Liebenswert und hilfsbereit
Autor: Anneliese Albert
Münnerstadt, Montag, 24. Oktober 2016
Delegation nahm Abschied von ihrem langjährigen Pfarrer, dem Augustinerpater Edelbert Paul, der überraschend verstorben war.
Am frühen Morgen des Freitags machte sich ein Bus mit über 40 Teilnehmern auf den Weg nach Maria Eich, einem Wallfahrtsort südwestlich von München. Er war von der Pfarrei St. Maria Magdalena Münnerstadt bestellt worden, um dem dort überraschend verstorbenen langjährigen Pfarrer Augustinerpater Edelbert Paul die letzte Ehre zu erweisen. Den Trauergottesdienst und die anschließende Beisetzung auf dem Friedhof in Planegg hielt Prior Pater Matthäus. Er würdigte in seiner Traueransprache Pater Edelbert als einen liebenswerten und stets hilfsbereiten Mitbruder.
Aus Münnerstadt, der vorletzten Wirkungsstätte von P. Edelbert - er war immerhin 16 Jahre Pfarrer in Münnerstadt - hatte er sich Informationen besorgt, die er einarbeitete. Die Kolpingsfamilie entsandte eine Fahnenabordnung zur Beisetzung von Pater Edelbert.
Pater Edelbert wurde 1991 von der Ordensleitung der Augustiner als Pfarrer nach Münnerstadt versetzt. Hier war er seit seiner Schulzeit nicht mehr gewesen.
Größere Baumaßnahmen
Während seiner Amtszeit musste er mehrere größere Baumaßnahmen durchführen. Es war die Generalsanierung des Kindergartens, die Renovierung des Jugendzentrums und die Sanierung der Talkirche. Nachdem er 1999 zusätzlich auch Prior des Konventes St. Michael geworden war, leitete er auch die Renovierung der Klosterkirche und organisierte den Auszug und den späteren Wiedereinzug der Augustiner in das in ein Betreutes Wohnen umgebaute Kloster. Die Ergänzung des rekonstruierten Riemenschneideraltars mit zwei Altarflügeln und einer Marienfigur fiel ebenfalls in seine Zeit.
Ausgebildete Tenorstimme
Besonders lag ihm die feierliche Gestaltung der Gottesdienste am Herzen. Großen Wert legte er auf gehaltvolle Predigten und bereicherte oft die Liturgiefeier mit gesanglichen Beiträgen. Er verfügte nämlich über eine ausgebildete Tenorstimme. Pater Edelbert war auch ein sehr aufgeschlossener Pfarrer, der für die Sorgen seiner Gemeindemitglieder stets ein offenes Ohr hatte. Mit den Pfarrgremien Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung arbeitete er vertrauensvoll und konstruktiv zusammen.
Sinn für Humor
Pater Edelbert war langjähriger Präses der Münnerstädter Kolpingsfamilie. Er nahm an allen Veranstaltungen gerne teil. Die Rumänienhilfstransporte der Kolpingsfamilie unterstützte er tatkräftig, nahm an einigen auch selbst teil.
Ein besonderes Anliegen war ihm das Gewinnen junger Familien. Als dies endlich gelang, war seine Freude groß. Er unternahm mit der Kolpingsfamilie etliche Reisen. Seinen Sinn für Humor würdigte der Elferrat der Kolpingsfamilie mit der Ernennung zum Ehrenelferrat. Mit eigenen Beiträgen, z.B. als singender und tanzender Kosake auf der Bühne, beteiligte er sich aktiv am Fasching.
Geistig und körperlich fit
Nach seiner Versetzung nach Maria Eich als Wallfahrtsseelsorger 2007 hielt er nach Münnerstadt weiterhin viele persönliche Kontakte aufrecht. Bis in sein hohes Alter von 80 Jahren erfreute er sich geistiger Frische und körperlicher Aktivität. Umso schwerer zu begreifen ist sein plötzlicher Tod für die Münnerstädter.
Den Angehörigen der Pfarrei St. Maria Magdalena in Münnerstadt wird er in dankbarer Erinnerung bleiben. Gemäß des Spruches seines Ordensvaters Augustinus "Unruhig ist unser Herz, bis es ruhet in Dir", wünschen ihm seine ehemaligen Pfarrkinder, dass er jetzt dort ist, wo er Ruhe und Geborgenheit findet.