Mehr Bewegung liegt im Trend
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Donnerstag, 27. Juli 2017
Fitness und Ernährung sind Themen, mit denen sich die Schüler am BBZ beschäftigen müssen. Deshalb gestalteten sie einen Projekttag zu diesem Themenblock.
Zum zwölften Mal organisierten die staatlichen Berufsfachschulen am Berufsbildungszentrum einen Tag unter dem Motto "Sei fit, mach mit". Es ist ein Projekt, bei dem sich die Schüler der zehnten Klassen ganz gezielt mit Fragen des gesunden Lebens auseinandersetzen. Der Projekttag wird von den Schülern selbst vorbereitet. Die Lehrer geben nur Tipps und begleiten die Aktion.
Den Auftakt bildete eine Aerobic-Einheit gleich zu Schulbeginn, die Beate Bötsch, die am BBZ Bewegungserziehung und Sport unterrichtet, anleitete. "Das Interesse daran ist enorm gestiegen", erklärt Beate Bötsch noch etwas außer Atem nach zehn intensiven Sportminuten. Aerobic, Zumba oder ähnliche musikbegleitete Bewegungseinheiten kämen bei den Schülern gut an, ist die Beobachtung der Pädagogin. Ein klassisches Sportfest allerdings, da ist Georg Gißler (stellvertretender Leiter der staatlichen Berufsfachschulen) überzeugt, würde nicht mehr ziehen. Früher gab es noch ein Sportfest am Berufsbildungszentrum. Doch als sich immer mehr Schüler zu diesem Anlass entschuldigten, wurde die Idee des Gesundheitstags geboren. Und der kommt an.
"Bewegung und Ernährung ist mein Ding", betont Schülersprecherin Tatjana Kühl, die in vorderster Reihe die Aerobic-Einheit mitgemacht hat. Sie findet gut, dass die Schüler an diesem Tag selbst ihre Themen wählen und an einzelnen Stationen ihre Ideen für den Gesundheitstag verwirklichen können. Es war ein Stationslauf, bei dem die Klassen alle Parcours durchlaufen mussten und Punkte sammeln konnten. Die Klasse mit der besten Punktezahl erhielt einen Obstkorb.
Mehr Wasser statt Cola
Ernährung ist ein Teil des Projekttages. "Hier ist noch Luft nach oben", findet Georg Gißler. Vollkornbrötchen beim Pausenverkauf seien zum Beispiel nach wie vor Ladenhüter, weshalb vom Hausmeister weiterhin helle Weißmehlbrötchen angeboten werden. Beate Bötsch glaubt dennoch, dass die Schüler auch in Sachen Ernährung gesundheitsbewusster geworden sind. Früher hätten die Mädchen Cola oder Limonade mit zum Sportunterricht gebracht. Jetzt ist es häufig Wasser.
Weniger Raucher
Eine Klasse organisierte beim Projekttag eine Antiraucherkampagne. Auch hier gibt es an der Schule einen positiven Trend. Früher, als Raucherecken noch erlaubt waren, sei dort immer ein ganzer Pulk gestanden. Mittlerweile sind die Raucher an der Schule deutlich weniger geworden, ist eine Beobachtung von Georg Gißler.
Sinne entdecken
Der Mitmachtag umfasste ein abwechslungsreiches Angebot. Eine interessante Erfahrung war beispielsweise der Barfußpfad, der mit verbundenen Augen begangen werden musste. "Es war schon ein komisches Gefühl", stellte Svenja Grom fest. Sie fand den Parcour aber sehr gut, weil mehrere Sinne dabei angesprochen wurden. Ähnlich war es bei einer Blindverkostung mit Früchten und Gemüse. Gleich daneben gab es die Möglichkeit, sich bei einer inneren Reise zu erholen.Die Integrationsklasse am Berufsbildungszentrum beschäftigte sich mit dem Thema Wasser. Die Schüler erfuhren von den Flüchtlingen, dass es in Syrien oder Afghanistan kein scheinbar unerschöpfliches Trinkwasser aus der Leitung gibt. Die jungen Flüchtlinge hatten aufgezeigt, dass Krieg, Klima und Geographie hier eine entscheidende Rolle spielen. Für Jennifer Schneidawind, Lehrerin für Musik und Bewegung am BBZ, ist es wieder interessant gewesen, mit welchem Ideenreichtum die Schüler diesen Tag vorbereitet hatten.