergüten. Der Aufwand entspricht mindestens einer Vollzeitstelle", betonte er. Die 76 Aktiven (davon 62 im Ausrückedienst und rund um die Uhr verfügbar) absolvierten 34 Übungsabende. Dazu kamen mehrere Alarmübungen, Kommandobesprechungen, Objektbegehungen in Altenheimen oder Schulen und schließlich Sondersitzungen für den Gerätehausneubau. Zwei Führungskräfte nahmen an einem Tagesseminar für Einsatzdrohnen teil. So ein Fluggerät, das aus Mitteln des Feuerwehrvereins beschafft wurde, soll zur Jahresmitte in Dienst gestellt werden.
Schwere Holztore öffnen
Ausführlich ging Müller auf die 115 Einsätze ein: "Das bedeutet, 115 Mal zum Feuerwehrhaus zu fahren und nicht zu wissen, was einen zehn Minuten später erwartet ... 115 Mal die historischen schweren Holztore zu öffnen und hoffen, dass die 30 Jahre alten Fahrzeuge anspringen und uns wieder einmal sicher zur Einsatzstelle bringen". Er freute sich, "dass trotz der veralteten Technik und der problematischen Gerätehaussituation niemand deshalb seinen Dienst hingeschmissen hat".
Der stellvertretende Jugendwart Mike Daum berichtete, dass die Jugend vier Mädchen und zehn Jungen (davon zwei aus Althausen) zählt. Der Nachwuchs traf sich regelmäßig zu Übungen und Ausbildungsstunden. "Wir können stolz auf unsere Jugend sein", hob Daum hervor.
Bürgermeister Helmut Blank hob auch hervor "die Feuerwehr hat mir in den letzten zwölf Jahren immer am Herzen gelegen" und "die Tore der Zentscheune wurden nicht weiter, aber die Autos schon". 20 Jahre sei nichts getan worden, dann seien alle guten Plätze weg gewesen. So sei es zur Entscheidung gekommen, das neue Feuerwehrhaus in der Lache zu bauen. Er räumte ein "ich habe mich mal mit einer Fehlmeldung zu Wort gemeldet, dass nächstes Jahr Baubeginn sei". Doch die vielen nötigen Schritte würden Zeit kosten, "es tut weh, eine Super-Truppe zu haben, aber keine modernen Geräte". Er teilte dazu mit, dass noch im Januar Gespräche mit der Bezirksregierung wegen der Anschaffung von Feuerwehrfahrzeugen stattfinden sollen.