Maßbach: Ein Wunsch geht in Erfüllung
Autor: Dieter Britz
Poppenlauer, Mittwoch, 20. November 2019
Bürgermeister freut sich, dass bald ein Schild an der Autobahn aufs Theater Maßbach hinweisen wird - Faschingszug mit alkoholfreier Zone
Es wurde eng im Saal des bayerischen Hofes, denn über 60 Einwohner kamen zur Bürgerversammlung. Sie wollten aus dem Mund von Bürgermeister Matthias Klement (CSU) erfahren, was sich das Jahr übergetan hat und in der anschließenden Diskussion auch Anregungen geben und Kritik loswerden.
Der Gemeinderat war beschlussfähig. Wie zu erwarten, spielte das leidige Thema "Ludwigstraße" eine große Rolle. In den nächsten Wochen geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: An der Autobahn wird ein Schild mit dem Hinweis auf das "Theater Schloss Maßbach - unterfränkische Landesbühne" aufgestellt.
Sperrzone ohne Alkohol zu Fasching
Der Umzug am Faschingsdienstag kann trotz der Vorkommnisse beim letzten Umzug stattfinden, aber mit Kontrollen. Der Bürgermeister teilte mit, dass sich Vertreter des Vereinsrings, der Polizei, der Gemeinde, des Roten Kreuzes usw. zusammengesetzt haben. Ergebnis: "Jeder will, dass auch im nächsten Jahr ein Umzug am Faschingsdienstag stattfindet". Ein Konzept, wie Alkoholprobleme vor allem mit Jugendlichen und sehr jungen Gästen wie im letzten Jahr vermieden werden können, gibt es auch: Es soll Absperrungen geben. Im abgesperrten Bereich ist kein Alkohol erlaubt.
"Ein echtes Problemkind ist unser Dorfplatz. Seit einem Jahr reden die Anwälte miteinander, aber es geht nicht richtig vorwärts", damit leitete der Bürgermeister zum zweiten Aufreger-Thema über. Immerhin gebe es nun von der Bezirksregierung die Zusage, dass die Gemeinde die Straße asphaltieren darf, ohne dass sie Zuschüsse zurückzahlen muss. Marktgemeinderätin Yvonne Hub, die als Fachanwältin für Baurecht die Gemeinde vertritt, wies darauf hin, dass zunächst von der Bezirksregierung die Pflasterung der Ludwigstraße vorgegeben worden war. Wenn nun die Straße asphaltiert wird, gibt es keinen höheren Zuschuss, wenn es dadurch teuer wird. "Wenn wir Klage einreichen, zieht sich die Sache noch mehr in die Länge" sagte sie und "die Rechtslage ist nicht ganz eindeutig". Bürgermeister Klement ergänzte: "Wenn es keine Bereitschaft von der Gegenseite gibt, etwas zu tun, dann klagen wir". Ein Bürger monierte "das Sumpfloch, die Grünfläche" auf dem Dorfplatz. Das sei vom Architekten so gewollt, erfuhr er.
Natürlich konnte der Bürgermeister auch mit erfreulichen Themen aufwarten. Fünf Jahre gibt es nun warmes Mittagessen in der Kita Lauerland. Die "tollen Köche" bereiten 100 Essen pro Tag zu und versorgen auch die Kita in Maßbach. Die Hortbetreuung für Schulkinder wird immer wichtiger. Mit zwölf Plätzen fing die Gemeinde an, dann waren es 20, jetzt sind 55 genehmigt, aber 67 Kinder sind angemeldet. Deshalb wurde kurzfristig ein weiterer Hort an der Mittelschule in Maßbach eingerichtet. Auf Dauer soll bei der Grundschule in Poppenlauer ein Hort mit 100 Plätzen eingerichtet werden. Die Kostenberechnungen laufen, dann soll ein Förderantrag gestellt werden. Die Gemeinde hofft auf Gelder aus einem Programm des Freistaates. "Warum machen wir nicht gleich die Grundschule als Ganztagesschule mit Betreuung im Klassenzimmer?" wollte ein Besucher wissen. Das sei Sache des Freistaates, bei der Ganztagsschule gebe es zum Beispiel Probleme in den Ferien, so Matthias Klement.
Marktgemeinderätin und Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar (SPD) wies darauf hin, dass der Bund zwei Milliarden Euro für Ganztags-Grundschulen zur Verfügung stellt. Es liege an den Ländern, dieses Geld abzurufen, "aber Bayern ist da immer etwas zurückhaltend".
Geradezu dramatisch ist die Lage im Gemeindewald. Trockenheit, Hitze und Borkenkäfer haben Kiefern, Fichten und sogar Buchen stark geschädigt. "In den nächsten Jahren müssen wir Geld in den in den Wald stecken, um ihn zu erhalten" kündigte Matthias Klement an.