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Letzte Ruhe unter Zierkirschen auf dem Poppenläurer Friedhof


Autor: Dieter Britz

Münnerstadt, Freitag, 10. Juni 2016

Auf dem Poppenläurer Friedhof sind ab sofort Bestattungen unter Bäumen möglich. Außerdem erhält Maßbach neue Schilder und ein neues Besucherleitsystem.
Baumbestattungen sind ab sofort auf dem Friedhof in Poppenlauer möglich. Unser Foto zeigt den Gemeinderat bei einem Termin vor Ort. Ganz rechts Bürgermeister Matthias Klement. Foto: Dieter Britz


Die ewige Ruhe unter einer Zierkirsche ist ab sofort auf dem Friedhof im Ortsteil Poppenlauer möglich. Der Marktgemeinderat bestimmte im Rahmen einer längeren Ortsbesichtigung zwei solche Bäume im südlichen Teil (vom Eingang her gesehen links), unter denen Baumbestattungen möglich sind.
Die Zierkirschen stehen bereits, so dass keine weiteren Arbeiten oder Ausgaben notwendig sind. Unter den beiden Bäumen ist Platz für jeweils acht Gräber. Weitere Bäume stehen bei Bedarf zur Verfügung, ebenso Platz für Neuanpflanzungen.


Abstimmung vor Ort

Bürgermeister Matthias Klement (CSU) betonte, das Interesse an Baumbestattungen sei vorhanden. Er ließ noch auf dem Friedhof darüber abstimmen: Alle Marktgemeinderäte waren dafür. Damit bietet nun auch der Friedhof in Poppenlauer die Möglichkeit der Baumbestattung, die in Maßbach bereits vor einigen Wochen eingeführt worden war.
46 000 Euro werden eine neue Beschilderung und ein Besucherleitsystem für Maßbach kosten. Eingeschlossen sind 6000 Euro Honorar. Über das Städtebauförderungsprogramm gibt es dafür einen Zuschuss von 60 Prozent. Diplomingenieur Bertram Wegner vom Stadtplanungsbüro Wegner in Veitshöchheim erläuterte das Konzept, das Begrüßungstafeln an den Ortseingängen, Wegweiser und Info-Punkte vorsieht.
Bei der Erstellung waren der Gewerbeverein Maßbach, das Theater Schloss Maßbach, die Partnerschaftsbeauftragte, das Schweinfurter Oberland, Vertreter der Gemeindeteile und der Vereine sowie Klaus Bub vom Heimatverein Maßbach beteiligt. Deren Belange seien berücksichtigt worden, hieß es.
Auf den Begrüßungstafeln soll ganz oben stehen "Willkommen im Markt Maßbach. Ihr Einkaufsort an der Lauer." Es folgen Hinweise auf das Theater Schloss Maßbach und auf die deutsch-französische Partnerschaft. Darunter sollen bis zu drei Wechselschilder auf größere Veranstaltungen aufmerksam machen.
Um den Schilderwald zu verkleinern, gibt es keine Hinweise auf das Schweinfurter Oberland mehr. Vorgesehen sind fünf Begrüßungstafeln an den Ortseingängen, fünf Infotafeln im Ort mit Stadtplänen, 25 Einzelwegweiser und schließlich zwölf Tafeln für einen Geschichtsweg. Sie sollen auf einem historischen Rundgang interessante Gebäude vorstellen. Mögliche Themen könnten das jüdische Leben mit der Synagoge und dem Judenfriedhof, das Wirken der Familie Benckiser im Ort, das Rathaus mit Marktplatz, die Kirchen und der Friedhof, das Theater Schloss Maßbach und schließlich die ehemalige Bahnlinie nach Stadtlauingen, von der noch der Bahnhof erhalten ist, sein.


Viele Vorschläge

Die Gemeinderäte sparten nicht mit Vorschlägen, was alles auf den Wegweisern und Hinweistafeln stehen soll. Auch Sportplätze, Post, Apotheke dürften nicht vergessen werden, hieß es. Andere hätten gerne einen Hinweis auf den Hotspot für den kostenlosen Internet-Empfang. Ein Vorschlag war, dass es als Reverenz an die französische Partnergemeinde auch Hinweise in anderen Sprachen geben soll. Der Marktgemeinderat stimmte dem Konzept zu, aber einige Punkte müssen noch geregelt werden. Die Entscheidung über die Farbe der Tafeln steht noch aus. "Fränkisches Rot, aber Blau hat auch Chic" stellte Bürgermeister Klement fest.


Dauerparkplätze

An der Lauer in Maßbach sollen Dauerparkplätze eingerichtet werden, da in Ortsmitte durch das Parkleitsystem solche Parkplätze knapp geworden sind. Dazu sind auch Sanierungsarbeiten an der Brücke notwendig. Die Arbeiten wurden beschränkt ausgeschrieben, die Unterlagen an zehn Firmen verschickt. Drei von ihnen zeigten Interesse und gaben Angebote ab. Am günstigsten war ein Bauunternehmen aus Maßbach, das für rund 87 000 Euro den Zuschlag bekam.
Der FC Poppenlauer will neben der Sportanlage Lager- und Toilettenräume und darüber eine Terrasse bauen. Das Gelände allerdings gehört der Marktgemeinde. Der Verein wird sich mit der Zustimmung des Gemeinderates noch etwas gedulden müssen, denn sein Antrag wurde aus Zeitgründen vertagt. In der Beschlussvorlage heißt es aber schon "der Marktgemeinderat beschließt, dem Vorhaben positiv gegenüber zu stehen."