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Mahnwache für Solidarität und Weltfrieden


Autor: Heike Beudert

Münnerstadt, Freitag, 04. März 2022

Bewusst hat die Münnerstädter Gruppe "Frauen stiften zum Frieden an" die Stille für ihre Mahnwache am Münnerstädter Marktplatz gewählt. Auf Reden wollte man verzichten.
Viele Menschen hatten für die Mahnwache Lichter mitgebracht.  Foto: Heike Beudert


Damit wollten die Organisatorinnen auch ihre eigene Sprachlosigkeit zeigen, wenn sie an den Krieg in der Ukraine denken, sagte Uschi Hartmann. Das Schweigen sei zudem ein Symbol für die Betroffenheit, ergänzt Anita Dietz. Mit ihrer Aktion wollten die Münnerstädter Friedensfrauen einerseits ihre Verbundenheit zur ukrainischen Bevölkerung bekunden, andererseits ein Zeichen für den Weltfrieden setzen. Die Frauen der Gruppe, die sich schon 1983 in der Sorge um den Weltfrieden zusammenfand und bis heute noch trifft, hat auch persönliche Kontakte in die Ukraine. Diese waren entstanden, als nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl 1986 Hilfsaktionen und Kinderfreizeiten für Kinder aus der verstrahlten Region organisiert wurden. So gut es geht, versuchen die Frauen auch jetzt Kontakt zu den Familien in der Ukraine zu halten. Was sie hören und sie an Bildern erreicht, erschüttert die Münnerstädterinnen zutiefst.

Am Ende der von ihnen organisierten Mahnwache zeigte sich die Gruppe sehr zufrieden mit dem Ablauf und der Beteiligung. Angemeldet beim Landratsamt war das Gedenken für rund 25 Menschen, erzählt Marga Hußlein. Gekommen sind schätzungsweise 200 Leute.

Zeichen der Verbundenheit

Auch Bürgermeister Michael Kastl hielt die Mahnwache für ein wichtiges Zeichen der Verbundenheit. Er würdigte insgesamt die Hilfsbereitschaft der Münnerstädter und Münnerstädterinnen.

Rita Balthasar war eine der Besucherinnen, die am Marktplatz versammelt waren. "Ich denke, der Weltfrieden ist in Gefahr", sagt sie zu ihrer Motivation, an der Mahnwache teilzunehmen. Ihre Sorge ist groß, dass der Krieg sich ausbreitet. Was passiert, wenn Russland in der Ukraine Fuß fassen wird?, fragt sie sich. Die Münnerstädterin fürchtet, dass dann beispielsweise auch Georgien ins Visier der russischen Truppen gelangt.