Mehr chillen, weniger parken
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Dienstag, 12. Juli 2022
Der Münnerstädter Marktplatz ist das Herz der Altstadt, gleicht aber einem Parkplatz. Das soll anders werden. Wie das ohne große Umbauarbeiten gelingen kann, erklärt der Sanierungsberater.
Das Urteil des städtischen Sanierungsberaters Alexander Albert zur Optik des Münnerstädter Marktplatzes fällt hart aus. "Er ist kein Marktplatz, sondern ein Parkplatz". Der Architekt hat im Auftrag der Stadt zwei markante Plätze, den Marktplatz und den Anger, genau unter die Lupe genommen. Er sei mit dem Blick des Gastes durch die Stadt gegangen, erklärt er. Was er zusammen getragen hat, soll nicht als Verriss verstanden werden, sondern als Analyse. Es gebe einige Schwächen. Diese jedoch, so ist er der Überzeugung, lassen sich durch temporäre Eingriffe kaschieren, bis im Falle des Marktplatzes irgendwann eine große Sanierung ansteht.
Es seien kleine, einfache Maßnahmen, mit denen die Situation sowohl am Marktplatz, als auch am Anger verbessert werden kann, erklärte der Sanierungsberater in einer Sitzung des Münnerstädter Stadtrates. Er schlug vor, moderne Stadtmöbel aus Holzmodulen anzuschaffen, die bei Bedarf wieder entfernt werden können. Außerdem gehört eine Begrünung zum Konzept.
Mehr Verkehrssicherheit
Ein weiterer Kritikpunkt am Marktplatz war die teilweise fehlende optische Abtrennung zwischen Außengastronomie und den Parkplätzen. Als Beispiel nannte Alexander Albert die Bereiche rund um die Eisdiele und den Bären. "Dort könnte man sein Weißbier auch auf der Motorhaube abstellen", kommentiert der Fachmann.
Der Planer kritisierte ebenso die unterschiedlichen Banktypen, die entlang der Fassade der sogenannten Schweiz, eines seit Jahren leerstehenden, denkmalgeschützten Gebäudes, stehen. "Die drei Bänke haben wir nicht aufgestellt", erklärte dazu Bürgermeister Michael Kastl. Eine davon sei aber im Stadtbesitz. Wie sie dorthin gekommen ist, wusste Michael Kastl nicht. Für Alexander Albert zeigt das Beispiel: "Es gibt ein Bedürfnis nach Sitzgelegenheiten." Dem will er Rechnung tragen.
Am Anger kritisierte der Sanierungsberater ein ungeordnetes Sammelsurium mit Sitzgelegenheiten, Infotafel, Fahrradständer und Kinderspielgerät im Umgriff des Brunnens. Außerdem sei der Zustand der Bänke schlecht und lade nicht mehr zum Hinsetzen ein.
Auf beiden Plätzen missfallen dem Stadtplaner die Abfallkörbe, die es in unterschiedlichen Farben und Formen gebe. Aufgrund ihres Alters würden sie zudem ungepflegt wirken, selbst wenn sie geleert sind.
Konzept für den Marktplatz